Herzlich willkommen bei der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin

Kirmes mit Kolping

Es war ein sehr heißes Kirmeswochende. Noch einmal gab der Sommer sein Gastspiel. Viele suchten das Freibad auf, weniger als sonst schlenderten über die Kirmes in Oberlahnstein. Vor der Martinskirche präsentierte sich einmal mehr die Kolpingfamilie St. Martin mit Getränkestand, Bratwurst-Braterei und sonntag mit Kuchenbasar. Auch einen kleinen Flohmarkt gab es. Dieser soll im kommenden Jahr ausgebaut werden. Viele waren ehrenamtlich im Einsatz und packten mit an. An den Ständen begegneten sich die Menschen, es gab so manches Wiedersehen mit lange nicht mehr gesehenen Gesichtern. Klaus-Michael Kauers und Markus Schild trugen die Kolping-Banner im Festhochamt, Beate Hoffmann und Klaus-Michael Kauers vertraten Kolping St. Martin beim Kirmes-Umzug. Es war ein schönes Kirmesfest mit harmonischer Zusammenarbeit aller Helferinnen und Helfer.

Das war "Summer Fun in the Sun" 2023

Mit einer "Tour de Lahnstein" endete die sommerliche Veranstaltungsreihe "Summer fun in the sun" mit wöchentlichen Fahrradtouren in die Abendsonne. Es ging bis zum Wohnmobilstellplatz der Wein- und Rosenstadt Braubach. Dort wurde dann auf dem Rhein-Radweg die Wende gemacht und zur Wenzelskapelle in der Lahnsteiner Max-Schwarz-Straße geradelt. Hier konnte der erste Vorsitzende, Markus Schild, einmal mehr die Glocke läuten. Stephan Ortto las im ausgelegten Evangelium. Dann ging es staunend durch die Privatstraßen im anliegenden Rheinquartier. Ob der dortigen teuren Wohnhäuser blieb die Kinnlade oben. Den Abschluß fand man dann in der Gaststätte Winzerhaus in der Oberlahnsteiner Burgstraße. Hier kehrte schon bald bei Wein, Radllern und frisch-zischenden Bierchen eine gefrässige Stille ein. Wieder waren etliche Nichtmitglieder dabei, welche gefallen an den geselligen Treffen während der Sommerferien fanden. An den sechs Touren, die trotz teilweise durchwachsender Witterung alle stattfinden konnten, waren insgesamt rund 90 verschiedene Personen beteiligt. Ein schöner Erfolg. Unter der Devise "Nur das seltene ist das Wahre, gute", erfolgt eine Fortführung dann mit Beginn der Sommerferien 2024, also im kommenden Jahr. Wieder immer dienstags um 17,30 Uhr ab "Baareschesser" auf dem Festplatz im Stadtteil Niederlahnstein.

Summer fun in the sun - Die Vorletzte!

Eine sehr gute Beteiligung bei super Wetter hatte die vorletzte Radtour im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Summer fun in the sun". Vom Festplatz in Niederlahnstein an der Lahn aus ging es über den Lahnradweg nach Miellen zu einem kleinen Stück Italien. Über die Miellener Lahn-Holzbrücke wurde die Pizzeria Italiano in der beschaulichen Lahngemeinde angesteuert. Dort wurden die Kolpinger von begnadeten Kochkünsten und einem stimmigen Preis-Leistungs-Verhältnis überrascht. Von der Tomatensuppe über die Pizzen aus dem Backofen bis zum leckeren Nachtisch: Es mundete köstlich. Schon in der Dunkelheit fanden sich die Radler wieder in Lahnstein ein. Die letzte Tour am Dienstag, 29. August 2023 wird als "Tour de Lahnstein" durchgeführt. Treffpunkt wiedre um 17,30 Uhr beim Denkmal des "Baareschesser" auf dem Niederlahnsteiner Festplatz. Dann geht es zunächst nach Braubach, wo die Wende vollzogen wird und vor allen Dingen in Lahnstein in der Max-Schwarz-Straße an der Wenzelkapelle geläutet wird. Wenn wir noch Platz finden, soll im Gasthaus Winzerhaus der Abschluß sein. Ansonsten gehts in ein Überraschungslokal. Herzliche Einladung für Mitglieder und auch Nichtmitglieder.

Radtouren, Spendenübergabe und Stammtisch

Die folgenden Fotos dokumentieren Geschehnisse bei der Kolpingfamilie während der Sommerferien. Die dritte Radtour führte in den Biergarten eines Hotels in Koblenz an der Mosel mit einem eigenen Teich. Die vierte Radtour ging bei wechselhaftem Wetter in die Beachbar nach Fachbach an der Lahn. Gut besucht war der traditionelle Kolping-Stammtisch im Biergarten des Winzerhauses in der Burgstraße. Aus dem Erlös des "Fairen Frühstück" konnten durch die "Kümmerer" 350 Euro an Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Für Eine Welt e.V. Lahnstein im "Eine Welt Laden" in der Frühmesserstraße übergeben werden. Das Geld wird für das Ziegenprojekt des Internationalen Kolpingwerkes verwendet. Die Arbeitsgemeinschaft unterstützt schon seit vielen Jahren die Entwicklungshilfeprojekte von Kolping-International.

 

Flohmarkt mit Kolping zur Kirmes

Lahnstein. Etwas Neues hat sich der Kolping-Vorstand zum Kirchweihfest rund um die Pfarrkirche St. Martin einfallen lassen. Neben einem Getränkestand und der Bratwurst-Braterei lädt die Kolpingfamilie St. Martin auch zu einem kleinen, aber feinen Flohmarkt ein. Ihre Stände aufbauen können Angehörige der katholischen Kirchengemeinde St. Martin/St. Damian sowie deren Kinder. Es dürfen nur gebrauchte Sachen und keine gewerbliche Neuware angeboten werden. Es ist eine Gebühr von 3 Euro pro Meter zu entrichten. (Tapeziertisch: 9 Euro) Den Erlös kann die verkaufende Gruppe oder Einzelperson für sich behalten. Wer mitmachen möchte, kann sich anmelden unter der Telefonnummer 01786587782 oder via mail: kolping.lahnstein.st.martin@t-online.de Der Flohmarkt findet am Kirmessamstag, 9. September 2023 von 10 bis 19 Uhr und am Kirmessonntag, 10. September 2023 von 10 bis 18 Uhr statt. Die Teilnehmenden sind aufgefordert, den Platz zum Ende in vorherigem Zustand - ohne Abfall - zu verlassen. Außerdem besteht die Verpflichtung, den Stand im eingekreideten Bereich aufzubauen, da der Rettungsweg rund um die Kirche weiterhin befahrbar sein muß. Einen Bücherbasar, wie in den vergangenen Jahren, wird es 2023 nicht geben und folglich auch keinen speziellen Abgabetermin für gebrauchte Bücher.

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Zweite Radtour führte nach Vallendar

Obwohl es im Vorfeld der Tour ordentlich regnete, war Wettergott Petrus den Kolping-Radlern doch hold bei der zweiten Radtour der sommerlichen Veranstaltungsreihe. Es ging in eine Pizzeria am Rhein in Vallendar. Immerhin zehn Pedaleure trauten sich und wurden nicht enttäuscht. Das Essen war gut und auf der Rückkehr hatte man einen schönen Blick auf den Sonnenuntergang hinter dem Standbild von Kaiser Wilhelm am Deutschen Eck auf der anderen Rheinseite. Wieder waren die E-Biker in der Mehrzahl, diesmal waren aber mehr weibliche Fahrerinnen mit von der Partie. Auch gab es wieder einen kleinen "Absacker". Die dritte Tour wird nach Koblenz, in den Biergarten eines Hotes am Moselbogen führen. Beim Foto diesmal streikte wohl das Objektiv, es soll dennoch nicht vorenthalten werden für diese Homepage.

Summer Fun in the Sun gestartet

Die gesellige Veranstaltungsreihe in den Sommerferien, "Summer fun in the sun", ist erfolgreich gestartet. Das Wetter war etwass kühler, als die Tage zuvor und der Himmel wolkenverhangen, geregnet hat es jedoch nicht. "Weil ich mitgefahren bin", so Stephan Otto selbstbewusst. Immerhein: 11 Teilnehmer, Mitglieder wie Nichtmitglieder, reihten sich mit ihren Zweirädern wie eine Perlenschnur auf den Rhein-Radweg in Richtung Koblenz. Bedingt durch Baustellen wurden die Pedalisten in der Innenstadt von Koblenz unter anderem über die neue Fahrradstraße geführt. Ziel war schließlich der Königsbacher-Biergarten am Deutschen Eck, welcher vier verschiedene Fassbier-Sorten in seinem Angebot führt. Es wurde eine Kleinigkeit gegessen und ganz basisdemokratisch die Zielorte für die nächsten Touren festgelebt. So geht es am Dienstag, 1. August in eine Pizzeria am Rheinufer in Vallendar, am 8. August 2023 zum Biergarten des Mosel-Hotels Contel in Koblenz, am 15. August 2023 zum Beach-Club in Fachbach an der Lahn, yam 22. August 2023 zur Pizzeria Italia in Miellen an der Lahn und schließlich am Dienstag, 29. August 2023 zum Biergarten in der Gaststätte "Winzerhaus" in Lahnstein. Treffunkt ist jeweils um 17,30 Uhr auf dem Festplatz in Niederlahnstein an der Lahn, vor dem Baareschesser-Denkmal. Die Premierentour klang mit einem "Absacker" in gemütlicher Runde auf der Terasse von Vorstandsmitglied Thomas Schneider aus. Der erste Vorsitzende, Markus Schild, zeigte sich erfreut, über die große Teilnehmerzahl bei der ersten Tour. Gaby Schild und Claudia Hatterscheid sorgten für die Erfüllung der "Damenquote". In der Mehrzahl waren übrigens E-Bikes mit dabei.

Gelungener Jahresausflug 2023: "Beste Aussichten" auf der BUGA

Wenn derzeit von den Ortsbezeichnungen „Spinelli-Park“ und „Luisenpark“ die Rede ist, dann wissen die meisten, daß des sich um die Bundesgartenschau in Mannheim dreht. Diese besuchten Mitglieder sowie Freundinnen und Freunde der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin im Rahmen des Jahresausfluges 2023. Die BUGA unter dem Leitwort „Beste Aussichten“ teilt sich auf genau diese beiden Geländeteile auf. Der Luisenpark mit großen, schattigen Bäumen war bereits 1975 BUGA-Gastgeber. Beim Spinelli-Park handelt es sich um ein Konversionsareal der US-Armee. Die Kolpinger erlebten die bunte Blütenpracht, Kunst und mehrere sogenannte Experimentierfelder mit den Schwerpunkten Klima, Umwelt, Energie und Nahrung an einem heißen Juli-Tag, an dem es wichtig war, gut behütet gewesen zu sein. Die beiden Parkteile werden mit einer luftigen Seilbahn über den Neckar, Sportplätze und Kleingartenfelder verbunden, die 2 Kilometer Fahrtstrecke gondelt. Im Luisenpark wurden Gondolettas bestiegen, Elektroboote, die eine einstündige Rundfahrt machten und von hungrigen Karpfen begleitet wurden. In diesem Park liegt ein chinesisches Teehaus, es gibt Stauden-, Farn- und Heilkräutergärten sowie Alpakas, Eulen, Kühe, Schweine und Pinguine. Im Spinelli-Park saß man am „Tisch der Nationen“, wanderte durch die Floristik-Ausstellungshalle, bewunderte Mustervorgärten oder ließ sich von der Grabgestaltung inspirieren. Im Möglichkeitsgarten der Kirchen fand ein Schlagergottesdienst statt. Andere wiederum rochen die Kräuter im Gin-Aromagarten und staunten über die Größe des knackigen Gemüses aus dem Pfalzgarten oder machten sich mit Vertikalgärten und Hochbeeten vertraut. Es gab über 150 verschiedene Anlaufpunkte, jeder war „auf eigene Faust“ oder in kleinen Grüppchen unterwegs, ganz nach den individuellen Interessen. „Hart, härter, Hobbygärtner“ stand dann auch auf dem T-Shirt im Buga-Shop. Immer wieder wurden farbenfrohe Blumen vor die Fotolinse genommen. Wer wollte konnte in einer Bimmelbahn oder in einer Solarbahn über die Geländeteile fahren. Vorstandsmitglied Ulli Schneider hatte die Tour im ausgebuchten Bus organisiert und konnte dank eigener Vorfahrt wichtige Tipps geben. Es war ein gelungener Tag in harmonischer Gemeinschaft. Über 750.000 Besucher haben seit der Buga-Eröffnung im April 2023 bereits ein Ticket gelöst. Die Verantwortlichen erwarten bis Oktober 2023 insgesamt 2,1 Millionen Besucher. Die Kolping-Mitglieder, welche einen Tag in der grünen Oase der Rhein-Neckar-Metropolregion genosen und "auftankten", gingen während des siebenstündigen Aufenthaltes 11.578 Schritte mit 7,71 Kilometern und verbrannten 273 Kalorien. (was der Mensch nicht alles zählt...) Schon jetzt darf man gespannt sein, wohin der Jahresausflug 2024 führen wird.

Auf der Traumschleife Elfenlay

Es war ein "Versuchsballon", welcher ganz gut angenommen wurde. Erstmals hatte die Kolpingfamilie St. Martin zu einem "Wandertag" eingeladen. Wohl der großen Hitze geschuldet war es, daß nicht so viele Personen an der Veranstaltung teilnahmen. Die, welche jedoch dabei waren, erlebten atemberaubende Ausblicke auf dem Traumpfad Elfenlay bei Boppard. Vorstandsmitglied Ulrich Schneider hatte die Tour vorbildlich organisert. Gestartet wurde an der Talstation des Bopparder Sesselliftes. Von hier aus ging es 10,4 Kilometer und ca. vierstündiger Wanderzeit in die Traumschleife. Schöne Ausblicke auf die Rheinschleife gab es vom Sabelsköpfchen. Man sah auf die 1908 eröffnete Hunsrückbahn mit den imposanten Viadukten und auf die Hubertusschlucht. Die Wanderer wurden begleitet vom Rauschen und Gurgeln des Burdenbachs. Den Abschluß hatten die Teilnehmer im "Heiligen Grab", dem ältesten Weinlokal Boppards. Es war ein schöner Tag in der Natur, welcher der Gesundheit gut tat. "Es hat mit Spaß gemacht", resümierte Ulli und ergänzte: "Gerne kann ich noch mal eine ähnliche Wanderung planen."

Weinwanderung in den Mauern der Stadt

Die kleine Weinwanderung am Pfingstfreitag in den Mauern der eigenen Stadt war ein voller Erfolg. Wesentlich dazu bei trug der erfahrene Stadtführer Michael Eisenbarth, der zu den einzelnen Gebäuden wissenswertes historisches zu berichten wusste und immer wieder Verbindungen zum Thema Wein aufgriff. Die 14 Teilnehmer starteten an der St. Martinskirche in Oberlahnstein und bestiegen zunächst den Pfarrhausturm, auch genannt Pfadfinder-Turm, von welchem man eine tolle Aussicht über ganz Oberlahnstein hatte. Dann ging es zum alten Rathaus, wo man in den "Bulles" hinein schaute und zur Hospitalkapelle. Im Martinsschloss wurden noch nie gesehene Räume besichtigt und den Abschluß gab es schliesslich an der Wenzelkapelle, welche seit einigen Jahren von der Kolpingfamilie St. Martin betreut wird. Die Wenzelkapelle taucht ganz aktuell übrigens auch im Roman "Pri 1" von Reed Isberg, einem "Lahnsteiner Schauermärchen", auf. Dieser mysterische Roman wurde im Mai 2023 veröffentlicht. Während der Wanderung wurden auf einem Bollerwagen mitgeführte Mittelrheinweine verkostet. Und zwar aus Oberlahnstein, Osterspai, St. Goarshausen und Boppard. Was natürlich auch mitspielte, war das gute Wetter, denn die Sonne bestrahlte die Weinwanderung in der Heimat. Über drei Stunden war man in der frischen Luft unterwegs und wurde im Wissenshunger gestillt.

 

Erfolgreiche Kolping-Sammelaktion

Einen Anhänger voll mit 335 Verbandskästen, sowie noch weiteres Verbandszeug für die Ukraine, wurden von den beiden Lahnsteiner Kolpingfamilien St. Martin und St. Barbara mit Unterstützung der Bevölkerung in einem begrenzten Zeitraum von 14 Tagen gesammelt. Die aus der Ukraine geflüchteten Olga und Nikolaj Prifatko und ihre Enkelkinder Neonila und Kira halfen beim Verpacken der Verbandskästen und beladen des Hängers mit. Der Kolping-Diözesanvorsitzende Sebastian Sellinat (ganz links) aus Wiesbaden kam extra nach Lahnstein, um die Hilfsgüter abzuholen und mit Unterstützung des Kolping-Nationalverbandes Ukraine in das Kriegsgebiet zu bringen und dort zu verteilen. Im gesamten Bistum Limburg wurden von den Kolpingfamilien 2.500 gebrauchte Verbandskästen gesammelt. .Mit dabei waren auch aus den Vorständen der beiden Kolpingfamilien Ferdinand Müller (zweiter von links) und Karl-Josef Peil (vierter von links). „Das Echo auf unseren Aufruf war enorm, wir hatten sechs verschiedene Sammelstellen in Lahnstein, viele Bürger stellten dabei fest, dass ihr Verbandskasten abgelaufen war“, so Karl-Josef Peil aus der Kolpingfamilie St. Martin.

Jahreshauptversammlung in 60 Minuten

 Kontinuität bei der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin. Bei der Jahreshauptversammlung wurde Markus Schild als Vorsitzender bestätigt. Auch Peter Stein bleibt stellvertretender Vorsitzender. Präses Armin Sturm gedachte der verstorbenen Mitglieder seit der letzten Jahreshauptversammlung vom September 2022. (Bernhard Dexelmann und Ursula Puhl) Vorsitzender Markus Schild und der Präses nahmen die Jubilahrenehrungen vor. 50 jährige Treue zur Kolpinggemeinschaft zeigen Rina Jussen, Werner Schröder sowie Ute und Norbert Hartung. Für 25jährige Mitgliedschaft wurden Hilde Hermann, Brigitte Kauers und Michele Layendecker ausgezeichnet. Die Dankurkunden des Kolpingwerkes und Dankschreiben beinhalten auch Aufenthaltsgutscheine für Kolping-Familienferiendörfer oder Kolping-Hotels in verschiedenen Orten Deutschlands. Von harmonisch verlaufenden Vorstandsitzungen wusste Schild in seinem Rechenschaftsbericht zu berichten. Höhepunkte im Vereinsjahr waren die Beteiligung am Kirchweihfest, Kleider-Straßensammlungen, sommerliche Fahrradtouren, die Friedensgebetsstunde im Januar, der Kolping-Karneval am Schwerdonnerstag im vollbesetzten Pfarrzentrum sowie Faires Frühstück und Karfreitags-Besinnungswanderung. Rita und Werner Schröder informierten über die monatlichen Halbtagesbusfahrten mit dem Seniorenkreis „Ü60“ unter der Devise „Lerne Deine Heimat kennen“ grundsätzlich an jedem zweiten Donnerstag im Monat. Jeweils über 40 Personen nehmen an den Ausflügen teil und warten schon sehnsüchtig auf die Begegnungsfahrten, welche im Juni an gleich zwei Tagen durchgeführt werden sollen. Ein Ausblick wurde gegeben auf eine Wein-Wanderung in den Stadtmauern von Lahnstein am Pfingstfreitag, 26. Mai 2023 mit Stadtführer Michael Eisenbarth. Treffpunkt ohne Voranmeldung ist um 16 Uhr am Hauptportal der Martinskirche, Hochstraße. Von dort geht es zur Hospitalkapelle, zum Martinsschloss und zur Wenzelskapelle. Überall wird Wein aus den näheren Anbaugebieten verkostet. Sich nur noch auf einer Warteliste wiederfinden können sich Interessierte für den Vereins-Jahresausflug am Sonntag, 8. Juli 2023 um 8,30 Uhr ab Salhofplatz zur Bundesgartenschau nach Mannheim. Die Kolpingfamilie St. Martin beteiligte sich auch an der diözesanweiten Sammelaktion von Verbandskästen für die Ukraine. Innerhalb von zehn Tagen wurden über 300 gebrauchte Kästen bei Mitgliedern in Lahnstein abgegeben. Den Kassenbericht gab Beate Hoffmann ab, die Kassenprüferinnen Marion Gutwein und Monika Kriechel bestätigten eine einwandfreie Kassenführung. Leider vakant bliebt der Vorstandsposten der Schriftführerin. Als souveräner Wahlleiter fungierte einmal mehr Thomas J. Scheid. Mit dem obligatorischen „Treu Kolping“ nach einer Mitgliederversammlung in einer Rekordzeit wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den angebrochenen Abend entlassen.

Rund 6 Tonnen Altkleider gesammelt

Ein schöner Erfolgt war die Kleider-Straßensammlung, welche die Kolpingfamilie St. Martin unter Sonnenschein durchführte. Rund 6 Tonnen Altkleider wurden am Pfarrzentrum in den LKW der Kolping-Recycling GmbH verladen. Vielen Dank allen Spenderinnen und Spendern. Rund 20 Mitglieder und sonstige HelferInnen waren am Sammeltag engagiert. Vielen Lahnsteinern wurde dabei vielleicht erstmals bewusst, daß es zwei voneinander unabhängige Kolpingfamilien in der Stadt gibt, denn im Stadtteil Niederlahnstein wurde diesmal nicht durch die dortige Kolpingfamilie St. Barbara eingesammelt. Die Oberlahnsteiner waren in Lahnstein auf der Höhe und auch in Friedrichssegen und Friedland mit den Sammelfahrzeugen der Dachdeckerfirma Heimbach, Inh. Bernd Krinninger, unterwegs.

Wandle uns...

Regenschirme waren das bestimmende Element bei der traditionellen Karfreitags-Besinnungswanderung 2023. In der Kirche Sankt Georg auf der einzigen von einer Gemeinde bewohnten Rheininsel Niederwerth begann die Wanderung mit dem Holzkreuz, zusammengezimmert aus dem Treibgut des Rheines. Kolpingbruder Josef von der Kolpingfamilie Vallendar, selbst Bewohner vom "Werth" stellte die gotische Kirche aus dem 14. Jahrhundert vor, eins als Kloster gebaut. 5 Stationen wurden von den Teilnehmern selbst gestaltet mit Gebeten, Bildbetrachtungen und Mediationen. Zum Abschluß wurde auf dem Friedhof an der Kirche gemeinsam das "Vater unser" gebetet und auch an alle kranken und verstorbenen Angehörigen gedacht. Einmal mehr bewahrheitete sich bei der Wanderung, vorbei an Wiesen und Äckern: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung...

Ein Besuch im Stadtarchiv

In die Geschichte der Stadt „tauchten“ Mitglieder und Interessierte mit der Kolpingfamilie St. Martin ein. Im Rahmen der katholischen Erwachsenenbildung stand die Besichtigung des Stadtarchivs von Lahnstein auf dem Programm. Hier zeigte sich der Archivar, Bernd Geil, als Koryphäe seines Faches. So wurde den Teilnehmern mit dem Oberlahnsteiner Schöffenbuch von 1367 bis 1564 das älteste, im Archiv vorhandene Buch präsentiert. Es war nicht einfach, die Sütterlinschrift zu entziffern. Im Untergeschoss des Hauses Kaiserplatz 1, wo auch die städtische Bücherei, eine Kindertagesstätte und die Volkshochschule untergebracht sind, lagern alte, gebundene Zeitungen, von der „Rhein-Post“ über „Lahnsteiner Leben“ bis zum „Rhein-Lahn-Kurier“, „Blick aktuell“ und der „Rhein-Lahn-Zeitung“. Man sah in Anmelde-, Heirats- Standesamts- und Stockbücher. In besonderen Ausstellungen werden derzeit die Geschichte des Brückengeldes und des Notgeldes in Lahnstein gezeigt. Außerdem gibt es viele Bilder und Akten über den Bau der Lahn-Fußgängerbrücken. Das Archiv ist ein Veto gegen den Zahn der Zeit, ein starkes Stück wichtiger Erinnerungskultur für die einstmals selbständigen Städte Ober- und Niederlahnstein. Der Blick hinter die Kulissen führte auch in den mit 19 Grad beheizten Magazinraum, wo unter anderem Vermächtnisse von noch existierenden oder bereits untergegangenen Vereine lagern, Fotoalben von Schuljahrgängen oder auch Vermächtnisse bekannter Lahnsteiner Bürgerinnen und Bürger. So wurde unter anderem ein Buch mit seltenen Lahnstein-Postkarten in Augenschein genommen. Bernd Geil zeigte auch Fotos aus dem kirchlichen Leben von St. Martin und St. Barbara. Er erklärte anschaulich die verschiedensten Archivierungsmethoden, von der Papierform über den Mikrofilm bis zur Computerdatei. „Bei den Zeugnissen der Vergangenheit, den vielen Schätzen und Schätzchen könnte man Stunden verbringen“, meinte Klaus-Michael Kauers aus der Besuchergruppe. Die Zeit bei den vielen Erinnerungen verging wie im Fluge.

Gefüllte Klöß

Ein Hunsrücker Traditionsgericht stand Pate für das gemeinsame Mittagessen am ersten Samstag des Monats im Gemeindehaus Sankt Barbara im Stadtteil Niederlahnstein. Der "Chefkoch" aus dem Kolping-Vorstand Kurt Biegel war der "Macher" der gefüllten Klöß mit Lauch und Hackfleisch als Innereien. 67 Klöse hatte er zubereitet, die alle im heißen Wasser in großen Töpfen siedeten. 46 Menschen nahmen an dem gemeinschaftlichen Mittagessen teil. Die Helferinnen und Helfer der Kolpingfamilie St. Martin hatten alle Hände voll zu tun, ernteten aber auch ein großes Lob von den Teilnehmern.

Kleider-Container aufgestellt

Auf Anregung der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin wurden in Lahnstein jetzt zwei Kleider-Container der Kolping-Recycling GmbH Fulda aufgestellt. Sie stehen vor der St. Barbarakirche im Stadtteil Niederlahnstein, Johann-Baptist-Ludwig-Straße und auf dem Parkplatz unterhalb der St. Martinskirche im Stadtteil Oberlahnstein, Kirchstraße. Alle zwei Wochen soll eine Leerung stattfinden. Der Erlös der Sammlung ist für Aufgaben des Kolpingwerkes bestimmt. Unabhängig davon jetzt schon vormerken: Am Samstag, 15. April 2023 findet im Stadtgebiet von Oberlahnstein die nächste Kleider-Straßensammlung statt. Bedruckte Sammeltüten liegen u.a. im Schriftenstand der St. Martinskirche, Hochstraße, aus. Die Säcke sollten bis 8,30 Uhr am Straßenrand stehen. Auch eine Verpackung der Altkleider in neutrale, blaue Säcke, ist möglich. In den Stadtteilen Friedland und Friedrichssegen werden in den Haushalten bzw. Briefkästen zwar keine Sammelsäcke verteilt, die Straßen werden am Sammeltag jedoch abgefahren von Sammelfahrzeugen. Da die Kolpingfamilie St. Barbara für den Stadtteil Niederlahnstein sich nicht an der Frühjahrssammlung beteiligt, können die Niederlahnstein die Sammelwaren verpackt nach Oberlahnstein, zum Pfarrzentrum am Europaplatz bringen, wo die Verladung in einen großen LKW-Hänger erfolgt. Das Bild zeigt den Vorsitzenden der Kolpingfamilie St. Martin, Markus Schild, gemeinsam mit dem Präses, Bezirksdekan Armin Sturm.

Begegnung mit Kommunionkindern

Einen lustigen Spielnachmittag führte die Kolpingfamilie St. Martin im Pfarrzentrum am Europaplatz mit künftigen Kommunionkindern aus Lahnstein durch. Nach einer Vorstellungsrunde mit Markus sowie dem Münzenspiel gab es eine Olympiade mit Tommy. So wurden Goldtaler gesucht, Murmeln geschossen, ein Fußball bewegt und Geschicklichkeit mit Spaghetti und Marcaroni gezeigt. Zum Schluß wurde versucht, gemeinsam einen Fröbel-Turm zu errichten. Die Kinder hatten ihren Spaß. Von Beate Hoffmann gabs leckeren Kuchen und Muffins.

Toller Kolping-Karneval

"Kolping Fastnacht ist stark - Warmschunkeln bei 19 Grad", so lautete das Motto des Kolping-Karnevals am Schwerdonnerstag im Pfarrzentrum am Europaplatz. Es war wesentlich wärmer als 19 Grad, denn das Pfarrzentrum war pickepackevoll mit "menschlicher Wärme" so vieler Närinnen und Narren. "Seit 2 x 11 Jahren hatten wir nicht mehr einen so guten Besuch", konstatierte Vorsitzender Markus Schild rückblickend. "Die Menschen haben nach der zweijährigen Corona-Pause wirklich einen Nachholbedarf in Sachen Feiern". Nach einem gut dreistündigen Sitzungsprogramm durfte getanzt werden. Die erstmals verpflichtete Showband "SAM" aus Bad Hönningen und Koblenz sorgte für prächtige Stimmung und dafür, daß auch jüngere Leute das Tanzbein schwingen konnten. Für maximale Fastnachtsstimmung im Saal und für Augenweiden sorgten vor allen Dingen die vielen Tanzgruppen, welche den Weg ins Pfarrzentrum fanden. Mathe-Musikus Elmar Schmitz und Vorsitzender Markus Schild moderierten als "Zweier-Rat" den vergnüglichen und abwechslungsreichen Abend. Ulrich Schneider sorgte für die Regie und hinter den Kulissen kümmerten sich gut 20 Kolping-Mitglieder um das leibliche Wohl, von Küche über Sektbar bis zur Theke, an welcher sich Schlangen bildeten. "So viel Fässer haben wir wirklich selten gezapft", stellten Peter Stein und Mario Kriechel fest. Einen violetten Farbtupfer setzte zu Beginn die Tanzgarde Fachbach. Die Tanzmäuse der Kolpingfamilie Nievern-Fachbach-Miellen entführten in Tausend und eine Nacht und zu Aladin. "Musik ist Trumpf" meinte die Mehrgenerationen-Tanzgruppe "Family and Friends" aus den Reihen des NCV. Die Jeckenschar sang beliebte Schlager-Gassenhauer tüchtig mit, während die silber-glänzenden Showtänzerinnen und -tanzer Pyramiden bauten.  Sophie Unkelbach sorgte einmal mehr für die tolle Choreografie. Die Juniorentanzgarde der Närrischen Turmgarde Lahnstein hatte sich kölschen Tön verschrieben und sorgte so für viel Stimmung. Kerstin Hömberger hatte das Potpourri einstudiert. In die sommerliche Jahreszeit entführten die Damen der CCO-Juniorentanzgarde unter Leitung von Laura Fuss. Der einzige Tanz in dieser Kampagne mit leuchtenden Regenschirmen. Die Tanzgruppe zauberte eine bunte Blumenwiese auf die närrische Rostra. Show und Akrobatik auch von der NCV Juniorentanzgarde, ganz in rot mit den Trainerinnen Meike Güllering und Saskia Wüst. Die Funken Rot-Weiß Koblenz hatten sogar ein Solomariechen am Start und den Tanz der Tanzgarde sah bisher in Lahnstein garantiert noch niemand. Die 80er Jahre inclusive Nena feierten fröhliche Urständ beim Tanz der Gruppe "Hipp 4 Hopp" vom Möhnenclub Immerfroh unter der Leitung von Yvonne Akkermans und Heike Fuß. Die Beine wirbelten über die Bühnenbretter zu Songs der Neuen Deutschen Welle. Begleitet von einem Trommercorps der Funken Blau-Weiß und der Närrischen Turmgarde wurde das Lahnsteiner Prinzenpaar. Prinz Harald I. vom Baare- und Heinzeland sowie der liebreizenden Lahn-Rhenania Katharina I. wurde ein wirklich toller Empfang durch das Publikum bereitet. Das Pfarrhausteam mit Pfarrer Armin Sturm zeigte im Sketch die Vorstellungsgespräche für eine Pfarrsekretärin. Ungeeignet natürlich eine Kandidaten, welche die Frage, wie denn der Sohn Gottes heiße, mit "Oh wie" antwortete, weil an Weihnachten im Lied doch "Gottes Sohn, owie lacht" gesungen werde. Der Pfarrer wusste, daß Gott die Welt in sieben Tagen erschaffen habe, da er ja nicht auf Beamte und Handwerker angewiesen war. Im Zeichen der Ökumene trat auch der evangelische Pfarrer von Oberlahnstein, Benjamin Graf auf. Im Schlafanzug erzählte er authentisch von seinen Erlebnissen bei der Geburt des Kindes. Das war Zwerchfellmassage im besten Sinne. Prfotokoller Thomas Schneider nahm das Welt- und Stadtgeschehen in den Blick. "Statt mit Corona rumzueiern kann heut die ganze Kolping-Corona wieder richtig feiern." oder "Der Schlamassel um die Kasseler Documenta war schad. Das nächste mal gibts Kunst aus Friedrichssegen, nämlich Lenn-ART." Mit dem Orden für verdienste um die närrische Kolpingfamilie St. Martin wurde in diesem Jahr Kurt Biegel ausgezeichnet. Eines der ältesten Mitglieder, aktiv bei Auf- und Abbauarbeiten und Weinlieferant. "Das war ein toller Abend bei Euch", meinten einige Besucher. Gibts ein schöneres Lob? Danke allen, die ehrenamtlich lange geübt haben, um zum Vergessen des nicht immer so einfachen Alltages beizutragen. Die vielen Tänzerinnen wurden übrigens mit Schokoladen der Delitscher Schokoladenfabrik, der Halloren-Schokoladenfabrik aus Halle an der Saale beschenkt. Vielen Dank für die großzügige Spende und somit der aktive Brauchtumsförderung. Viel Spaß beim Bilder-Rückblick.

Niemand kann sich alleine retten

Alljährlich begeht die katholische Kirche am Neujahrstag den Weltfriedenstag. Papst Franziskus gab 2023 eine Botschaft zu folgendem Leitwort heraus: "Niemand kann sich allein retten. Nach Covid-19 neu beginnen, um gemeinsam Wege des Friedens zu erkunden." Wie seit nahezu 40 Jahren hatten die Kolpingfamilie St. Martin gemeinsam mit der Jugendmusikgruppe Spirit und der Pax Christi Gruppe zur gemeinsamen Gebetsstunde für den Frieden in den Chorraum der St. Martinskirche am zweiten Freitag des Monats Januar eingeladen. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren auch wieder Mitglieder des "Treff 81", der Gruppe von Behinderten und weniger Behinderten aus der katholischen Kirchengemeinde St. Martin. Nachdem die Papstbotschaft in Auszügen verlesen wurde, wurden die Krisen und Kriege benannt. So lagen Fotos auf dem Boden zum Ukraine-Krieg, zur Vertreibung der Uiguren durch die chinesische Staatsmacht, zum Umgang mit Frauen im Iran, zu Menschenrechtsverletzungen bei Mädchen und Frauen durch die Taliban in Afghanistan. Benannt wurde die Klimakrise mit den Auswirkungen in den Ländern Afrikas, die Flutkatastrophe in Pakistan und auch an der Ahr sowie das Bomben Erdogans in Nordsyrien in den Kurdengebieten. Ein Foto der Münchhausen-Geschichte, wo sich jemand selbst an den Haaren aus dem Schlamm ziehen will, verdeutlichte: "Niemand kann sich alleine retten." In einer Mitmachaktion beschrifteten die Besucher kleine Papierhände und klebten sie an einen Baumstamm. So entstand ein Blätterbaum der guten Taten. Benannt wurden Initiativen, Menschen, Organisationen und Beispiele, wo andere Solidarität üben und versuchen, Helfer und Retter zu sein. Pater Wolfgang Jungheim von den Arnsteiner Patres, der geistliche Leiter des Friedensgebetes lud zum gemeinsamen Vater unser ein und betete gemeinsam ein Missio-Friedensgebet, welches für die Menschen im Südsudan geschrieben wurde. Die Gruppe "Spirit" verzauberte mit Songs, wie "Komm näher, Friede" oder "Von allen Seiten umgibst Du micht". Nicht oft gehört, aber sehr schön. Barbara Bäcker, Tanja Sporenberg, Manfred Heilscher, Elmar Schmitz und Gernod Schauren spielten einmal mehr neue geistliche Leider erstklassing, mit viel Gefühl. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren beeindruckt von der Formation, die scheinbar überhaupt nicht älter wird. Im Anschluß wurde zu einer kleinen Agapefeier mit weißem Winzerglühwein und Kinderpunsch in das Pfarrhaus St. Martin eingeladen. Unter den Teilnehmern war auch der Präses der Kolpingfamilie St. Martin, Pfarrer Armin Sturm. Eine Motivation zum stetigen, jährlichen Friedensgebet, mit welchem das Jahresprogramm der Kolpinggemeinschaft eröffnet wird, kommt wohl von Albert Schweitzer, der einst sagte: "Gebete verändern die Welt nicht. Aber Gebete verändern die Menschen. Und die Menschen verändern die Welt."

Erfolgreicher Kolping-Gedenktag

"Ein neuer Himmel, eine neue Erde, Wolf und Lamm weiden in einer Herde", dieser moderne Song wurde gesungen bei der Eucharistiefeier zum Kolping-Gedenktag in der St. Martinskirche Oberlahnstein. Gesang und Musik kam von Peter Auras, Manfred Heilscher und Gaby Auras, "Urgesteine" des neuen geistlichen Liedes in der Pfarrei. Die visionäre Lesung von Jessaja 11,12,69 stand auch im Mittelpunkt der Dialogpredigt zwischen dem Präses, Pfarrer Armin Sturm und Ulrike Schneider, Mitglied der KF St. Martin. Zum Lesungstext wurde den Gottesdienstbesuchern zum Betrachten ein anschauliches Gemälde von Sieger Köder als Postkarte geschenkt. Kolping-Mitglieder lasen am Altar die Fürbitten. Dabei wurde auch aller Verstorbener aus der Kolpingfamilie St. Martin gedacht. Im Pfarrzentrum am Europaplatz wurde danach der Kolping-Gedenktag so wie früher - nämlich vor der Corona-Pandemie - gefeiert, mit einem Suppen-Solidaritätsessen. Rührige Mitglieder hatten acht verschiedene, wohlschmeckende Suppen gekocht. Von der Pizzasuppe bis zur Kohlrabisuppe. Der Erlös, 430 Euro, ist bestimmt für den Aufbau eines Hospizes für den Rhein-Lahn-Kreis. Für 68 Euro wurde selbstgemachte Marmelade verkauft. Dieser Erlös ist bestimmt für das Ziegenprojekt des Internationalen Kolpingwerkes in verschiedenen Ländern Ostafrikas. Für die Schuh-Sammelaktion zugunsten der Internationalen Adolph-Kolping-Stiftung wurden 69 Paar gebrauchter Schuhe gespendet. Es waren über 50 Mitglieder und Pfarreiangehörige, die beim Solidaritätsessen im Pfarrzentrum zusammen saßen. Ein gelungener und erfolgreicher Kolping-Gedenktag, bei welchem sich viele ohne Maske wieder sahen und auch viel miteinander zu erzählen hatten. Unter den Gästen beim Suppen-Solidaritätsessen war auch der Ehrenpräses, Pfarrer Winfried Didinger.

An der Wenzelkapelle soll es im Frühjahr blühen

Seit einigen Jahren kümmert sich die Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin um die Wenzelkapelle in der Max-Schwarz-Straße. Dieser Tage traf man sich wieder zum Arbeitseinsatz. Im Frühjahr sollen Tulpen und Narzissen farbenfroh blühen. Die Blumenzwiebeln wurden in die Erde gebracht. An der gotischen Kapelle aus dem 14. Jahrhundert mit einem Corpus, welcher im Jahre 1965, zum 100jährigen Jubiläum der Kolpingfamilie dort angebracht wurde, befindet sich auch ein Spendenkästchen für Verschönerungsarbeiten.

 

„Kleinvieh macht auch Mist“
Das geflügelte Wort: „Kleinvieh macht auch Mist“ gilt in besonderem Maße für die Ziegen, welche das Internationale Kolpingwerk Kleinbauernfamilien in Benin, Burundi, Kenia, Kongo, Malawi, Sambia, Tansania, Togo und Uganda zur Verfügung stellt. Die Anschaffungen der Ziegen werden durch Spenden aus Deutschland finanziert. Die Kolpingfamilien im Bistum Limburg haben nicht nur ihre Mitglieder aufgerufen, für Ziegen in Afrika zu spenden. Eine Ziege kann das Leben einer ganzen Familie verbessern. Die Tiere sind nicht in erster Linie Fleischlieferanten. Viel wichtiger ist ihr Dung: Damit lässt sich ein wertvoller Kompost herstellen, der den ausgelaugten Böden wichtige Nährstoffe gibt und die Ernten bis zu verdreifacht. Wie sich dieser organische Dünger herstellen lässt, zeigt Kolping den Bauern in Schulungen. Eine Tierzucht ist immer auch das Gemeinschaftsprojekt einer Kolpingfamilie. Das erste Zicklein wird traditionell weitergegeben. Hier wird das eherne Kolping-Prinzip erlebt: Gut geht es den Einzelnen nur, wenn es der gesamten Gemeinschaft gut geht. Schon mit 40 Euro bekommt eine Familie eine Ziege. In Lahnstein kann im zentralen Pfarrbüro St. Martin und St. Damian, Pfarrgasse 6, bei Ulrike Schneider von der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin, gespendet werden. Als Andenken erhalten Spender eine kleine Plüschziege. Die Kolpingfamilie St. Martin freut sich über jeden Spender, der Kolping-International unterstützt und somit sein Scherflein dazu beiträgt, damit die Ernährungs- und Einkommenssituation von Kleinbauernfamilien in Ostafrika aus eigener Kraft verbessert werden kann.
 

Wir trauern um Kurt Zimmermann

Die Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin trauert um ihr treues Mitglied Kurt Zimmermann, der im Alter von 85 Jahren friedlich eingeschlafen ist. Im Jahre 1956 trat er unserer Kolpingfamilie bei. Kurt war über 50 Jahre der Bannerträger unserer Kolpingfamilie. Er besuchte Jubiläumsfeste auswärtiger Kolpingfamilien, war bei Buswallfahrten dabei und trug das Banner auch bei der Seligsprechung Adolph Kolpings in Rom, beim Kolping-Tag in Köln sowie bei Rom-Wallfahrten anlässlich von Jahrestagen der Seligsprechung. Bei unserem 150jährigen Jubiläum im Jahre 2015 führte er den Bannermarsch gemeinsam mit seinem Freund aus Kerpen durch die Straßen Oberlahnsteins an. In der Stadthalle wurde er mit dem silbernen Ehrenzeichen des Kolping-Diözesanverbandes Limburg ausgezeichnet. Kurt gehört zu den Legenden unserer Kolpingfamilie, sein für uns Jüngere vorbildliches Schaffen atmete stets Kolpings Geist. Von 1964 bis 1966 war der Metzgermeister der Altsenior und verantwortete u.a. die 100-Jahrfeier im Jahre 1965. Er war lange Jahre als Beisitzer Vorstandsmitglied und der Kümmerer bei vielen Kirmesfesten vor der St. Martinskirche. Eine große Hilfe war er auch bei den zahlreichen Wohltätigkeitskonzerten zugunsten der Kroatien-Hilfe mit dem Heeresmusikcorps 300 in der Stadthalle. Er wirkte auch im Vorstand der Kolping-Solidargemeinschaft Menschen in Not e.V. und verlud Hilfsgüter auf LKWs. Bei vielen Seniorenfreizeiten stand er anderen Mitgliedern hilfreich zur Seite. Von 1990 bis 2004 war er bei 6 Deutschen Katholikentagen als Hallenleiter dabei. (Berlin, Karlsruhe, Dresden, Mainz, Hamburg und Ulm) Ebenso beim ersten ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin. Das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) dankte ihm hierfür ausdrücklich und lud ihn auch später als Gast zu Katholikentagen ein. Sein ehrenamtliches Engagement zeigte er auch bei vielen Pfarrfesten vor dem Pfarrzentrum am Europaplatz (Standauf- und abbau, Bestellungen, Standbesetzung) sowie im hohen Alter beim Krankenhaus-Besuchsdienst und als Küster in der Kapelle des St. Elisabeth Krankenhauses Lahnstein. Kurts erfülltes Leben war geprägt vom Ausspruch Adolph Kolpings: „Schön reden tut’s nicht, die Tat ziert den Mann.“

Lieber Kurt, wir sind traurig, Dich zu verlieren, erleichtert, Dich erlöst zu wissen und dankbar, Dich gehabt zu haben.

Wir trauern mit seiner Ehefrau Renate sowie den beiden Kindern Jörg und Petra sowie den zahlreichen Enkelkindern und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Familientag an der Wenzelkapelle

Schon seit vielen Jahren "betreut" die Kolpingfamilie St. Martin die Wenzelkapelle in der Max-Schwarz-Straße im Stadtteil Oberlahnstein, direkt am neu errichteten "Rheinquartier". Die Wiese vor der Kapelle wird regelmässig von Kolping-Mitgliedern gemäht, es wurden Rosen angepflanzt und ein Weinstock. Nun gibt es auch ein Insektenhotel, gebaut vom Schreiner Michael Jaster, seit Jahren Kolping-Mitglied und den Wegweiser zum Wenzelweg. Im Rahmen eines kleinen Familientages traf man sich nur zur Aufstellung des Insektenhotels sowie zur Einweihung des Wegweisers. Kolpinger hatten fünf leckere Kuchen gebacken und es gab Kaffee und gekühlte Getränke. In gemütlicher Runde saß man über zwei Stunden zusammen. Vielleicht wird es im Herbst an gleicher Stelle ein kleines Winzerfest geben. An der Kapelle mit dem Kreuz, welches bereits 1965 durch die Kolpingfamilie St. Martin dort errichtet wurde, kann man übrigens auch einen Obulus spenden zum Erhalt der Kapelle.

Ein schöner Tag auf dem Rhein...

Es war eine gute Idee, den Jahresausflug 2023 an einem der wärmsten Tage des Jahres auf dem guten alten "Vater Rhein" durchzuführen. Denn neben dem Freibad war der blitzernde Strom im kühlenden Fahrtwind wohl ein super Platz. Und: Aller guten Dinge sind drei, denn nach zwei Corona-bedingten Absagen konnte der Vereins-Jahresausflug endlich stattfinden. Für viele war es ein schönes Wiedersehen nach entbehrungsreicher Zeit. Mit einem Morgengebet, auch um Frieden, begann der gemeinsame Tag. Als zahlende Gäste mit dabei waren Mitglieder der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Barbara, der Treff 81, die Gruppe von Behinderten und weniger Behinderten aus der katholischen Kirchengemeinde Sankt Martin sowie mit Freifahrten Flüchtlinge aus der Ukraine, die in Lahnstein leben, mit ihren Kindern. Unermüdlich für Stimmuingsmusik mit seinem Akkordeon sorgte der "Lohnschdener Jung", Krämers Karl, der auf jedem Deck mal mit Rheinliedern, mal mit Shanties und auch mal mit Karnevalsstücken für Stimmung sorgte. Es war eine Fahrt mit Witz, denn auch Markus Schild und Thomas Schneider, bekannt vom Kolping-Karneval, sorgten mit dummen Witzen für Lachen. 15 Ziegen für Ostafrika, gespendet an das Internationale Kolpingwerk, waren das Ergebnis einer schönen Tombola mit mehreren Hauptpreisen, gestiftet von der Lahnsteiner Geschäftswelt und darüber hinaus. (z.B. von Deinhard, Mainz 05, der Fa. Vomfell oder dem Lahnsteiner Theater.) Eines der jüngsten Mitglieder, Anna Reiländer, fungierte als Glücksfee während Leon die glücklichen Gewinner bekannt gab und beglückwünschte. Die MS La Paloma fuhr durch das UNESCO-Weltkulturerbe Mittelrheintal, vorbei an vielen Burgen auf den mit Reben behangenen Rheinhöhen. An der Loreley sahen die Gäste an Bord, wie schwierig es ist, die Stromschnellen zu durchschiffen. Ziel war Oberwesel, die Stadt der Türme. Trotz großer Hitze gingen einige über die in Europa einzigartige begehbare Stadtmauer. Über zwei Stunden dauerte der Landgang, die rund 170 Teilnehmer sammelten so neue Eindrücke. Pünktlich um 18 Uhr erreichte das Schiff wieder das Karl-Heinz-Otto-Ufer im Stadtteil Oberlahnstein. Die Kolping-Mitglieder und Gäste verbrachten einen schönen, sonnigen Tag in froher Gemeinschaft. Der Vereins-Jahresausflug 2022 war ein voller Erfolg.

Sport- und Spieleabend

Zu einem gemeinsamen Sport- und Spieleabend hatte die Kolpingfamilie St. Martin gemeinsam mit dem "Treff 81", der Gruppe von Behinderten und Nichtbehinderten aus der katholischen Pfarrgemeinde Lahnstein, Sankt Martin, eingeladen. Neben Basketball wurde auch Fußball gespielt in der modernen Rhein-Lahn-Halle, welche zur Schillerschule Niederlahnstein gehört. Die Teilnehmer verbrachten einen geselligen und sportlichen Vorabend.

Besinnungswanderung im Bann des Krieges

Nach zweijähriger Pandemie-bedingter Pause fand am Karfreitag wieder eine Besinnungswanderung statt. Damit wurde eine schöne, langjährige Tradition der Kolpingfamilie St. Martin fortgesetzt. Gewandert wurde rund um die ca. 2.600 Seelen-Gemeinde Sankt Sebastian in der Verbandsgemeinde Weißenthurm. Gestartet wurde in der weißen Kirche, die direkt am Rhein liegt und dem heiligen Sebastian gewidmet ist. Monika und Mario Kriechel gaben den Weg vor. Die Teilnehmer folgten dem Holzkreuz, welches einst aus dem Treibgut des Rheines zusammengebaut wurde. Fünf Stationen wurden inhaltlich von Mitgliedern gestaltet, ganz unterschiedlich, unter dem Leitwort "Durchkreuztes Leben". Monika Kriechel beispielsweise meditierte über Umwege und Umleitungen. Grundlage hierfür war ein Foto einer Kunstinstallation, welches sie an der Bundesstraße unterhalt der Loreley geschossen hatte. Matthäus und Heike Kohl meinten: "Es ist das Ende der Welt sagte die Raupe. Es ist erst der Anfang sagte der Schmetterling". Mit nachdenklichen und überraschenden Geschichten regten sie zum Nachdenken an und formulierten treffende Gebete. Ulrike Schneider schenkte den Teilnehmern ein Kreuz in Postkartengröße, welches nachts leuchtet. Ihr Text befasste sich mit dem seit 50 Tagen wütenden Angriffskrieg auf die Ukraine. An einer Station konnten die Teilnehmer selbst Statements abgeben zum Ukraine-Krieg und unkommentiert Vorschläge machen, wie der Wahnsinn des Krieges im christlichen Sinne wohl beendet werden wird. Jeder war irgendwie aufgewühlt von den Nachrichten der letzten Tage. Was ist richtig? Mehr und stärkere Waffen liefern? Härtere Sanktionen verhängen? Waffenstillstand und Verhandeln? oder Kapitulation? Es gibt wohl keine "richtigen" Antworten in einem falschen Krieg und auch Christen haben wohl keine Wahrheiten und Weisheiten gepachtet. Als an einer Station das Lied "Das weiche Wasser bricht den Stein" gespielt wurde, war klar, daß es eine besondere Besinnungswanderung war, im Bann des Krieges. Man erfuhr einiges vom Leid der Ukraine-Flüchtlinge und auch von der Hilfsbereitschaft vieler Menschen in Deutschland, die Wohnraum zur Verfügung stellen. Die Passion wurde einmal mehr in die "Jetztzeit" transferiert. Ganz persönlich, mit Gründen zum "Danke" sagen und dem gemeinsamen Vater-unser-Gebet wurde die Besinnungswanderung beschlossen, die diesmal eine Art Friedens-Ostermarsch war. Schön übrigens, daß auch einige Nichtmitglieder und Menschen aus Sankt Sebastian selbst mit dabei waren. Wie so häufig setzte auch diese Besinnungswanderung einen besonderen Kontrapunkt: Zum Leid des "dunklen" Karfreitages gab es den Anblick einer spriesenden, aufblühenden Natur unter azurblauen Frühlingshimmel.

Kleidersammlung im Schnee

Und wieder ein Novum: Eine Kleider-Straßensammlung im Schnee gab's bisher auch noch nicht. Am Samstag, 2. April 2022 jedoch war "Frau Holle" himmlische Begleiterin der Kolping-Kleider-Straßensammlung für die beiden Lahnsteiner Kolpingfamilien St. Martin und St. Barbara. Die Handschuhe wurden naß, auch die Füße froren und das Wetter war alles andere als Frühlingshaft. Nichts desto trotz waren über 50 Helferinnen und Helfer der beiden Lahnsteiner Kolpingfamilien aktiv bei der Sache. Unterstützt wurden die Sammler wieder durch die heimischen Dachdeckerfirmen, welche Sammelfahrzeuge zur Verfügung stellten. Die Kolpignfamilie St. Martin baut diesbezüglich schon seit Jahren auf die Unterstützung durch Bernd Krinninger und seine Dachdeckerfirma Heimbach. Die Damen der Kolpingfamilie St. Martin sorgten sich um die Verpflegung. Von Kaffee über Fleischwurst bis zu lecker selbst gebackenem Kuchen. In knapp 4 Stunden war das große Sammelfahrzeug der Kolping-Recycling GmbH Fulda mit rund 12 Tonnen Sammelsäcken gut gefüllt. Der Erlös kommt der Internationalen Adolph-Kolping-Stiftung zugute. Wer seinen Sack zu spät herausgestellt hat oder sonst irgendwie vergessen wurde, kann den Sammelsack in den stationären Kolping-Altkleidercontainer in Braubach, direkt vor der Pfarrkirche Heilig-Geist einwerfen. Der orangefarbene Kleidercontainer wird regelmässig geleert. Von der Kolpingfamilie St. Martin war Leon der jüngste Sammler und Kurt Biegel, Günter Krämer und Karl-Josef Peil gehörten zu den ältesten Helfern. Mit dabei war übrigens auch Samir, ein junger Vertriebener aus Kiew, der die 10. Klasse des Marion-von-Dönhoff-Gymnasisum in Lahnstein besucht. Der Kolping-Vorsitzende von St. Martin, Markus Schild, resümierte: "Heute hat sich wieder einmal bewiesen: Viele Hände, schnelles Ende". Alles ging unfallfrei über die Bühne, wir danken den vielen Lahnsteiner Bürgern, welche Kleidersäcke an den Straßenrand gestellt haben."

Das ausgefallene "Protokoll"

Ein Deja-vu haben alle Pappnasen-und Narrenkappen-Träger: Auch 2022 gibt es keinen Kolping-Karneval. Deshalb hier zum mitlesen das ausgefallene Bütten-Protokoll. Wir wünschen allen Närrinnen und Narren, allen Jecken, eine schöne Zeit bis Aschermittwoch und den "mit Abstand" denkwürdigsten Karneval mit einem dreifachen "Lahnstein Helau".

Protokoll 2022

 Zwischen Bangen, Freud und Hoffen,

hot mich das Eisbrecher-Los getroffen.

Als Musketier hab ich den Pegasus geritte,

hier bin ich wieder, als Protokoller in Eurer Mitte.

Blast nun alle die närrische Tröte,

denn hier kommt Euer Gassen-Goethe.

Mit mir als Redner habt Ihr unheimlich Glück,

ich trag mein Red nit nur vor, sondern auch wieder zurück.

 

Auch 2022 bringt viel Ach und Weh,

im Jahre 2 n.C.

Wobei das C. nicht für den Leibhaftige steht,

sondern für Corona, um das sich immer noch alles dreht.

 

Der Satz „Du hast doch einen an der Kachel“

ist kein Schimpfwort mit Stachel.

Es ist im Home-Office nur eine Sequenz

für die tägliche Videokonferenz.

 

Was sind wir Menschen doch für arme Tiere,

uns regiert Corona, die Königin der Vire.

Es führt nicht zum Erheitern,

die Griechen wollen für folgende Mutatione ihr Alphabet erweitern.

 

Wer wegen Quarantäne nit mer aus dem Haus kann,

lässt sich täglich beliefern vom Bofrost-Mann.

Wat wünsch ich mir die Zeit von vor März 2020 zurück,

als wir nicht ständig von neue Rekord-Inzidenze wurde beglückt.

 

Wenn sich auch mancher mit Ängsten quält,

glaubt mir: Jede Impfung zählt.

Mein Appell an alle, vom Opa bis zum Pimpfe,

kommt, lasst Euch endlich impfe.

 

Unser Globus scheint aus allen Fugen geraten,

denn es regieren bald mehr Diktatoren als Demokraten.

Aus der Ukraine kommt die schlechte Mär,

vor deren Grenze steppt der russische Bär.

Die Welt find des gar nicht nett,

man spielt dort russisch Roulette.

 

Was in der Ukraine passiert, das ist wirklich schad,

liegt wohl an Putin, dem Lupendemokrat.

Er hat auf seiner Uhr die Zeit um 32 Jahr zurückgedreht,

als noch ein kalter Kriegswind hot geweht.

Kriegshandeln an der Grenze bestimmt sein tun,

er träumt von der alten Sowjetunion.

 

Ein ums andere mal hab ich geschäumt

Über Statements von Putins Busenfreund.

Altkanzler Schröder ist ein Gazprom-Lobbyist,

verzapft nur russischen Propaganda-Mist.

 

Putin und Macron hatten es nicht einfach, sich näher zu komme,

sie han im Kreml an nem gaaanz lange Tisch Platz genomme.

 

Ich hoffe, Ihr noch ganz dicke Pullover im Kleiderschrank habt,

die werden gebraucht, wenn Putin die Gaszufuhr kappt.

Tut's in Putins Oberstübbche noch stimme?

Wie kann man nur an Schwerdonnerstag en Krieg beginne?

Ich sag's Vladimir "Adolf" Putin, dem Zarenführer:

Kriege kennen nur Verlierer!

Zum Friedensgebet falten wir nun die Hände

und prophezeien Putin: Das war Dein Anfang vom Ende!

 

Der Brexit brachte den Briten wenig Freud,

2021 gab’s Obst- und Benzinknappheit.

Die Briten haben jetzt Probleme rund um die Uhr

und Johnson lebt in ner Saufkultur.

 

Kaum waren Amis und Deutsche weg aus Afghanistan,

fuhr dort wieder die Taliban.

 

Staatsoberhäupter waren bei den Piefkes nicht rar,

die Schluchtenscheißer hatten das Drei-Kanzler-Jahr.

 

Die ganze deutsche Wirtschaft hot geheult,

weil die Even Given sich im Suezkanal hot verkeilt.

 

Das Halbleiter fehle, konnt ich als Überschrift in der Zeitung sehn,

ey, kommt bei mir in de Keller ich hab da noch paar ganze stehn.

 

Biontech forscht an der Goldgrube ganz famos,

drum sind die Mainzer jetzt ihre Schulden los.

Reichtum hat der Impfstoff gebracht,

Mainz, wie es singt und lacht.

2022, man glaubt es kaum,

Europa baut um sich mehr als einen Zaun.

Solidarität ist das was zählt,

vergesst nicht die Vergessenen auf dieser Welt.

 

Sportfans waren nicht so viele,

gabs doch in Tokio olympische Geisterspiele.

Italien beim Superspreader EM gewann,

ja auch dies war twenty one.

 

IOC Chef Thomas Bach ist ne Flasche,

bei der Winterolympiade mach ich die Faust in der Tasche.

Eine Olympiade ohne Herz

mit Sportlern als Statisten für Werbe-Kommerz.

Nomen est omen, ist schon so ein Ding,

nicht umsonst heißt der chinesische Führer Ski Jing Ping.

Olympiade ganz und gar verkehrt

Wenn die Regierung mit Uiguren Schlitten fährt.

In China gibt’s Menschenrechtsverletzunge ohne Ende,

beim Biathlon fungieren als Zielscheibe Dissidente.

Chinas Hauptstadt tat man früher als Peking kenne,

heut musste sie Beeing nenne.

 

Auch die Fußball WM in Katar gehört verbote,

ich schätze in den Haltzeitpausen werden Auspeitschunge angebote.

Mit Infantino und seiner Fifa wird geschennt,

was soll ein Endspiel in der Wüste am vierten Advent?

Die WM in Katar wird alles andere als heiter,

auf jeden Spieler kommen 15 tote Bauarbeiter.

 

2022 bringt kein Segen,

noch nie mussten wir soviel für Benzin ausgeben.

Et is schon nimmer witzig,

Super kostet 1,77!

 

Es stellt sich die Frage zwischen Erde und All,

was ist am social netzwerk eigentlich sozial?

 

Ein Multimilliardär Jeff Bezos treibt sein Posse,

der Amazon-Chef hot sich selbst ins Weltall geschosse.

Er hat einen besonderen Fimmel,

sein Raket sah aus wie en riesiger Pimmel.

Für die Menschheit wärs gewesen ein Sege,

hätten sie ihn als Päckche auf em Nachbarplanet abgegebe.

 

Jetzt kommt, was nur ein echter Pierrot vereint,

das eine Auge lacht, das andere weint.

Am 14. Juli erkennbar an der Ahr stellt sich ein,

das Schicksal kann ganz grausam sein.

Die ganze Welt hat ins Ahrtal geschaut,

wo sich ein Rinnsaal zum Tsunami hat aufgebaut.

Die Flut hat alles genommen

Lebensträume sind davongeschwommen

Was waren das schlimme Wassermassen,

Menschen mussten ihr Leben lassen.

Es gab auch Menschen, die brachten 2021 die Sonne,

so all jene, die hatten im Ahrtal-Helfer-Shuttle Platz genomme.

Über soviel Hilfsbereitschaft war ich froh,

ich ziehe meinen Hut und sage: Chapeau.

 

Armin Laschet hat an der Ahr falsch gelacht

Und schon hatte Scholz das Rennen gemacht.

Nicht nur Söder hat geflucht,

als nach der Wahl zwei Kellner haben sich ihren Koch ausgesucht.

 

Die neue Ampel, die macht Spaß,

legalisiert erst mal das Gras.

Ja, ja, ganz ohne Frage,

mancher kann diese Koalition nur bekifft ertrage.

 

Vorträge sind vom Scholz so ziemlich lahm,

da hot manch Viertklässler im Vorlesewettbewerb mehr Elan.

Die Firma Valium ist am überlegen,

die Scholz-Reden als Beipackzettel mitzugeben.

Er geht’s recht emotionslos und nüchtern an,

dagegen war ne Rede von Merkel wie ein Vulkan.

 

Merkels Zapfenstreich war angemesse,

sie hatte den Farbfilm vergesse.

16 Jahre Verlässlichkeit und Stabilität,

viele waren traurig als sie geht.

Auch in Krisenzeiten hat ihr Regierungsschiff wenig gewankt,

Der Mutti der Nation gehört gedankt.

 

Als Gesundheitsminister endlich ein Mann vom Fach,

das ist Talk-Show-König Lauterbach.

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hats allen vorgemacht

und seine Ernennungsurkunde mit dem Fahrrad gebracht.

Er ist mir nicht ganz geheuer,

meint, jetzt würd auch Rindfleisch schweineteuer.

Julchen Klöckner findet ihren Lebenssinn

nun als Erntehelferin.

 

Auch wenn nicht jeder viel von ihr hält,

Annalena jettet radebrechend um die Welt.

Baerbocks Einsatz wird zu Gutem führn,

bietet sie Menschenrechtsverletzern doch die Stirn.

Habeck ist als Klimaminister der Mann für alle Fälle,

will auf jedes öffentliche Dach eine Solarzelle.

Solls zur Energiewende führen,

müssen auch noch mehr Windräder rotieren.

Aus Wasserstoff und Sonnenwind

man saubere Energie gewinnt.

Ohne Kohle und Atom

gibt’s mit erneuerbarer Energie den Strom.

 

Ja, Atomstrom sei nachhaltig und grün, die EU ist nicht so helle,

mit dem gleiche Argument könnt ich Pommes ins Salatregal stelle.

 

Der Weg der CDU nun in die Zukunft führt,

nur leider wurde ne alte Fritz-Box installiert.

Friedrich Merz ist alter Wein in alten Schläuchen,

als ob wir den noch bräuchten.

 

Statt Autoampel würd‘ ich gerne ne Fußgängerampel sehn,

gelb nervt doch nur, kann von mir aus geh‘n.

 

Wie ein Grösus tut der Zwerg FDP schalte und walte,

mit 11 Prozent ist sie in der Regierung, um die Regierung vom regiere abzuhalte.

Schon Strauß wusste einst Bescheid,

das verlässlichste der FDP sei ihre Charakterlosigkeit.

Die FDP tut sich an RKI-Chef Wieler reibe,

den Hobby-Virologen der Freiheitlichen Durchseuchungspartei möchte ich ins Stammbuch schreibe:

Lieber glaube ich an Wissenschaftler, die sich mal irren,

als an Irre, die glauben sie seien Wissenschaftler.

Mit Leut wie Kubicki kann ich wenig anfange,

der hat beim Lockdown auch in Kneipe rumgehange.

 

Ich hoffe, die sogenannten Spaziergänger ham es vernomme,

durch sie hat der Begriff ‚Dumm gelaufen‘ ne neue Bedeutung bekomme.

Manch Leut, die nach einem Leben ohne Impfen streben,

haben Angst, sie könnten nach dem Piks ihren rechten Arm nicht mehr heben.

Ein Polizist in Koblenz hatte wohl zuviel getankt,

als er sich bei Spaziergängern über Lautsprecher auch noch bedankt.

Von wegen: Querdenker, die sollten sich was schämen,

haben sie mit dem Denken doch große Probleme.

Wirklicher Verstand ist bei den Spatzenhirngängern genauso präsent,

wie man Pinguine in Honolulu kennt.

Oder: Ich sags hier ganz unbenomme,

wahre Intelligenz ist bei Impfverweigerern genauso häufig, wie Glühwein in einer Extremsauna zu bekomme.

 

Die katholische Kirche macht mich nicht mehr froh,

jedes Missbrauchsgutachten gerät zur Horror-Show.

Hat die katholische Kirche noch alle Tassen im Schrank,

Benedikt behauptet, er habe einen Ratzinger nie gekannt.

Wenn auch manch konservativer Bischof grollt,

Zöllibat und Männerpriestertum sind nicht gottgewollt.

Unsere Bischöfe, fast allesamt, des sind doch Lusche,

können vor allem eins, nämlich gut vertusche.

Kinderschänder sind für die Kirche eine Last,

sie gehören nicht vor den Altar, sondern in den Knast.

Mir will nur schwer in den Kopf hinein,

was soll an dieser Kirche heilig sein?

Die Doppelmoral der katholischen Kirche zu Austritten führt,

die katholisch Kirch, sie gehört gründlich reformiert.

 

Ein Beschluss der Synodalen, der hat Format,

ich meine den, vom Ende des Pflichtzöllibat.

Ja, dieses Votum hat mich nicht verstört,

offenbar ham die Bischöfe den Schuß gehört.

So gelungen dieser Beschluß auch mag sein,

er nützt nix, wenn Rom sagt wieder nein.

 

In Köln wird der Aschermittwoch wohl woelkig sein,

wenn der Erzbischof kehrt wieder in sein Bistum heim.

 

Soviel Papiermüll hatten wir früher kaum,

das liegt vor allem an den Verpackunge, ganz in braun.

Es geht immer weiter und nimmt kein Ruh,

manche sind mit dem Paketboten schon per Du.

In Corona-Zeiten ist der Zusteller ein Held,

für viele der einzige Kontakt zur Außenwelt.

In den letzten Jahren vollzog sich ein bedenklicher Wandel,

auch ich bestellte mir das Buch namens: Der Tod des Einzelhandel.

 

Doch nicht nur auf der großen Welt ist viel passiert,

auch das Leben im Örtchen gehört glossiert.

 

Wer bei uns im Rheinquartier lebt, der kann huuseiche,

denn dort leben ausnahmslos nur Reiche.

Wer im Rheinquartier muss wohne,

erfreut sich an Plattenbauten wie dereinst in der Zone.

Blickst Du von der Braubacher Straße drauf,

dann denkst Du, ey der Daus,

Häuser sehn wie Schuhschachteln aus.

 

Es protestierten die Bewohner im Chore,

gabs doch Streit um die Tore.

Die Tore sind auf, geht dort spaziere, alles halb so wild,

ich hab noch nie ne Mutter gesehn, wo ihr Baby stillt.

 

Für den besseren Rheinblick

werden dort auch Baumäste abgeschnitt.

 

Aussichtsmäßig an der alten Markthalle wird manch Bauherr zum Held,

doch stimmt auch gerne ein ins Lied: Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld?

Lohnschde schwebt scheinbar in annere Sphäre,

in der Löhneberger Mühle entstehen Loft Appartments für den Club der Millionäre.

 

Projektentwickler Lahnsteiner Jungs sind sich am warmlaufe

Und wollen Kleingärtnern ihre Gärten abkaufe.

Die Politik findet dies nicht so toll,

denn niemand hat signalisiert, dass oberhalb der Kaserne gebaut werden soll.

Manch Lehner seinen Augen nicht traut,

im Nauling wird sogar im Hochwassergebiet gebaut.

 

Lauer wollte Becher in den OB-Sessel locke,

doch damit taten sich die CDU-Granden verzocke.

CDU-OB gibt’s nicht mehr,

der Becher, der blieb leer.

 

Auch wo ein Will, da waren keine Wege,

drum hat der SPD-Mann auf dem zweiten Platz gelege.

 

Kopfschütteln von Emma bis zum Fritzje,

im Rückblick war der Stadtwappenstreit ein Kinkerlitzje.

 

Alle 50 Meter gabs im Wahlkampf sein Konterfei,

mit lockeren Sprüch war Lennert schon im ersten Wahlgang dabei.

Becher blieb auf dem dritten Platz klebe,

das kommt davon: Er hat kein Eis ausgegebe.

Der Wähler ist auch in Lahnstein der souverän,

wollte frisches, junges Blut als Stadtspitze sehn.

Damit ihrs alle wisst,

die Nummer eins is jetzt en frühere Polizeipolizist.

 

Die Amtseinführung nach der Wahl

Kam aus der Stadthall im You-Tube-Kanal.

So mancher ob der vielen Reden hot gestöhnt,

man konnte meinen, ein neuer Papst würde gekrönt.

 

Der Volleyballer Siefert fing als Stadtchef Feuer,

auch in diesem Amt bleibt er weiter Scheunen-Betreuer.

Vom NTG-Fassnachts-Fahnenträger

zum Politiker ganz integer.

Labonte, der nun weicht,

hot zum Schluß en Pittermännche überreicht.

Er und seiner Blumenfee hats vielleicht gestunke,

jetzt sind sie in der Bedeutungslosigkeit versunke.

Auch dem Gassen-Goethe brennt‘s auf der Seele,

seine Rhein-Lahn-Kurier Kolumne wird mir fehle.

 

In der Stadt, wo ich wohne,

ham die Parteie so ihre Visione.

Von der Tiefgarage unterm Salhofplatz

bis zu Straßen, die machen nur für Radler Platz.

Vom neuen Turm am Sechseenblick,

bis zum Schienenhaltepunkt, der bringt Friedländern ihr Glück.

Damit man nicht durch Schlaglöcher fährt,

gehört für manche die Emser Straß neu geteert.

Der Niederlahnsteiner Marktplatz ist doch nix,

hier wollen manche nen neuen Branchenmix.

Und alle auch weiter hoffe,

dat die Sanierung vom alte Rathauses wird abgeschlosse.

 

17 Millione für die BUGA nach Lahnstein fliesse,

damit könne Träum am Rhein so richtig spriesse.

Die Radlerbrück am Hafeköppche, die kann gelinge,

weils städtische Bauamt macht nit die Planungsdinge.

 

Am 13. März Denninghoff oder Rau,

diese Frage interessiert doch kaum en Sau.

Das einzige, was mir gefällt,

dass die AfD keinen Landratskandidate hot uffgestellt.

 

Unser Kolping-Programm der letzten beiden Jahre, ich sags unbenomme,

stand unter dem Motto: „Wir hatten uns soviel vorgenomme.“

Ach, ich fänds halt wunderschön,

würden wir uns alle am 19. Juni beim Schiffs-Jahresausflug wiedersehn.

 

Wir haben zwar Karneval, doch wenig Freude,

schuld daran sind die verflixte pandemische Zeite.

So mancher Narr bleibt dieser Tage im Bett,

obwohl er fürs Feiern heiß ist wie Frittenfett.

Wo bleibt der jecke Rausch,

Karneval gibt’s wieder nur auf der Couch.

 

Karnevalsvereine leben Traditione, des ist toll,

im Namen steht die Abkürzung e.V. meist für ewig voll.

Der Karneval hat ne besondere Magie,

nur 2022 leider ohne Garantie.

 

Ihr Leut, Ihr kennt des schon,

alles, was man dreimal macht, wird zur Tradition.

Ich bitte alle Verantwortlichen hier auf Erden,

lasst das Absagen des Karnevals nicht zur Tradition werden.

Kommt, wir machen jetzt mal den Karnevalsscheck,

denn jeder Jeck is anders und jeder anders jeck.

Ihr Leut, vergesst einmal Sorgen und jegliche Not,

denkt daran, wie kurz is es Lebe und wie lang sin mir Tod.

Hab Sonne im Herzen und Knoblauch im Hauch,

die Leute halten Abstand und gesund bleibst du auch.

Freut Euch, wenn Ihr noch lachen könnt,

denn seid Ihr krank, so ist es Euch vergönnt.

Vergesst im Leben nie den Spaß,

denn wenns mal schwer fällt, hilft Euch das.

Wohin im Leben wir auch wandere,

wer Spaß versteht, versteht den Ernst des Lebens besser als andere.

Ihr glaubt es nie,

des wor jetzt Filosofie.

Ich wünsch Euch noch ne schöne Narrenschau,

adschüß und Helau.

 

 

 

 

 

Gebetsstunde für den Frieden 2022 begangen

Nicht im „kuscheligen“ Chorraum der St. Martinskirche, sondern - pandemiebedingt – in der großen St. Martinskirche versammelten sich die Teilnehmer an der Gebetsstunde für den Frieden zum Weltfriedenstag der katholischen Kirche. Einmal mehr gab der Papst das Leitwort vor. Franziskus stellte den Weltfriedenstag unter das Motto „Bildung, Arbeit, Dialog zwischen den Generationen: Instrumente zur Schaffung eines dauerhaften Friedens.“ Ein etwas „sperriges“ Thema, zu welchem sich der Bund der Deutschen Katholischen Jugend wie in jedem Jahr durch eine Gebetsvorlage seine Gedanken machte. Aber auch das Vorbereitungsteam der Kolpingfamilie St. Martin, von Pax-Christi Lahnstein und „Spirit“ hatte sich seine Gedanken gemacht. Wie immer wurden auch die Teilnehmer, die auf Abstand in den Kirchenbänken saßen und sich zum Friedensgruß nur zuwinken konnten, mit eingebunden. Im Kyrie ging es um Bildungsdefizite von Kindern und Jugendlichen weltweit und in Deutschland, um fehlende Dialoge und um prekäre Arbeitsverhältnisse und Arbeitssituationen. Die Lesung behandelte die Erzählung über den zwölfjährigen Jesus im Tempel, die Sorge und die Suche der Eltern nach ihm. In ihr wird das Anliegen des Dialogs zwischen den Generationen greifbar. Die Besucher schrieben auf kleine Zettel gute Umsetzungsmöglichkeiten des Themas und positive Erfahrungen. Von der Seniorengruppe in einer Pfarrgemeinde, welche durch jüngere eine Betreuung erfährt über die Forderung nach der Einführung eines Mindestlohnes von 12 Euro oder die Mithilfe der Jüngeren für die Alten beim Umgang mit neuen Techniken. Pater Wolfgang Jungheim – Arnsteiner Pater – hatte wie in den letzten 20 Jahren die geistliche Leitung des Friedensgebetes. Das Musik jung hält bewies die „Jugend“musikgruppe Spirit, die Sehnsüchte in stimmige Töne fasste mit Stimme, Flöte, Keyboard, Gitarre und Bass. „Spirit“ stehen für das neue geistliche Lied, welches gerne mitgesungen wird. Vom kleinen Senfkorn Hoffnung bis zu „Komm näher, Friede…“ Die Vorbereitungsgruppe hatte eine Punktlandung hingelegt, denn das Friedensgebet dauerte genau eine Stunde. Eine Agapefeier gab es in diesem Jahr nicht. Aber immerhin: Es war besser als im vergangenen Jahr, denn 2021 musste die Gebetsstunde gänzlich ausfallen. Mit dem Wunsch nach weltweiten Frieden, nach Gesundheit und daß es früher so wie früher wird, wurden die Christen auf den Heimweg geschickt in eine Nacht, welche den ersten Schnee des Jahres im Mittelrheintal bringen sollte.

Seit über 30 Jahren beginnt die Kolpingfamilie ihr Jahresprogramm mit dem Friedensgebet im Januar. "Obwohl die Welt nicht friedlicher geworden ist, zeigen wir Christen mit dem Friedensgebet, dass wir auf etwas vertrauen, das größer ist als wir alle.", so Ulrike Schneider von der Kolpingfamilie.

Barbara Bäcker, Manfred Heilscher, Elmar Schmitz und Gernot Schauren musizierten. Es fehlte Tanja Sporenberg.

Jubilarenehrungen

Endlich konnte man sich mal wieder treffen. Für die Helferinnen und Helfer bei den Kirchweihfesten gab es vor dem Pfarrhaus St. Martin, an der "Martinstubb" ein gemütliches Beisammensein unter freiem Himmel. Anlässlich dieser Zusammenkunft wurden auch verdiente Kolping-Mitglieder geehrt. Sage und schreibe seit 70 Jahren gehört Gerhard Zmelty der Kolpingfamilie St. Martin an. 65 Jahre sind Herbert Kurth und Kurt Zimmermann Mitglied. Seit 50 Jahren gehören Raphael Otto, Stephan Otto, Michael Jaster, Jörg Zimmermann, Uwe Hell und Thomas Schneider zur Kolping-Gemeinschaft. 25jährige Mitgliedschaft können in diesem Jahr Andrea Zapp, Christoph Kotinsky und Björn Schusterbauer feiern. Für die 50er Jubilare war der Ort der Veranstaltung ein "Deja vu" mit den Anfangsjahren der Kolpingjugend 1971. Im KJG-Keller unter dem Pfarrhaus - später auch als "Frühschicht-Frühssücksraum" genutzt - fanden seinerzeit auf Initiative von Arno Jaster die ersten Gruppenstunden mit den Gruppenleitern Ralf Schneider und Gottfried Freier statt. Für die Jubilare war es ein Abend der Anekdoten. Man erinnerte sich zum Beispiel an den Kolping-Jugendtag 1973 in Köln, Fußballturniere, musische Wochenenden, einen gemeinsamen Amerika-Tripp oder viele Pfingstzeltlager. Vorsitzender Markus Schild überreichte Ehrenurkunden und die goldenen Kolping-Anstecknadeln. Das Kolpingwerk schenkte den treuen Mitgliedern  teilweise zweitägige Aufenthalte in Kolping-Familienferienstätten bzw. Kolping-Hotels. Die Geehrten vergassen auch nicht, an die bereits verstorbenen Mitglieder zu denken und forderten die Teilnehmer auf, diesen im Himmel zu zu prosten. Kurt Biegel kümmerte sich hervorragend um das leibliche Wohl der Teilnehmer, er stand einmal mehr am Grill.

Wir trauern um Axel Laumann

Die Kolpingfamilie St. Martin trauert um Axel Laumann, der am 30. Mai 2021 im Alter von 61 Jahren verstorben ist.

Wir fahren mit Fahrzeugen auf dem Mars, bringen Menschen auf den Mond, haben es aber noch nicht geschafft, ein Mittel gegen die unerbittliche, tödliche Krankheit Krebs zu finden.

Unsere Gedanken sind bei seiner Ehefrau Brigitte sowie den beiden Töchtern Franziska und Nadja.

Axel war von 2009 bis 2019 Vorsitzender unserer Kolpingfamilie und hatte mit zehn Amtsjahren die zweitlängste Amtszeit in der Geschichte unserer Kolping-Gemeinschaft, obwohl er ursprünglich nur ein Jahr kandidieren wollte…

Axel wuchs an seinen Aufgaben, er war kein Mann der langen Reden und großer Worte, sondern setzte Maßstäbe mit seiner Tatkraft. Axel war ein „Schaffer“. Axel war ein stets liebenswerter Mensch und guter Kumpel. Er war sozial vielseitig engagiert, bei Hochwasserkatastrophen mit seinem Technischen Hilfswerk deutschlandweit im Einsatz. Er packte an bei Transportverladungen für Rumänien mit der Solidargemeinschaft, beim Kirchweihfest mit Kolping, bei Arbeitseinsätzen rund um die Wenzelskapelle, bei Umwelttagen oder bei den regelmäßigen Kleidersammlungen. Axel war Mitglied im städtischen Ausschuss "Bildung, Soziales und Sport" und machte beim Runden Tisch „Willkommen in Lahnstein“ aktiv in der Fahrradwerkstatt für neu ankommende Flüchtlinge mit. Er war auch zeitweise Leiter im Kinderferienlager der Arbeiterwohlfahrt auf dem Aspich während der Sommerferien.

Bleibende Eindrücke ob guter Gemeinschaftserlebnisse, bei welchen er Kraft und Freude schöpfte, hinterließen bei ihm die regelmäßigen Teilnahmen an den Kolping-Biker-Treffen. Axel schätzte die Geselligkeit in unserer Kolpingfamilie und freute sich über jeden, der für soziale Belange aktiv mit anpackte.

Axel war der Vorsitzende bei unseren Veranstaltungen anlässlich des 150jährigen Jubiläums im Jahre 2015, welche bis heute nachklingen.

Der gelernte Handwerker war ein Vorbild in Sachen Kolping-Treue, 20 Jahre gehörte er zu unserer Kolping-Gemeinschaft.

Sein Tod kam in einer entsetzlichen Plötzlichkeit und tut unendlich weh. Sein Tod spiegelt unsere Endlichkeit…

Warum er? Warum schon jetzt? Uns fehlen die Worte.

Vielleicht helfen die Worte Dietrich Bonhoefers: „Trennung ist unser Los, Wiedersehen ist unsere Hoffnung. So bitter der Tod ist, die Liebe vermag er nicht zu scheiden. Aus dem Leben ist er zwar geschieden, aber nicht aus unserem Leben, denn wie vermöchten wir ihn Tod zu wähnen, der so lebendig unseren Herzen innewohnt.“

Hört Euch das Lied „Niemals geht man so ganz, irgendwas von Dir bleibt hier, es hat seinen Platz für immer bei Dir…“ an und betrachtet die Fotogalerie im Andenken an Axel. Mir fallen dazu die Worte ein, welche er in einem Telefongespräch während seiner Krankheit sagte: „Behaltet mich so in Erinnerung, wie ich war…“

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Die Beisetzung ist am Mittwoch, 9. Juni 2021 um 10,30 Uhr auf dem Friedhof an der Braubacher Straße in Oberlahnstein. Das Requiem ist am gleichen Tag um 8,30 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin, Hochstraße.

Trauer um Klaus Hohenbild

Die Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin trauert um Klaus Hohenbild, der am 8. März 2021 im Alter von 61 Jahren verstorben ist. Klaus war der Vorsitzende unseres Arbeitskreises Karneval und auch seit über 15 Jahren Moderator der Kolping-Fastnacht am Schwerdonnerstag im Pfarrzentrum am Europaplatz. Anlässlich des 150jährigen Jubiläums im Jahre 2015 wirkte er überdiest im Arbeitskreis Festzeitschrift mit. Auch bei den Kirchweihfesten vor der Martinskirche war er stets ein treuer Helfer. Seit 2004 war er wieder Mitglied unserer Kolpingfamilie. Bereits in jungen Jahren fühlte er sich schon der damaligen Kolpingjugend nahe und erlebte schöne Stunden u.a. in der damaligen "Lahngrotte" oder "Geierhöhle" und auch bei Freizeiten der "jungen Erwachsenen". Die Kolpingfamilie verdankt dem Lahnsteiner Ex-Prinzen viele schöne, fröhliche und gesellige Stunden, nicht nur im Kreise der Mitglieder. Mit viel Engagement war er ein großartiger "Kümmerer" in Sachen "Kolping-Karneval". Mögen seine Ehefrau Cornelia, sein Sohn Sebastian sowie alle Angehörigen Trost in der Trauer finden. Ihnen gilt unser Mitgefühl. Mit dem Tod eines lieben Menschen verliert man vieles, niemals aber die gemeinsam verbrachte Zeit. Wir werden Klaus stets in dankbarer Erinnerung behalten.

Als Christen wissen wir: Aufersterhung ist unser Glaube, Widersehen unsere Hoffnung. Gedenken unsere Liebe. (Aurelius Augustinus)

Jetzt hat es auch den Gesellenvater erwischt...

Der Gesellenvater Adolph Kolping geht mit der Zeit. Auch er trägt jetzt Mund-Nasen-Schutz. Gesehen am Adolph Kolping Ufer am Rhein in Oberlahnstein. Welcher Zeitgenosse ihm auch immer diese Maske verpasst hat, viele Touristen wählen die Statue nun noch eher als Handy-Fotomotiv.

Sing mit Kolping....

In der veranstaltungsarmen Zeit laden wir Euch ein zum Mitsingen... Wir hoffen, es gibt noch genug Kolpingschwestern und -söhne, welche dieses Lied kennen.

...wem das Kolping-Grablied "Karaoke" zu schwer war, der kann vielleicht mitsingen beim Lied zum Kölner Kolpingtag 2000 von ProJoe, "Wir sind Kolping".  Vor allen Dingen die jüngeren Mitglieder dürften es kennen...

Kolping-Karneval 2020 im Pfarrzentrum

Unter dem Motto „Mit Witz und Überschall in den Kolping-Karneval“ wurden die Humorraketen am Schwerdonnerstag im Pfarrzentrum am Europaplatz gezündet. „So vielseitig wie in diesem Jahr ward Ihr selten, vielen Dank für den schönen Abend“, lobte eine Närrin die Verantwortlichen nach einem knapp dreistündigen, wirklich abwechslungsreichen Sitzungsprogramm. Sie sprach wohl für viele zufriedene Besucher. Klaus Hohenbild und Elmar Schmitz zogen als Moderatorenduo alle Register ihres Könnens, Gitarrist Gerd Stein und Keyboarder Michael Naß machten Musik vom Feinsten mit tanzbaren Oldies und Fastnachts-Gassenhauern aus Köln und Mainz. Von den Bäumen heruntergekommen waren die trolligen „Dschungel-Äffchen“, die sogenannten „Kellermäuse“ des Möhnenclubs Immerfroh, trainiert von Yvonne Akkermans und Heike Fuß. Dass Fastnachtler zusammen stehen zeigten die Trommler von der Prinzengarde der Funken Blau-Weiß und der Närrischen Turmgarde mit ihren Leucht-Sticks. Aus der tiefen Eifel war Rainer Roos als „Schutzmann“ an Rhein-Lahn-Eck gekommen. Seine Prosa-Rede führte zu wahren Lachsalven. Eine gelungene Premiere. Die Musik von Wolle Petry stand im Mittelpunkt der Tanz-Show der Mehrgenerationen-Tanzgruppe „Family und friends“ vom NCV, trainiert von Sandra Unkelbach. Wieder einmal wurden tolle Menschenpyramiden bis unter die Decke der Narrhalla gebaut. Anmutig und perfekt auch die NCV-Juniorengarde, gecoacht von Saskia Wüst und Maike Güllering. Protokoller Thomas Schneider sezzierte das Welt- und Stadtgeschehen in Reimform und teilte – mit viel Applaus bedacht – gegen Rechts aus.  Ein Beispiel für Lokalkolorit: „Der Branchenmix unserer Burgstraß ist echt klasse, im größten Laden kannste dir jetzt Tatoos steche lasse.“ Aus seinen Erfahrungen in einem Altenheim berichtete Markus Schild in der Rolle des Rentners. Kabarett vom Feinsten. Aus seiner Gruft auferstanden war Johannes Heesters in Gestalt von Rainer Lehmler aus Arzbach, der der Stadt Lahnstein ein Jubiläumsständchen darbot. Zum Witze-Contest mit Kolping-Fähnchen und Lachmuskeltraining luden „Zwei Dolle“, alias die Herren Schild und Schneider ein. In den Dschungel ließen sich die Besucher zum Finale mit der Tanzgruppe „Hip 4 Hopp“ vom Möhnenclub Immerfroh verführen. Farbenfroh und toll geschminkt präsentierte die Damen-Tanzgruppe großes Können. Viele Helferinnen und Helfer hinter der Bühne sorgten für die gute Verpflegung der Narrenschar. Mario Kriechel wurde mit dem Ehrenorden für besondere Verdienste um den Kolping-Karneval ausgezeichnet.

Wir danken unserem Vorstandsmitglied Klaus Michael Kauers für die zur Verfügung Stellung der nachstehenden pdf-Bilddatei, welche Eindrücke vom Kolping-Karneval zeigt.

 

„Kirche kann so schön sein…“

 Erna Schabiewski kam vom Ruhrpott nach Lahnstein

„Kirche könnte so schön sein, wenn nur die Leute nicht wären“, so sinnierte die Landpomeranze Erna Schabiewski im gut besuchten Pfarrzentrum am Europaplatz. Die Kolpingsfamilie St. Martin hatte die Kirchenkabarettistin Ulrike Böhmer aus Iserlohn mit dem Programm „Glück auf und Halleluja“ ans Rhein-Lahn-Eck eingeladen. Böhmers Alter Ego, die Kunstfigur Erna kommt mit Pepitahütchen in rotem Kostüm und mit ihrer Handtasche auf die Bühne. Sie stellt sich als die rechte und linke Hand des Pfarrers vor, obwohl ihr der Pfarrer mittendrin abhanden gekommen ist: „Wegen dem ganzen Fusionieren.“ Es sind Kirchengeschichten aus dem Leben, die das Publikum immer wieder zur Selbstbespiegelung einladen: Das kennt man, auch in Lahnstein!  Die Kabarettistin freut sich über den Dialog mit dem Auditorium. Es stellt sich heraus, dass Besucher auch aus Hillscheid oder Koblenz gekommen sind. „Ist schön hier bei Euch in Lahnstein. Vor allem im Dunkeln“, bemerkt Erna im Ruhrpottjargon und führt weiter aus: „Ihr gehört ja zum Bistum Limburg. Dass ihr das überlebt habt…“ Mehr Worte bedarf es nicht. Auch das Mimikspiel der Akteurin zeigt immer wieder Lachfalten bei den Zuschauern. So zum Beispiel, wenn Erna schauspielert, wie die unterschiedlichsten Typen beim Kirchenbesuch durch den Mittelgang schreiten. Man lacht über ihre Verrenkungen und Blicke, wenn sie versucht das Gemälde von „Michael Angelo“ in der Sixtinischen Kapelle darzustellen, als Adam durch den Gottvater mit ausgestrecktem Finger erweckt wird. Sie schildert ihre Erlebnisse beim Karfreitagsgottesdienst in der ihr  fremden evangelischen Kirche ohne Heizung im Bergischen Land. „Wenn die Kälte so vom Kirchenboden inne Beine zieht, dann ist nix mehr mit Nickerchen während der Predigt.“ Freundin Hilde hilft sie aus der Ehekrise mit gutem Zureden und Eierlikör. Wenn Jesus nicht hilft, dann eben die Gottesmutter Maria: „Es ist doch gut, wennste katholisch bist: Dann haste immer eine Alternative.“ Sie gibt einfache Tipps zur „Gestaltung der Mitte“ bei Besinnungstagen. Oft sei schon etwas Laub von draußen ausreichend. Lachmuskeltherapie, als sie erzählt, wie schwierig es ist, den Erstkommunionkindern ein Samenkorn des Glaubens einzupflanzen. Der sich auf dem Sofa räkelnde pensionierte Ehemann Herbert denkt beim Blättern im Kirchenblättchen über seine „Vivi Probati“ nach.  Aktuell geht sie so auf die „Amazonas-Synopse oder so…“ ein. Beim Einkehrtag im Hildegardiskloster werden alle Speisen mit Dinkel zubereitet, was die körperliche Wirkung nicht verfehlt. Beim Kindesmissbrauch durch Priester oder der nicht geklärten Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union redet Erna Tacheles. Das bringt sie in Wallung.

Es macht Freude, den Gedankengängen der Kabarettistin mit spitzer Zunge zu folgen. Die Figuren aus ihren Geschichten tauchen immer wieder auf und vereinen sich zum guten Schluß zum großen Fest unter der Devise: Gott wohnt immer dann unter uns, wenn völlig unterschiedliche Menschen sich gemeinsam für etwas begeistern können. Häufigem Schmunzeln und Szenenbeifall folgt ein lange anhaltender Schlussapplaus eines zufriedenen Publikums.

Nach dem Bühnenauftritt signierte die ehemalige Pastoralreferentin von Dortmund-Eving bereitwillig Bücher und CDs.

Kolping-Vorsitzender Markus Schild überreichte ein Weinpräsent und lud zum nächsten Kolping-Kirchenbabarettabend am 18. April 2020, dann im Jugendkulturzentrum mit Heri Lehnert und anderen, ein. Das Kirchenkabarett wird dann als Benefizveranstaltung zugunsten eines Projektes im Internationalen Kolpingwerk durchgeführt.

 

 

Spirituelle Impulse von einer Bestsellerautorin

Andrea Schwarz war beim "Kolping-Einkehrtag" im Pfarrzentrum und sprach über Maria

„Schön, mal wieder in Lahnstein zu sein! Möge Maria Ihnen Schwester sein.“ So oder so ähnlich sahen die Buchsignierungen aus, welche die christliche Schriftstellerin Andrea Schwarz in ihren Werken vornahm. Die Autorin aus dem Emsland weilte auf Einladung der Kolpingsfamilie St. Martin zu einem sonntäglichen Einkehrnachmittag im Pfarrzentrum am Europaplatz. „Eigentlich ist Maria ganz anders“ war die Veranstaltung betitelt, zu welcher Mitglieder wie auch Nichtmitglieder – überwiegend Frauen - erschienen waren. Zehn Marienfeiertage im Jahresverlauf boten die Grundlage für das Referat der Theologin. In ihrer alltagsnahen und erfrischenden Art erschloss Andrea Schwarz die Bedeutung von Maria für das Leben und führte vor Augen, was die Mutter Jesu in der christlichen Spiritualität bedeutet: Erfahrung von Nähe und Zärtlichkeit, Zuwendung und Schutz. Sogar von Martin Luther gibt es ein Mariengebet. In Kleingruppen wurde sich über das „Magnifikat“, eines der Gebete, das in der Kirche mit am häufigsten gebetet und gesungen wird, ausgetauscht. „Manchmal glaube ich, wir haben in unseren Kirchen das revolutionäre Lied der Maria gezähmt“, so Schwarz. Der Text von der Erhöhung der Niedrigen und dem Sturz der Mächtigen vom Thron sei schon stark. Die Teilnehmer ließen sich auf einen Bibliolog ein und betrachteten das Lied „Maria durch den Dornwald ging“. Von der Madonna der Fahrensleute und der Seefahrer könne man einiges lernen für den eigenen Glauben und das eigene Leben. Schwarz zitierte Papst Franziskus: „Jedes Mal, wenn wir auf Maria schauen, glauben wir wieder an das Revolutionäre der Zärtlichkeit und der Liebe.“ Die Bestsellerautorin ergänzte: „Wenn wir mit Maria gehen, hat unser Weg nicht Maria als Ziel, sondern Jesus Christus, den Sohn Gottes.“ Ulrike Schneider und Markus Schild überreichten der Referentin als Dankeschön für ihre geistlichen Anregungen ein Weinpräsent. Danke allen, die extra für diesen Nachmittag einen Kuchen gebacken und gespendet haben.

Andrea Nahles beeindruckte bei "Kolping im Gespräch"

Es war ein schwüler Sommerabend mit tropischen Temperaturen, als die Kolpingfamilie St. Martin bei der Veranstaltungsreihe "Kolping im Gespräch" mit Andrea Nahles den nächsten politischen "Hochkaräter" präsentierte. Seit knapp über 100 Tagen ist sie als erste weibliche Bundesvorsitzende der SPD im Amt, darüber hinaus ist sie die Bundestagsfraktionsvorsitzende der altehrwürdigen Partei in der großen Regierungskoalition. Über 160 Besucher jeglicher politischer Coleur wohnten dem Abend bei, die Kolpingfamilie gab kostenlos Mineralwasser aus. In ihrem Eingangsreferat sprach die Powerfrau der Sozialdemokratie über die solidarische Gesellschaft und wie wir in Zukunft darin leben sollten. Sie verglich die solidarische Gesellschaft dabei mit einem Haus und definierte von der Grundfläche bis zum Haussegen. Natürlich hatten die Besucher auch wieder die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Es ging um einheitliche Tarifverträge im Pflegebereich - wo Nahles auch auf die Mithilfe der Kirchen angewiesen sei -, um Entfristungen von Arbeitsverhältnissen und die Zukunft der Renten. Auch der soziale Wohnungsbau war ein Gesprächsthema. Im Spiel "Was fällt ihnen ein zu..." zeigte die Bundespolitikerin Schlagfertigkeit. Lahnstein sei eine schöne Rheinstadt, Roger Lewentz - der rheinland-pfälzische Innenminister war selbst Veranstaltungsgast - bezeichnete sie als "besten Innenminister ever". Zu Oscar Laftontaine fiel ihr allerdings nichts mehr ein. Thomas J. Scheid, der Moderator aus den Reihen der Kolpingfamilie, stellte die Fragen und fühlte ihr "auf den Zahn". Nahles sagte unter anderem, daß die SPD Bundestagsfraktion mehr Christen in ihren Reihen habe, als die CDU. Markus Schild überreichte Weinpräsente für den persönlichen Referenten der Rednerin und einen großen Blumenstrauß an Andrea Nahles im Namen der Kolpingfamilie St. Martin. Im Anschluß stand Andrea Nahles für "Selfies" und Signierungen zur Verfügung. Einmal mehr war es der Kolpingfamilie gelungen, eine prominente politische Persönlichkeit "vor Ort", "in der Provinz" hautnah zu präsentieren. Als Gäste anwesend waren u.a. Landrat Frank Puchtler, Staatssekretär Günther Kern, Oberbürgermeister Peter Labonte, Bundestagsabgeordneter Detlev Pilger, Landtagsabgeordneter Jörg Denninghoff, der SPD Kreisvorsitzende Mike Weiland sowie Gaby Laschet-Einig, die Vorsitzende der Lahnsteiner SPD.

Sehen Sie nachstehend eine Fotogalerie von dieser tollen Veranstaltung.

Die Kolpingfamilie St. Martin trauert um Ralf Schneider

Eines der treuesten Mitglieder unserer Gemeinschaft, Ralf Schneider, verstarb am 7. März 2018 nach langer Krankheit im Alter von 64 Jahren. Ralf war der erste Gruppenleiter der im Jahre 1970 neu gegründeten Kolpingjugend St. Martin. Die erste Großveranstaltung, welche in in Sachen Kolping inspirierte war der Kolping-Jugendtag 1973 in Köln u.a. mit dem Gesangsorchester Peter Janssens. Er verstand es schon in jungen Jahren mit seinem Charisma, Leute für die Sache Adolph Kolpings zu begeistern. Gemeinsam mit seinem Bruder Ulli betrieb der die "Lahngrotte", den Treffpunkt der damaligen Kolpingjugend. Er studierte Praktische Theologie in der Katholischen Fachhoschule Mainz und wurde Gemeinderefent im Bistum Limburg, wo er u.a. in Geisenheim eingesetzt war. Ein Praktikum als Erzieher machte er im Kinderheim "Marienhaus" des Caritasverbandes in Wiesbaden. Von 1979 bis 1988 war er hauptberuflich Jugendbildungsreferent beim Kolpingwerk in Frankfurt am Main. Ab 1988 arbeitete er als Regionalassistent im Katholischen Regionalbüro Koblenz und ab 2000 bis zum Beginn der Ruhestandsphase in der Altersteilzeit arbeitete er als Sachbearbeiter bei der Rendantur Vallendar. In unserem Vorstand war er nicht nur der Sprecher der Kolpingjugend, sondern später - nach seiner hauptamtlichen Zeit beim Kolpingwerk - auch Kassierer, Schriftführer und Beisitzer. Seine Mitarbeit im Vorstand war gekennzeichnet durch Freundlichkeit, Verlässslichkeit, Gewissenhaftigkeit, Ausgeglichenheit und Harmoniebedürfnis. Viele Veranstaltungen unserer Kolpingfamilie sind untrennbar mit seinem Namen und seinem enormen Einsatz verbunden. Beispielhaft sei hier nur die gerade jetzt aktuell wieder beworbene Karfreitags-Besinnungswanderung genannt. Ralf organisierte Ausflüge, Teilnahmen an Pfingstzeltlagern und Internationalen Kolping-Jugendzeltlagern, war an Karneval vor und hinter den Kulissen aktiv, erfand das "Adventsstündchen", war Ideengeber für einen Friedhofs-Rundgang an Allerheiligen, organisierte biblische Weinproben, lud zu Theaterfahrten nach Mülheim-Kärlich ein und war belebendes Element im Dreierrat des Kolping-Alternatikarnevals in vielen Jahren am Abend des Rosenmontag. Seit vielen Jahren besorgte er die Eintrittskarten für die SWR 4-Radiofastnacht und ermöglichte es so, vielen Mitgliedern, die Stars der Mainzer Fastnacht live zu erleben. Im Rahmen unseres 150jährigen Jubiläums verantwortete er gemeinsam mit seiner Ehefrau Ulrike das Fastengespräch mit der bekannten Schriftstellerin Andrea Schwarz und lud auch Diakon Willibert Pauels als Jubiläums-Festredner ein. Er wirkte auch als Bannerträger für unsere Kolpingfamilie, gestaltete Gottesdienste mit wegweisenden Texten und brachte das Evangelium zum Leuchten. Ganz wie sein Vorbild Adolph Kolping verfasste er nachdenkenswerte, meist religiöse Texte, welche u.a. auch in unserem "Blickpunkt Kolping" veröffentlicht wurden. Im Namen der Kolpingfamilie veröffentlichte er auch religiöse Kolumnen z.B. in der "Rhein-Zeitung" oder im "Super Sonntag". Er war ein Organisationstalent und verantwortete u.a. Fahrrad-Freizeiten oder Wanderungen. Ralf fragte und schaute nicht lange: Er packte an, wo Hilfe nötig war, war einer der treuesten Besucher aller unserer Veranstaltungen. Er war Mitglied im Kolpingwerk und leistete als einer der wenigen aus unserer Gemeinschaft den Einmalbeitrag, welcher bis zum Tode gilt. Kolping als Person und als Werk waren ein gehöriger Teil seines Lebens. Die Kolpingfamilie St. Martin wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Unser Mitgefühl gilt Ulrike. Die Güte Gottes hat für Ralf längst begonnen. So ist der Tod der Wechsel aus der einen Hand Gottes in die andere. Nicht zuletzt unser Glaube gibt uns die Gewissheit auf ein Wiedersehen in einer besseren Welt ohne Leiden.

"So weit Gottes Arm reicht, ist der Mensch nie ganz fremd und verlassen. Und Gottes Arm reicht weiter, als Menschen denken können." (Adolph Kolping)

Der Trauergottesdienst mit anschliessender Bestattung auf dem Niederlahnsteiner Friedhof ist am Donnerstag, 15. März 2018 um 13.30 Uhr in der St. Barbarakirche im Stadtteil Niederlahnstein.

...so feierte die Kolpingfamilie St. Martin ihr Festwochenende zum 150jähmhrigen Jubiläum im Juni 2015. Ein einmaliges Festwochenende, welches Zeichen setzte.
So also sah das offizielle Jubiläumsplakat aus. Das Plakatstudio Brötz in Koblenz-Horchheim hat ganze Arbeit geleistet! Danke.

Kolping im Gespräch mit Dr. Gregor Gysi

Da ging nichts mehr. Stühle mussten herbei geschleppt werden, das Pfarrzentrum am Europaplatz platzte förmlich aus allen Nähten. Über 300 Besucher waren beim Gesprächsabend "Kolping im Gespräch" mit dabei. Der prominente Gast, Bundestagsabgeordneter Dr. Gregor Gysi, von den Linken, zog die Massen an. Unter den Besuchern auch Landrat Frank Puchtler, Lahnsteins Oberbürgermeister Peter Labonte, der Parteivorsitzende der Linken im Rhein-Lahn-Kreis, Ulli Lenz und Verwandte des Bundestagsabgeordneten, die in Lahnstein leben, nämlich die Familie Lessing. Der Großvater des Politikers, Gottfried Anton Lessing, wurde 1877 in Oberlahnstein geboren. Die Familiengruft der Lessings befindet sich auf dem Alten Friedhof in der Sebastianusstraße. Gysi ist der Neffe der Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing. Zu Beginn des Abends hielt der Spitzenpolitiker, der seit den 1990er Jahren im Bundestag sitzt, ein Referat mit dem Titel: "Warum Deutschland die Linke braucht." Er bemängelte eine ungerechte Verteilung des Reichtums in diesem Lande und sprach sich dafür aus, die Fluchtursachen zu beseitigen durch bewussteres, nachhaltiges Handeln. Gysi benannte soziale Ungerechtigkeiten, wie die schlechte Bezahlung von Menschen in der Krankenpflege oder auch fehlende Kindertagesstättenplätze. Scharf ins Gericht ging er mit der fehlenden Solidarität in Europa bei der Aufnahme von Flüchtlingen und skizzierte auch die Situation in einem Land wie Griechenland. Thomas J. Scheid, Kolping-Mitglied und Politologe, hatte einmal mehr die souveräne Leitung des Diskussionsabends. Beim Spielchen "Was fällt Ihnen ein zu...", war der Rechtsanwalt aus Berlin um keine Antwort verlegen. So äußerte sich Gysi u.a. zum Flughafen BER, zu Sarah Wagenknecht und Oscar Lafontaine, zu Papst Franziskus und seinem Vorgänger und auch zum rheinischen Karneval und der rheinischen Politik. Dr. Gregor Gysi hatte ein aufmerksames Publikum, welches auch Fragen stellen durfte. Unter anderem rief er die Jugend auf, sich mehr für Politik zu interessieren und auch "revolutionärer" zu sein. Die Universitäten seien zu sehr verschult. Er spracht sich auch für eine Herabsenkung des Wahlalters zur Bundestagswahl auf 16 Jahre aus. Total locker, entspannt und humorvoll zeigte sich der prominente Gast, der mit Bonmots nur so glänzte. "Dem hätte ich noch länger zuhören können, ein brillanter Redner", urteilte eine Teilnehmerin und sprach damit wohl für viele im Saal. Im Anschluß an das zweistündige Gespräch signierte er Exemplare seiner im Aufbau-Verlag erschienenen Autobiosgrafie mit dem Titel: "Ein Leben ist zu wenig", welche auch als Hörbuch - zwei Tage von ihm selbst eingesprochen - erhältlich ist. Für die Kolpingfamilie St. Martin übrreichte der Schriftführer, Markus Schild, dem prominenten Gast die Lahnsteiner Stadtgeschichte und eine Flasche Wein und dankte auch dem langjährigen Fahrer des Politikers mit einer Flasche Wein. Im historischen "Wirtshaus an der Lahn" begleiteten Kolping-Vorstandsmitglieder den Politiker zu einem guten Abendessen. Am Tage nach der Übernachtung in Lahnstein ging es dann weiter nach Köln zum WDR, um dort in Talk-Shows mitzumachen. Der nächste Gast der Reihe "Kolping im Gespräch" steht schon fest: Am 9. August 2018 kommt Andrea Nahles, die Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, ins Pfarrzentrum am Europaplatz.

"Ich war fremd, und Ihr habt mir Heimat gegeben..."

Überraschend gut besucht war der Gesprächsabend unter dem Titel "Ich war fremd und ihr habt mir Heimat gegeben". Flüchtlinge, die seit zwei Jahren in Lahnstein leben, stellten sich dem Gespräch. Sie kommen aus Eritrea, Syrien, Pakistan, dem Iran und Afghanistan. Der gesamte Abend mit über 50 Besuchern lief in deutscher Sprache. Ein großes Lob an die ehrenamtlichen Sprachlehrerinnen und -lehrer vom "Runden Tisch - Willkommen in Lahnstein" und an die Flüchtlinge selbst, die so wissbegierig lernen. Die Fküchtlinge erzählten ihre Fluchtgeschichten, einzelne Schicksale, die sonst vielleicht in der Masse untergehen, bekamen so ein Gesicht. Sie erzählten, wie es ihnen am Rhein-Lahn-Eck gefällt und welche Zukunftsvisionen sie haben. Die Besucher konnten Fragen stellen. Der Abend war gut, denn es wurde nicht über, sondern mit Flüchtlingen geredet.

Julia Klöckner bei "Kolping im Gespräch"

Das war wieder einmal politische Erwachsenenbildung mit "Promifaktor". In der Veranstaltungsreihe "Kolping im Gespräch" war es dem Kümmerer und Moderator Thomas J. Scheid, Politologe und Kolping-Mitglied von St. Martin, gelungen, die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende und rheinland-pfälzische Oppositionsführerin Julia Klöckner für das Podium zu gewinnen. Nach einem Eingangsreferat zum Thema "Werte oder Wanderdüne - Was politische Entscheidungen leitet", stellte sie sich nicht nur den Fragen des Moderators, sondern auch des Publikums. In ihrem Impulsreferat ging sie auf die grundlegenden Werte für ein friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft ein, die selbstverständlich auch vom christlichen Glauben geprägt sind und insofern für die vielen Kolping-Mitglieder keine Unbekannten waren. Die Politikerin wertschätzte die Arbeit der Kolpingfamilien, sie verließ eine Landtagssitzung etwas früher, um den Termin am Rhein-Lahn-Eck wahrzunehmen und war mit dem Thema "Türkei und Doppelpass" , zu welchem sie auch in Lahnstein einging, nur einen Abend später bei Maischberger im Fernsehen vor einem Millionenpublikum. Über 150 Besucher waren es, die im Pfarrzentrum gespannt zuhörten. Wie immer sorgte Thomas J. Scheid mit dem Stakkato-Fragespiel unter der Devise "Was fällt ihnen ein zu..." für einen gewissen Unterhaltungswert und stellte die Schlagfertigkeit der Referentin auf die Probe. "Ich war überrascht, Julia Klöckner war sehr bodenständig. Manchmal verfiel sie auch in den Soonwald-Dialekt von der Nahe, was sie sympatich machte", so Doris Karb, eine der Zuhörerinnen. "Sehr erfrischend, locker und überhaupt nicht abgehoben, sicherlich eine Politikerin, die ihre Karriere noch vor sich hat", so Markus Schild, Kolpinger von St. Martin. Der Vorsitzende Axel Laumann, dem die Verabschiedung der Politikerin und die Überreichung von Weinen aus Lahnstein vorbehalten war, ergänzte: "Das war politische Bildung par exzellence, alles andere als eine Wahlkampfveranstaltung". Stephan Otto ergänzte: "Die klaren Töne zum Thema Integration von Flüchtlingen waren wohltuend."  Klöckner sprach über die Mittelrheinbrücke, über die Zusammenlegung von Pfarreien aus der Sicht als Mitglied im Zentralkomitee der Katholiken Deutschlands und gab Statements zu Personen wie Martin Luther, Oberbürgermeister Peter Labonte oder Papst Franziskus preis. Allseits gelobt wurde einmal mehr der Moderator, der sich akribisch mit viel Fachwissen vorbereitet hatte. Im Kolping-Gästebuch lobte Julia Klöckner den Abend mit: "Das hätten auch Gottschalk und das ZDF nicht besser machen können". Schon jetzt vormerken: Am Montag, 27. November 2017 kommt Gregor Gysi zu "Kolping im Gespräch" ins Pfarrzentrum am Europaplatz nach Lahnstein. Auch hier gilt: Der Eintritt ist frei, es gibt keine Platzreservierugnen und Fragen stellen darf jeder! Mehr vom Abend mit Julia Klöckner entnehmen Sie den Presseberichten, welche wir mit freundlicher Genehmigung von Tobias Lui, Redakteur der Rhein-Lahn-Zeitung, abdrucken.

Julia Klöckner: Erst planen, dann schauen

Politik CDU-Oppositionsführerin im Landtag und Merkel-Stellvertreterin war Gast bei „Kolping im Gespräch“ in Lahnstein

Von unserem Redakteur Tobias Lui

Lahnstein. Einst war sie Deutsche Weinkönigin, heute gehört sie als Stellvertreterin Angela Merkels zur ersten Garde der CDU auf Bundesebene: In den vergangenen 20 Jahren hat Julia Klöckner einen rasanten Aufstieg hingelegt – Rückschläge inbegriffen, wie die bittere Niederlage bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr. Auch darauf ging die Oppositionsführerin im Landtag am Dienstagabend in Lahnstein ein, wo sie bei der Veranstaltungsreihe „Kolping im Gespräch“ zu Gast war. Auf Einladung der Kolpingsfamilie St. Martin referierte Klöckner über Werte in der Politik und stellte sich den Fragen von Moderator Thomas J. Scheid sowie des Publikums.

Rund 150 Besucher waren ins katholische Pfarrzentrum am Europaplatz gekommen, wo die 44-Jährige einige nicht alltägliche Einblicke in große und kleine Dinge im Leben einer Spitzenpolitikerin gab: So berichtete Klöckner von ihrer jüngsten Afrikareise im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung, wo sie eine „unglaubliche Gastfreundschaft und einen liberalen Islam“ erlebt habe. Auch die Lektorendienste in der Heimatgemeinde Guldental kamen zur Sprache („Ich durfte keine Messdienerin werden, also habe ich das gemacht“) – oder die Pastoralreformen in den Bistümern Limburg und Trier. „Ich frage mich schon, ob es noch sinnvoll ist, wenn ein Pfarrer den halben Kreis bereisen muss“, kritisierte Klöckner. „Ich halte dies nicht für die beste Lösung, um eine stärkere Bindung zu den Menschen zu erreichen.“

Der Titel ihres Impulsreferates lautete „Werte oder Wanderdüne – Was politische Entscheidungen leitet“. Klöckner plädierte darin für mehr Haltung bei den Politikern, auch in schwierigen Situationen den eigenen Positionen und Werten treu zu bleiben. Einen Werteverfall in der Gesellschaft kann sie nicht ausmachen, sieht eher eine Werteveränderung. „Damit eine Gesellschaft aber funktionieren kann, muss es gewisse Grundwerte wie Freiheit, Verantwortung, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Sicherheit und vor allem der Würde des Menschen geben.“ Dies müsse man auch den Flüchtlingen vermitteln. „Denn Integration bedeutet auch, deutlich zu sagen, was uns in Deutschland wichtig ist.“ Im Anschluss an das sehr ethisch geprägte Referat ging's wieder in die Fragerunde, wobei Klöckner auch kritischen Fragen nicht auswich – zum Beispiel der nach ihrer jüngsten Wahlniederlage 2016. „Verlieren tut schon weh, daran hatte ich lange zu knabbern“, gab sie frank und frei zu und ließ auch auf Nachfrage offen, ob sie 2021 erneut als Spitzenkandidatin ihrer Partei zur Verfügung stehe. „Bis dahin ist noch lange Zeit. Wir müssen die Arbeit machen, die jetzt anliegt.“

Nur beim Thema Mittelrheinbrücke geriet sie ein wenig ins Schwimmen – was sicherlich auch dem linksrheinischen Störfeuer des widerborstigen CDU-Landrats Marlon Bröhr geschuldet war, der die Planungen seit Monaten blockiert, weil er eine Bauträgerschaft des Kreises ablehnt. „Wie wäre es mit einem Anruf im Kreishaus in Simmern“, frotzelte Scheid. „Wir könnten da Ihre Unterstützung gebrauchen.“ Klöckner beantwortete dies mit Kritik an der SPD, „die die Brücke in den letzten 25 Jahren ja hätte bauen können, wenn sie gewollt hätte“. Für sie muss die Frage, ob Landesbrücke oder kommunale Brücke, auf juristischer Ebene geklärt werden. „Und bis dahin“, so ihre direkte Aufforderung an die Landesregierung, „sollten wir mit den Planungen beginnen“. Während des Raumordnungsverfahrens könne man immer noch schauen, wer die Brücke am Ende zahle. Auch an die beiden Bürgerinitiativen zur Brücke hatte Klöckner einen Appell: „Es wäre hilfreich, wenn diese ihre Vorschläge besser miteinander abstimmen würden ...“

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Donnerstag, 27. April 2017, Seite 11 (0 Views)

Moderator Thomas J. Scheid begrüßt die CDU-Spitzenpolitikerin Julia Klöckner im Pfarrzentrum am Europaplatz in Lahnstein. (Foto: Tobias Diehm)

Christian Lindner zu Gast bei

"Kolping im Gespräch"

Lahnstein. Als brillanter Redner entpuppte sich der FDP Bundesvorsitzende Christian Lindner, der im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kolping im Gespräch“ im Pfarrzentrum am Europaplatz zu Gast war. Der Moderator Thomas J. Scheid fühlte dem 36jährigen Politiker aus Düsseldorf auf den Zahn. Auch das zahlreich, mit über 100 Personen erschienene Publikum hatte Gelegenheit, Fragen zu stellen. Lindner verurteilte in seinem Eingangsreferat die barbarischen Morde von IS-Terroristen in Paris und gedachte der Opfer und ihrer Angehörigen. Die Mörder wollten eine Radikalisierung und Destabilisierung der Gesellschaft. Lindner hegte die Hoffnung, „dass wir aus der Trauer die Kraft schöpfen, Freiheit zu verteidigen.“  Er sprach sich dagegen aus, das Konzept der inneren Liberalität jetzt zu opfern. Freiheit dürfe man nicht für Sicherheit opfern. Er wehrte sich auch dagegen, die derzeitige Flüchtlingskrise zu polarisieren. Wir sollten nicht verkennen, dass die Flüchtlinge vor dem IS in Syrien oder dem Iran fliehen und in Deutschland Schutz und Frieden suchten. Zwischen grenzenloser Willkommenskultur und reaktionärer Abschottungspolitik müsse es einen Mittelweg geben, welchem er das Wort redete. Es gäbe eine solidarische Verpflichtung gegenüber Menschen auf der Flucht. Lindner: „Wir sind solidarisch, aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt.“ Er forderte ein modernes Einwanderungsrecht für Deutschland. Gerade eine große Koalition habe die Chance, nun so etwas auf den Weg zu bringen. Ein Einwanderungsrecht, welches klare Wege aufzeige und den Einwanderern Orientierung gebe. Die hier lebenden Flüchtlinge bräuchten einen strukturierten Alltag, eine schnelle Ausbildung zum Beispiel in einem Handwerksberuf sei gut. Er dankte allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich großartig in der Flüchtlingsarbeit engagierten. In seinem Vortrag streifte Lindner auch die Bildungspolitik und konstatierte, dass Deutschland hier nur Mittelmaß sei. Während die jungen Menschen auf dem Pausenhof mit „Whats App“ surften, ginge es in den Klassenräumen danach zurück in die „Kreidezeit“.  Dass 80.000 junge Menschen in Deutschland überhaupt keinen Abschluss hätten, nannte er einen Skandal. Niemand sei ohne ein Talent geboren worden. Christian Lindner sprach sich dafür aus, den Zeitpunkt des Ruhestandes selbstbestimmt wählen zu dürfen, vorausgesetzt man falle dann nicht in die Grundsicherung. Die Menschen sollten Autoren ihrer eigenen Biografie sein. Er zeigte sich als leidenschaftlicher Verfechter vom TTIP Freihandelsabkommen mit Amerika und sprach sich gegen eine Vereinheitlichung der Krankenversicherung durch ein Bundesamt für Gesundheit aus. Im Wortspiel „Was fällt Ihnen ein zu…“ mit Thomas J. Scheid zeigte sich Lindner äußerst Schlagfertig. Kolping-Vorstandsmitglied Markus Schild überreichte der „Politi-Prominenz in der Provinz“ ebenso ein Weinpräsent wie dem gut vorbereiteten und aufgelegten Moderator. Als Lindner auf die Weinflasche sah, freute er sich über die „Elf Prozent“, die er seiner Partei wohl auch im Jahr 2017, dem Jahr der nächsten Bundestagswahl, wünscht. Der Abend war eine schöne Gelegenheit, einen TV-Talk-Show erfahrenen Politiker einmal aus nächster Nähe zu erleben.

Die orange-schwarze Suppentafel

Da stimmte einfach alles: Das Wetter, die Menschen, die Stimmung, die Suppen und das Spendenergebnis! Am Jubiläums-Einheits-Feiertag lud die Kolpingfamilie St. Martin vor der Martinskirche zur orange-schwarzen Suppentafel ein. Nach dem Glockenschlag von elf Uhr wurde mit einem Gebet begonnen. Kolping-Köchinnen und Köche "zauberten" am heimischen Herd 13 verschiedene, leckere Suppen, die für einen guten Zweck vollständig ausgelöffelt wurden. Von der Kürbissuppe über die Pizzasuppe, von der Graupensuppe über die Erbsensuppe bis zur vegetatischen Kartoffelsuppe. Das Büffett war stets dicht umringt, über 100 waren extra gekommen zum "Mitessen" für die gute Sache. Aus dem Erlös kann die Sozial- und Entwicklungshilfe des Internationalen Kolpingwerkes den Kleinbauern im afrikanischen Burundi, einem der ärmsten Staaten der Erde, nunmehr 18 weitere Ziegen zur Verfügung stellen. Mit dem Verkauf von selbstgemachter Marmelade mit der Bezeichnung "Kolpings Traum" durch unser Mitglied Ulrike Schneider kamen insgesamt knapp über 900 Euro als Spendenergebnis zusammen. Die Ziegen geben guten Dung für eine nachhaltige, bessere Bewirtschaftung der Ackerböden und wertvolle Milch für die Kinder in den Kleinbauernfamilien. Die Zicklein als Nachwuchs werden an andere, bedürftige Kleinbauernfamilien weitergegeben. Unter strahlend blauem Himmel - Danke an "Wettergott" Petrus - sah die lange Tafel unter dem Kirchturm super aus. So mancher der zufällig vorbeikam fühlte sich direkt eingeladen und löffelte gerne mit. Nach zwei Stunden waren alle Suppen leergegessen und die Mägen gesättigt. Auch so geht "auswärts essen", diesmal ganz solidarisch mit Menschen auf diesem Erdenball, denen es nicht so gut geht. Danke den Suppen-Herstellern und Danke allen Spenderinnen und Spendern.

"Familie und Solidarität erleben", ist das Motto im 150. Jubiläumsjahr unserer Kolpinggemeinschaft überschrieben. In Sachen Solidarität hat die Kolpingfamilie 2015 wahrlich "Farbe bekannt". Denn beim Kolping-Gedenktag, bei der Jubiläums-Schifffahrt im Mai, bei der Kollekte im Festgottesdienst im Juni und bei der Suppentafel im Oktober wurden insgesamt über 2.800 Euro gesammelt und für Burundi insgesamt 56 Ziegen zur Verfügung gestellt. Ein hervorragendes Ergebnis der Solidarität.

Tolles Jubiläumswochenende

„Das gibt’s nur einmal, das kommt nie wieder...“ Ein tolles Jubiläumswochenende feierte die Kolpingfamilie St. Martin anlässlich der 150. Wiederkehr des Gründungsdatums als Katholischer Gesellenverein Oberlahnstein 1865. Der Salhofplatz wurde zur Kolping-Bühne. Von 230 Mitgliedern waren 150 in irgendeiner Art und Weise aktiv mit eingebunden, das begann beim Backen eines Kuchens und endete noch lange nicht beim „Dienst“ im Getränkestand. Selten war die Gesamtheit der Kolpingmitglieder so stark mit eingebunden. Die Kolpingfamilie wollte bewusst die Lahnsteiner Bevölkerung beim Jubiläumsfest mit einbinden. Trotz aller Arbeit: Das Feiern kam nicht zu kurz.

Herz, Schmerz und dies und das...

Der Spannungsbogen des Wochenendes war gut gewählt. „Stars und Sternchen der Schlagerszene“ nicht nur für die Senioren bei SWR 4 „Wir bei Euch“ am Freitagabend. Patrick Lindner beispielsweise brachte die Stimmung mit „Herz, Schmerz und dies und das...“ auf den Punkt. Die wenigen Regentropfen, welche an diesem Abend aus den dichten Wolken kamen, waren die Freudentränen derjenigen, die früher die Kolpingfamilie „lebten“ und so im Himmel mitfeierten. Immerhin: Mehr als vier Generationen fühlen sich am Rhein-Lahn-Eck den Ideen und Idealen des Priesters Adolph Kolping verpflichtet. Das wahre Alter sah man weder Lena Valaitis noch Ingrid Peters an. Welcher Jubiläumsverein bekommt schon ein Jubiläumsständchen wie „Ein schöner Tag“ live von der Originalinterpretin dargeboten? Ingrid Peters aus dem Saarland rockte die Bühne mit einem Abba-Medley. Chapeau! Ihr merkte man förmlich die Freude an, welche sie mit dem Live-Gesang hat. Ob mit Jonathan Zelter am letzten Frühlingstag 2015 auf dem Lahnsteiner Salhofplatz ein neuer Schlagerstern am Firmament aufgegangen ist, bleibt abzuwarten. Seine nachdenklichen, selbstgetexteten und komponierten Songs kamen jedenfalls sehr gut an und sind Chartstürmer in Radio-Hitparaden. Der ehemalige Kastelruther Spatz aus Südtirol, Andreas Fulterer, zeigte sich volksnah. Nach seinem Auftritt mit samtweicher Stimme kaufte er sich einen Getränkebon und zog von Stand zu Stand, um für sein Weihnachtskonzert zu werben. Als Patrick Lindner auf den Biertisch stieg, hielt es kaum noch jemanden auf den Sitzen, so bricht ein Schlager-Stimmungsvulkan aus. Große Freude hatten nicht nur die Kolping-Senioren, sondern auch der „Treff 81“ und die Bewohner aus dem Edith-Stein-Haus St. Goarshausen. Künstler, die man sonst nur aus der Flimmerkiste kennt, einmal hautnah erleben. Die neunköpfige fantastische Band „Ikarus“ aus dem baden-württembergischen Raum begleitete alle Künstler live und spielte „gegen den Regen“. Am Samstag, 29. August 2015 wird „Wir bei Euch“ aus Lahnstein im Radio gesendet. (SWR 4) Kolping-Mitglied Stefan Otto fungierte als technischer Leiter für die Open-Airs. Er brachte das Kunststück fertig, das kostenpflichtige Veranstaltungsgelände mit Bauzäunen „zuzumachen“. Für das Catering waren Caterine und Günter Krämer sowie tags drauf Ulrike Schneider zuständig. Dennis Otto hatte die Verhandlungen mit Getränkelieferanten geführt.

De Räuber: Nicht nur am Eigelstein is Musik, sondern auch am Hexenturm

Weiter ging es am Samstag mit der fünfköpfigen Mundartgruppe „De Räuber“. Sie gehören zum sogenannten „Kleeblatt der musikalischen Fastnachtsszene“ und wurden in Lahnstein durch das Ex-Hohn Ralle Rudnik an der Gitarre verstärkt. Die Sänger Torben Klein und Charly Brand zeigten harmonisch, wie ein „Generationswechsel“ in einer Band vonstatten zu gehen hat. Sie wechselten sich ab. Sang Frauenschwarm Torben den Hit „Meine Kleine“, so wusste der Ur-Räuber Charly beispielsweise mit dem Walzer „Wunderbar“ zu gefallen. „Ja ist denn schon Karneval?“ fragte sich der ein oder andere, als „Denn wenn et Trömmelche jeht..“ angestimmt wurde. Ein 150jähriger Geburtstag – vom Menschen normalerweise nicht zu erleben - ist wie Weihnachten, Ostern und Karneval an einem Tag! Manch Lahnsteiner Zeitgenosse staunte nicht schlecht, ob der vielen Ohrwürmer, welche die Räuber in den 24 Jahren ihres Bestandes aus der Taufe gehoben haben. Über zwei Stunden boten die Räuber „was für’s Herz“, was zum Schunkeln, was zum hüpfen, was zum mitsingen und was zum mitklatschen. Der ein oder andere Konzertbesucher war am Sonntag heiser. Die Band selbst war vom Ambiente und der überaus guten Stimmung in Lahnstein angetan. Sie spielten mit Blick auf den Hexenturm. Ihr Auftritt war ehrlich, authentisch und gut gelaunt, ihr eigener „Spaß an der Freud“ kam „rüber“. Keine unnahbaren Stars, sondern „Lück wie ich und du“. Ein Fanclub von der anderen Rheinseite, aus Spay, hatte große Freude, die Fastelovendsband mal in unmittelbarer Nachbarschaft, in der „Helau-Zone“, zu erleben. Vor den „Räubern“ waren die „Local-Heroes“, die „Lohnschdener Zores Band“ auf der Bühne. Als sie ihren Gig mit dem „Brauchtum“ beendeten, waren Zugabe-Rufe zwangsläufig. Eigentlich selten für eine Vorgruppe, was aber auch zeigt, wie qualitativ gut diese Formation ist. Sie intonierten so manchen Rock-Klassiker mit großer Spielfreude. Schon am Samstagabend waren übrigens Kolping-Abordnungen aus Wiesbaden, Deggendorf an der Donau, Castrop-Rauxel, der Kolping-Geburtsstadt Kerpen, Mendig, Braubach und Nievern zum feiern vor Ort. Übrigens: Eingeläutet wurden die Auftritte durch das Glockenspiel am Salhof. So was gibt es nur in Lahnstein.

Eine Kolpingfamilie ist wie ein Puzzle

Die Farben schwarz-orange dominierten am Sonntag das Straßenbild von Lahnstein. 53 Kolping-Banner aus nah und fern wurden beim Bannermarsch getragen. Die Bannerabordnungen trafen sich zunächst zum Gedenken an den seligen Adolph Kolping vor der Kolping-Büste am Adolph-Kolping-Ufer. Fremdenverkehrs-wirksam legte just zu diesem Zeitpunkt auch der Raddampfer „Goethe“ an. Ralf Schneider erinnerte bei der Statio am Rhein an das Leben und Wirken des seligen Adolph Kolping. 14 Priester feierten den Gottesdienst in der St. Martinskirche mit, die drei Kirchenchöre von Lahnstein, St. Martin harmonierten großartig und stimmten unter anderem „Oh happy day“ an. Hauptzelebrant war der Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes, Ottmar Dillenburg. Sein Wunsch an die Kolpingfamilie St. Martin: „Macht weiter!“ Anhand von riesigen Puzzle-Teilen, welche zum Kolping-Zeichen aus Holz zusammengesetzt wurden, wurde verdeutlicht, wie vielseitig und generationen-umspannend das Leben in einer Kolpingfamilie ist. Die Gläubigen in der vollbesetzten Kirche hatten ein schönes Wiedersehen mit ehemaligen Lahnsteiner Pfarrern und Kaplänen. Das Blasorchester der Kolpingfamilie Oberwesel begleitete den Bannermarsch durch das sonnige Lahnstein. Viele Mitglieder und Gottesdienstbesucher schlossen sich voller Stolz an.

Ein Festkommers, der nicht langweilig war

In der Stadthalle wurde der Kolpingfamilie durch Jutta Schaad aus Offenbach (Diözese Mainz) im Namen des Kolping-Bundesverbandes das große „Ehren-Diplom“ überreicht. Adalbert Dornbusch sprach in Vertretung des Schirmherrn, Oberbürgermeister Peter Labonte, und die Rhein-Lahn-Nixe Christina I. sowie Günther Groß und Vorstandsmitglieder des Kur- und Verkehrsvereins überreichten den Hexenkrug an die Kolpingfamilie St. Martin. Besonders Kinder und junge Familien sollten nicht zu kurz kommen beim Familientag am Sonntag in der Stadthalle: Aus dem orangefarbenen Kolping-Kampagnen-Mobil wurde die Hüpfburg aufgebaut und ein Riesen-Jenga, beides betreut von Peter Stein und Jungkolping-Mitgliedern. Mitarbeiter der katholischen Kindertagesstätten und der katholischen öffentlichen Bücherei boten Basteln und Schminken an und Zauberer „Alfredo“ Michel hatte seine Auftritte vor staunenden Kinderaugen im Konferenzraum. Günter Krämer, der ruhende Pol im Jubiläums-Festausschuss, moderierte in der Halle souverän und gut gelaunt. Stefan Fink, der Diözesanvorsitzende, stellte eindrucksvoll unter Beweis, daß er in Wiesbaden ein toller Büttenredner ist. Kirchenkabarettist Heri Lehnert lud mit seinen Gedanken ein ums andere mal zur Gripsgymnastik ein. Das war kein „platter Witz“, sondern viel Bedenkenswertes aus Kirche und Politik mit spitzer Zunge und vor allen Dingen „staubtrocken“ vorgetragen. Zwischen den Musikstücken der Kolpingkapelle Oberwesel und der Suppeneinnahme ging es mitten im Saal auf eine bebilderte Kolping-Zeitreise mit vielen bekannten Gesichtern. Schön, dass Markus Schild am Info-Tisch im Foyer unter anderem die Frage gestellt wurde: „Wie kann man bei Euch Mitglied werden?“ Für über 50jährigen aktiven Dienst als Bannerträger wurde Kurt Zimmermann besonders ausgezeichnet. Er will nach dem Jubiläum das Amt in jüngere Hände legen. Mit dem Festredner hatten die Verantwortlichen eine gute Wahl getroffen: Diakon Willibert Pauels war eine Stunde mit Humor und Witzen und auch mit Ernsthaftem und ganz Persönlichem zum Thema Depression so präsent, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Immer wieder ging er auch auf das Vorbild Adolph Kolping ein. Ein Witz von Tünnes und Schäl vermag manchmal mehr über das Auferstehungserlebnis der Christen auszusagen, als seitenlanges Studium in schlauen Büchern. Der „Bergische Jung“ ist eine Mischung aus „Pater Brown“ und „Don Camillo“ – nein -: Er ist Willibert Pauels, eben selbst ein Original!

Über 45 Kuchenspenden aus der gesamten Bevölkerung sorgten dafür, dass niemand hungrig den Heimweg antreten musste. Brigitte Laumann hatte hierfür die Organisationsfäden in der Hand, Rita Schröder warb tüchtig im Seniorenkreis um Kuchen.

Das große Jubiläumsfest wurde nur ermöglicht dank der Spendenbereitschaft der Stadt Lahnstein, sowie der Sparda-Bank, der Volksbank Rhein-Lahn, der Nassauischen Sparkasse, der Süwag, der Dachdeckerfirma Heimbach, der Krombacher Brauerei und dem Entgegenkommen von Freiwilliger Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz.

„So geht Jubiläum“, resümierte der erste Vorsitzende, Axel Laumann, geschafft aber total glücklich und auch stolz auf das Team der vielen Helferinnen und Helfer. Ein Geburtstagsfest für das Geschichtsbuch der Kolpingfamilie, ein Gemeinschaftserlebnis, welches hoffentlich nachhaltig bleibt und die große Wirkungskraft katholischer Verbände für die Kirche und die Gesellschaft unterstrich. Für Laumann bewahrheitete sich der Ausspruch Adolph Kolpings: „Wir können viel, wenn wir nur nachhaltig wollen, wir können Großes, wenn tüchtige Kräfte sich vereinen.“

Viele, viele Bilder sind auf der extra-Side auf dieser Homepage eingestellt.

Jubiläumswochenende gestartet

Unser Jubiläumswochenende hat begonnen. Schlagerstars brachten bei der Radioproduktion von SWR 4 "Wir bei Euch" Stimmung auf den Salhofplatz. Über 300 Besucher waren begeistert in einem Mix aus Wolken und Regen. Die Sonne hatten die Schlagerfreundinnen und -freunde, die teilweise von weit her angereist waren, in ihren Herzen. Alle Künstler sangen live, begleitet von der neunköpfigen Showband "Ikarus" und stellten samt und sämtlich unter Beweis, daß sie gut bei Stimme sind. "Eisbrecher" war Andreas Fulterer. Der charmante Südtiroler zauberte mit romantischen Songs wie "Donna Blue" südländisches Flair unter den Hexenturm. Als Fulterer vom Lebenslauf Adolph Kolpings erfuhr, gab er Preis, daß auch er als Handwerker einst seinen Mann stand als Parkettleger. Andreas Fulterer hatte überall auf dem Festgelände ein offenes Ohr für seine Fans und lud alle ein, auch mal eines seiner Weihnachtskonzerte zu besuchen. Von ihm wird man in Zukunft sicher noch einiges hören: Jonathan Zelter kam mit seinen teilweise nachdenklichen, selbstgetexteten Songs gut an. Die Menge auf dem Salhofplatz erlebte mit dem jungen Mann aus Wittlich einen aufgehenden Stern am Schlagerhimmel. Zelter begleitete sich selbst auf dem Piano. Noch jede Menge "Drive" hat Ingrid Peters aus dem Saarland. Seit den 70er Jahren ist sie gut im Geschäft. Man spürte förmlich, wie gerne sie live singt, begleitet von einer tollen Band. Sie wirbelte und tanzte über die Bühne. "Komm doch mal rüber" oder - nicht nur für alle Niederlahnsteiner - "Über die Brücke gehn" wurden textsicher vom Auditorium mitgesungen. Mit dem Abba-Medley stellte die vielseitig von der Muse geküsste unter Beweis, daß sie so viel mehr kann. Lena Valaitis versprühte Charme. Die "Grande Dame" des deutschen Schlagers sang sich mit "Ein schöner Tag" in die Herzen der jubilierenden Kolpingfamilie. Nicht nur unsere Mitglieder freuten sich über dieses live dargebotene Ständchen. Mit einem Augenzwinkern wurde ein neuerer Song "Heute scheint mal die Sonne" aufgenommen. Der Ohrwurm "Ob es so oder so oder anders kommt" war allen irgendwie immer noch präsent. Da konnte man mitsingen: So geht Schlager!  Ein Stimmungsvulkan aus München brach aus, als Patrick Lindner nicht nur die "Herz-Schmerz-Polka" anstimmte. Beim "Schneewalzer" wurde mitgeschunkelt und von New York aus ging es über Lahnstein zu den Sternen. Volksnah zog es den gut gelaunten Interpreten auf die Brauereibank mitten ins Publikum. Rainer Pleyer aus Koblenz hatte die souveräne Moderation der Sendung, welche am Samstag, 29. August 2014 in SWR 4 zu hören sein wird. Hinter der Bühne erhielten alle Mitwirkenden eine Flasche Kolping-Wein als Andenken. Schön, daß so viele Mitglieder aus dem Seniorenkreis "Kolping Ü 60" mitfeierten und schön, daß es auch dem "Treff 81" und den Behinderten aus dem Edith-Stein-Haus St. Goarshausen so gut gefiel. Bilder vom ersten Jubiläumstag folgen in der kommenden Woche.

Bilder vom Jubiläumswochenende gibt es auf der speziellen Seite zum Jubiläum auf dieser Homepage!

Mit der Ministerpräsidentin auf Tuchfühlung

Zwei Sternstunden erlebte die Kolpingfamilie St. Martin im Pfarrzentrum am Europaplatz. In einer öffentlichen Veranstaltung, dem Start der Veranstaltungsreihe "Kolping im Gespräch" war die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, zu Gast. Es war eine interessante und amüsante Veranstaltung zu gleich, die "Landesmutter" blieb keine Antwort schuldig. Charmant und äußerst authentisch stellte sie sich den Fragen des gut vorbereiteten Diplom-Politiologen Thomas J. Scheid, selbst Mitglied der Kolpingfamilie St. Martin, und auch den Fragen aus dem Publikum. Zunächst jedoch würdigte sie ausführlich das Werk Adolph Kolpings und stellte die Bedeutung des Ehrenamtes, auch in der Kolpingfamilie St. Martin, heraus. Gbit's einen schöneren Jubiläums-Glückwunsch, als von der Ministerpräsidentin des Landes höchstpersönlich? Nicht nur der Kolping-Vorsitzende Axel Laumann, in der ersten Reihe sitzend, war stolz, sondern alle Mitglieder zeigten sich erfreut, als Malu Dreyer von einer Flamme der Begeisterung sprach, welche Adolph Kolping einst entzündete. Dem Startschuß der Veranstaltungsreihe wohnten unter anderem auch Günter Kern, Staatssekretär, der Landrat des Rhein-Lahn-Kreises Frank Puchtler, der Oberbürgermeister der Stadt Lahnstein, Peter Labonte sowie Präses Pfarrer Armin Stum bei. Über das weltoffene, tolerante und soziale Rheinland-Pfalz sprach Malu Dreyer in ihrem Eingangsstatement. Aktuell stellte sie die vorbildliche Willkommenskultur heraus, die von vielen "runden Tischen" in vielen Kommunen des Landes mit Flüchtlingen gelebt wird. Dies sei anders und viel besser, als vor 10 oder 15 Jahren. Auch das Land Rheinland-Pfalz brauche Zuwanderung, um der demographischen Entwicklung gerecht zu werden. Sie dankte allen, die bürgerschaftliches Engagement einbringen, damit man gut leben kann in Rheinland-Pfalz. Spannend wurde es, als sie sich in einem Wort-Assoziazionsspiel den Fragen von Thomas J. Scheid stellte unter der Devise "Was fällt Ihnen ein zu...." Recht umfänglich beantwortete sie die eine oder andere Frage. In ihrer Freizeit unternehme sie am liebsten Waldspaziergänge mit ihrem Mann oder gehe ins Kino. Zur "K-Frage" in der SPD-Spitze gab sie aktuell die Empfehlung aus, "zu schweigen". Sie sprach sich für weitere politische Schritte gegen den Bahmlärm im Mittelrheintal aus und gab zu, daß das Thema "Windenergie" ein schwieriges Feld sei mit Befürwortern und Gegnern gleichermaßen. Auf keinen Fall gäbe es nach den nächsten Wahlen eine Koalition mit den Linken, die ihrer Einschätzung nach sowieso nicht in den Landtag kommen, weil Rheinland-Pfalz sozial sei. Sie stellte auch klar, daß die SPD grundsätzlich für eine Mittelrheinbrücke sei, dies jedoch in den letzten Koalitionsverhandlungen nicht habe durchsetzen können, auch zugunsten anderer wichtiger Verkehrsprojekte im Land. Dem aus Kamp-Bornhofen stammenden Innenminister Roger Lewentz attestierte sie ein gutes Krisenmanagement rund um die Ereignisse mit der Schiersteiner Brücke. Gefragt nach Papst Benedikt meinte sie: "Ich bin froh, daß wir jetzt mal Papst Franziskus haben". Wer, wenn nicht er, sei ihrer Einschätzung nach in der Lage, Reformen in die katholische Kirche zu bringen. Anschaulich berichtete sie von einer Audienz beim Papst. Sie nahm Stellung zu Publikumsfragen, welche sich um die Themen wie Pflege in Altenzentrem ("wir sind dabei, uns für einen neuen Pflegebegriff einzusetzen, der nicht mehr alles nach fest vorgegebenen Zeiten bemisst"), das Bestattungsrecht oder auch Welt-Gerechtigkeit drehten. "Kolping im Gespräch" hatte einen tollen Start, wer diese Veranstaltung nicht besuchte - sicherlich blieben einige wegen des Champions-League-Halbfinales mit den Bayern zuhause - hat etwas verpasst. Zum Thema Fußball meinte sie, daß sie den rheinland-pfälzischen Bundesligisten die Daumen drücke in ihrem Kabinett aber erstaunlicher Weise auch Bayern-Fans habe. Nach Veranstaltungsende bestand für viele die Gelegenheit ein persönliches Gespräch mit Malu Dreyer zu führen. Sie schüttelte viele Hände, stand für Fotos bereit und trug sich auch in das Jubiläums-Gästebuch der Kolpingfamilie St. Martin ein. Sie bedankte sich für den schönen, gemeinsamen Abend in Lahnstein. Dazu trug sicherlich auch der gekonnt agierende Moderator Thomas J. Scheid bei, der allen Helferinnen und Helfern der Kolpingfamilie St. Martin für die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung ausdrücklich dankte.

Gut 40 Prozent unserer Mitglieder im 150. Jubiläumsjahr Foto: Derdzinski

ANDERE LIEDER WOLL(T)EN WIR SINGEN

 War der gregorianische Gesang bis zum zweiten vatikanischen Konzil die einzig wahre Kirchenmusik, so war das zweite Vatikanum auch der "Türöffner" für das sogenannte "Neue Geistliche Lied". In einer einzigartigen Veranstaltung feierte die Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin nun 50 Jahre Neues Geistliches Lied, früher auch gerne "Sacro-Pop" genannt. Zum Mitfeiern gekommen waren Musiker mit ihren Instrumenten, die vom neuen geistlichen Lied geprägt wurden bzw. es durch eigene Kompositionen und Texte auch heute noch prägen. Der Liedermacher und Pianist Dietmar Fischenich gehört zu diesen Personen. Die Urbesetzung von Vox Juventutis mit Peter Auras, Gaby Auras und Manfred Heilscher erzählte auf dem Talk-Sofa wie in Lahnstein alles begann. Hier war der damalige Jugendpfarrer Gerd Linz ein ganz starker Impulsgeber. Teilweise zehn junge, begeistere Leute machten bei "Vox Juventutis" mit. Zur Musik - damals nur in der Niederlahnsteiner Barbarakirche erlaubt - kam auch die inhaltliche Gestaltung von Gottesdiensten. Teilweise recht provokant wurde auf Themen, wie die Hungerkatastrophe in Biafra aufmerksam gemacht. In Jimi-Hendrix-Manier wurden bekannte Kirchenlieder verfremdet. Die Moderatoren berichteten in ihrer Zeitreise auch von den Gegnern des Neuen Geistlichen Liedes, unrespektierlich auch als "Poesie der Gartenzwerge" betitelt. Der damalige Oberlahnsteiner Pfarrer, Paul Hergenhahn, gehörte zu diesen Gegnern. Gernot Schauren erzählte Markus Schild von "Shalom" und den etwas rockigeren "Ichthos". Vielen Musikern hat Gernot die "Flötentöne" beigebracht, so auch der Kirchenband "Spirit". Dietmar Fischenich begann seine NGL-Zeit bei "Arcanum" in Lahnstein, heute schreibt und komponiert der in St. Goarshausen tätige Gemeindereferent Lieder, die zum Beispiel bei der Eröffnungsveranstaltung des Katholikentages in Mannheim gespielt wurden oder von der bekannten Kölner Gruppe "Ruhama" interpretiert werden. Dietmar Wittenstein demonstrierte, warum das Neue Geistliche Lied früher von einigen als "Klampfenkatholizismus" bezeichnet wurde. Er hatte seine E-Gitarre mitgebracht und sang mit dem Chor der Caritas-Werkstatt für Behinderte unter anderem den Clemens Bittlinger Song "Aufstehen, aufeinander zugehen". In kurzen Blitzlichtern wurden die Biographien von Protagonisten des NGL, wie Ludger Edelkötter, Thomas Laubach oder Eugen Eckert vorgestellt. Monika Friedrich aus Koblenz-Niederberg von der "Pfarrverbänd" griff in die Saiten und stellte ein neues Lied vor. Ulrike Schneider befragte den Talk-Gast, auch zu den Teilnahmen der Gruppe bei Katholikentagen. Jeder Talkgast hatte die Möglichkeit, dem Publikum sein Lieblingslied zu präsentieren. Das Publikum selbst wählte aus 84 verschiedenen Liedtiteln seine eigene Hitparade. Der Song "Ins Wasser fällt ein Stein" gewann vor den Titeln "Von guten Mächten wunderbar geborgen" und "So ist Versöhnung". Die anwesenden Musiker verstanden es prächtig, die gewählten sechs besten Titel in verschiedenen Sessions ganz spontan zu spielen. Die Zuschauer hielten ob dieser handwerklich und musikalischen Leistung nicht den Atem an, sondern waren mit Leib und Seele ganz bei Stimme. Gewürzt wurde die Infotainment-Show mit Filmeinspielern aus einer NGL-Chartshow. Hier war es insbesondere Fernsehjournalist Peter Frey, der noch einmal die Bedeutung des verstorbenen Komponisten Peter Jannssens für dieses Musikgenre herausstellte. Alle Talk-Gäste sprachen davon, was ihrer Einschätzung nach aus den "Aufbrüchen" vor 50 Jahren geworden ist. Viele Neue Geistliche Lieder werden sich auch im neuen Gotteslob wiederfinden, daß im Herbst 2013 erscheinen soll. Sie alle gaben der Hoffnung Ausdruck, daß sich immer wieder junge Leute finden mögen, die zum Lobpreis Gottes zeitgemässe Lieder am Altar spielen werden.

Angefügt noch eine kleine zusammenfassende Bilderpräsentation
Andere Lieder woll(t)en wir singen.pdf
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Der Devotionalientisch

 Aufgebaut im Pfarrzentrum war übrigens ein lang gezogener "Devotionalientisch", das "Neue Geistliche Lied" entsprechend. Da waren etliche Langspielplatten ausgestellt von Peter Janssens, Ludger Edelkötter oder auch Akzente. Unter anderem die Platte zum Kolping-Jugendtag 1973 in Köln "Handeln, nicht behandelt werden" mit dem Titel "Ein Hallelujah für Dich" genauso wie die Edelkötter-Kolpingjugend-Platte mit dem Titelm "Eine Brücke lasst uns bauen". Da lag die Single-Platte von "Danke", mehrere Beatmessen und die "Mundorgel", das Liederheft, welches von der evangelischen Jugend CVJM vor ebenfalls 50 Jahren veröffentlicht wurde. Da waren CDs von Gruppen, wie "Ruhama" oder "Habakuk" ebenso wie ein Pfarrbrief von Lahnstein, St. Martin (Oberlahnstein) vom Sommer 1971, wo Paul Hergenhahn über die "Beatmesse" in Hofheim herzieht. Da war auch noch das Einladungs-Poster vom Kölner Kolping-Jugendtag. Auch eine einmalige Zusammenstellung. Eine tolle Zeitreise.

 Für Statistiker - Die Top Ten

 Der Ordnung halber hier nun die NGL-Hitparade, wie sie von den Besuchern der Veranstaltung zusammengestellt wurde:

1.) "Ins Wasser fällt ein Stein"

2.) "Von guten Mächten wunderbar geborgen"

3.) "So ist Versöhnung"

4.) "Eingeladen zum Fest des Glaubens"

5.) "Da berühren sich Himmel und Erde"

6.) "Ein Licht in Dir geborgen"

7.) "Danke für diesen guten Morgen"

8.) "Laudate omnes gentes"

9.) "Herr, Deine Liebe ist wie Gras und Ufer"

10.)"Keinen Tag soll es geben"

 Gesammelt für die "Vortour der Hoffnung"

 Mitte August 2013 startet die sogenannte "Vortour der Hoffnung" in Lahnstein. Mehr oder weniger prominente Zeitgenossen radeln für einen guten Zweck, nämlich die Kinderkrebshilfe. Der Vorstand der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin hat den Beschluss gefasst, bis dahin bei allen öffentlichen und auch nicht öffentlichen Gemeinschaftsveranstaltungen die "Spendenbüx" rundgehen zu lassen. Und so wurde bei "Andere Lieder wollten" wir singen" erstmals gesammelt. Da die Büchsen verschlossen sind, kann ein Spendenergebnis erst im August, vor der Übergabe durch den ersten Vorsitzenden, Axel Laumann, veröffentlicht werden.