Herzlich willkommen bei der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin

Frohe und gesegnete Ostern

Die beiden schönen Fotos zeigen die Tulpenfelder vor der Wenzelskapelle in der Max-Schwarz-Straße und vor der Büste des Gesellenvaters Adolph Kolping am Adolph-Kolping-Rheinufer im Stadtteil Oberlahnstein. Die Tulpenzwiebel wurden im vergangenen Jahr u.a. durch Kurt Biegel, Peter Stein, Markus Schild und vor allen Dingen Klaus-Michael Kauers, rührige Kolping-Vorstandsmitglieder, gesetzt. Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Osterfest getreu der Devise: "Manchmal feiern wir mitten am Tag ein Fest der Auferstehung..."

Mit Kommunionkindern gekegelt

Für einige war es zum ersten Mal im Leben, daß sie eine Kegelkugel in ihren Händen hielten. Im Rahmen der Kommunionvorbereitung wollten Vorstandsmitglieder ursprünglich mit den kommenden Kommunionkindern von St. Martin und St. Damian in den Kinder-Heilwald in Lahnstein gehen. Doch der März zeigte Aprilwetter, sogar mit Hagelschauern. So wurde kurzfristig umgeplant, und es ging ins Pfarrzentrum am Europaplatz. In den dortigen Kellerräumen befinden sich ja zwei Kegelbahnen. Dabei waren auch Vertreter der Kolpingjugend im Diözesanverband Limburg, welche mit den Kids an einem bemalbaren Bank-Projekt arbeiteten. Es war ein unterhaltsamer, sportlicher Nachmittag. Danke auch denjenigen, die einen Kuchen gespendet hatten und so für das leibliche Wohl der Kinder sorgten. Die Kolpingfamilie freut sich übrigens nach wie vor über Kinder und Jugendliche, welche Mitglied im Verband werden wollen.

Demnächst gibts ein neues "Blickpunkt Kolping"

Endlich mal wieder: Die Kolpingfamilie St. Martin in Schriftform. Das neue "Blickpunkt Kolping", das Mitteilungsorgan der KF St. Martin ist in der "Mache". Weil Frühlingsgefühle aufkommen, gibt es diesmal gleich zwei Kreuzwort-Preisrätsel. Zu gewinnen gibt's Karten für die tolle Show einer Sandmalerin am 3. Mai 2024 in der Stadthalle Lahnstein und für den Schlagersänger aus Argentinien, Semino Rossi am 7. Juni 2024 in Ransbach-Baumbach. Wir blicken zurück auf den Kolping-Karneval und stellen Euch ausführlich unser Frühlingsprogramm vor. Einige tolle öffentliche Veranstaltungen. Es gibt auch einen Bericht mit dem Titel: "Ja, wir haben nicht fusioniert." Auf sieben Seiten gibts auch wieder zeitgeistiges mit der Rubrik "Wortwörtlich" und den Zitaten der letzten Monate. Das "Blickpunkt" wird unmittelbar nach Veröffentlichung auch kostenlos im Schriftenstand der beiden katholischen Kirchen Lahnsteins ausliegen. Allen Mitgliedern wird das Heft durch ehrenamtliche Austräger zugestellt.

Eine Zeitreise durch unsere Geschichte

Auf eine spannende und informative Zeitreise durch die eigene Geschichte und die Geschichte dieses Landes begaben sich Mitglieder der Kolpingfamilie St. Martin und sonstige Interessierte. Gemeinsam wurde das „Haus der Geschichte“ auf der Bonner Museumsmeile besucht. Umweltfreundlich, nämlich mit der Bahn, erfolgte die An- und Abreise. Die Deutsche Bahn schien an diesem Samstag versucht zu sein, den schlechten Ruf der vergangenen Wochen mit Verspätungen und Zugausfällen ein wenig aufzupolieren, denn am Reisetag der Kolpinger klappte alles. Mit Frau Dietrich, einer Historikerin, bekam die Kolping-Besuchergruppe eine profunde Kennerin der deutschen Geschichte seit 1945 zur Seite gestellt, die alles wunderbar erklärte. Der Rundgang begann mit dem Blick auf teilweise selbst gebaute Haushaltsgegenstände und Schuhen aus den Zeiten der Entbehrungen nach der Befreiung 1945. Sie erläuterte den Marshallplan, das historisch bedeutende Wirtschaftsförderungsprogramm der USA für den Wiederaufbau der Staaten Europas, welcher 1948 anlief und von dem Deutschland maßgeblich profitierte. Sie zeigte Spielwaren, welche in diesen Aufbaujahren hergestellt wurden, wie Steiff-Tiere oder Märklin-Modellbaukästen. Auf dem Original-Mobiliar aus dem Plenarsaal des ersten Deutschen Bundestages nahm man Platz und verfolgte ausschnittweise eine Debatte und nahm aktiv an einer Abstimmung teil. Unter anderem ein Panzer erinnerte an den Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1956. Die Referentin informierte über den Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961. Mindestens 140 Menschen verloren hier bis 1989 ihr Leben. Die Wirtschaftswunderjahre in der Bundesrepublik wurden durch Kleidung, Porzellan, TV-Geräte, Staubsauger und „Weißgeräte“, wie Waschmaschinen und Kühlschränke in einer Warenhausvitrine mitsamt Preisangaben anschaulich präsentiert. Andererseits wurde auch auf die Mängel der DDR-Planwirtschaft hingewiesen. Monitore in einer Weltkugel brachten das Weltgeschehen während der Zeit des „Kalten Krieges“ näher. Die Besucher durchliefen noch einmal den einfach Angst und Furcht bereitenden Grenzübergang, wie er im sogenannten „Tränenpalast“ an der Friedrichstraße errichtet worden war. Auf dem Weg durch die einzelnen Stockwerke der 1994 eröffneten Dauerausstellung begegnete man dem Messerschmitt-Kabinenroller an einer alten Tankstelle ebenso, wie einem Wasserwerfer der Polizei und einem VW-Hippie-Bulli. Das Wettrennen um die Raumfahrt zwischen Ost und West wurde erklärt. In Erinnerung gerufen wurde die friedliche Revolution in der DDR, Schabowskis legendäre Pressekonferenz, welche zum Mauerfall führte und die Wiedervereinigung. Man konnte sich vor einem Trabi fotografieren, der die bemalte Berliner Mauer durchbrach. Die Besucherbetreuerin widmete sich auch dem wieder aktuell gewordenen Thema der Roten Armee Fraktion. Man sprach über den Brexit und wurde aktuell durch einen Roboter zu einer Drohne geführt. Ein Flüchtlingsboot aus Lampedusa sowie davorliegende Rettungswesten, mit dem mehr als 70 Menschen über das Mittelmeer nach Europa flüchteten, veranschaulichte die gegenwärtigen weltweiten Migrationsbewegungen. Der 90minütige Gang durch die Geschichte sprach alle Sinne an und war ein ganz starkes Stück lebendiger Erinnerungskultur, die letztlich auch verdeutlichte, wie wichtig es ist, die Demokratie zu stärken. Es war ein Gang durch dunkle und helle Stunden unserer Geschichte und viele Schicksale, bei der die meisten Teilnehmer irgendwie "mittendrin" dabei waren. Gut, daß es dieses Museum gibt, dessen Besuch eigentlich immer lohnt.

 

Wo Profite und nicht die Menschen gepflegt wurden

Gedanken eines Vorstandsmitgliedes zum St. Elisabeth Krankenhaus Lahnstein

„Gesundheit ist keine Ware“ In der Vergangenheit wurden vom Krankenhausträger offensichtlich mehr die Profite gepflegt und weniger die Menschen. Zitat aus der Homepage des Krankenhauses: „Der Elisabeth Vinzenz Verbund (EVV) gehört bundesweit zu den größten christlichen Trägerverbünden von Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen. Der EVV verbindet an seinen Krankenhaus-Standorten eine moderne und kompetente medizinisch-pflegerische Versorgung mit der Tradition christlicher Nächstenliebe und gelebter Menschlichkeit.“ Soweit, so gut...

Es waren „Schocknachrichten“ in Presse, Fernsehen und Rundfunk ab dem 20. Februar 2024. Denn wir alle haben unsere Geschichte(n) mit dem 1965 gebauten Krankenhaus in der Ostallee.

 Von „jetzt auf gleich“ mußte das St. Elisabeth Krankenhaus Lahnstein schließen. Nur noch die Psychiatrie bleibt erhalten. Sämtliche andere Abteilungen wie Innere Medizin, Kurzzeitpflege und Orthopädie, die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, das Zentrum für Enddarmerkrankungen, die Anästhesie sowie die Intensivstation werden zum 1.3.2024 geschlossen. 200 Mitarbeiter von etwa 330 erhielten zum 31.5.2024 ihre Kündigung und sind ab 01.03.2024 von der Arbeit freigestellt. Neuer Träger für die Psychiatrie werden die Barmherzigen Brüder Trier gGmbH. (Auch Träger des Brüderkrankenhauses in Koblenz) Der katholische Krankenhausverbund EVV aus Berlin hatte im Herbst 2023 für das Lahnsteiner Krankenhaus Insolvenz in Eigenverantwortung angemeldet. Die plötzlich entlassenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten rund zwei Drittel ihres Gehaltes als Arbeitslosengeld durch die Agentur für Arbeit. Binnen weniger Tage wurde ein Krankenhaus im Vollbetrieb stillgelegt. „Es fühlte sich an, wie bei einer Massenbeerdigung“, meinte der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin Christoph Esten, früherer Jungkolping-Gruppenleiter, über ein Treffen der Mitarbeiter, nachdem alle Patienten entlassen waren.

Die Kirchen in der Region kritisieren die Art, wie das Personal und die Patienten behandelt wurden.

In einer gemeinsamen Mitteilung heißt es sie seien entsetzt, wie mit Angestellten, Patientinnen und Patienten am St. Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein umgegangen werde. "Wir sind beschämt, wie christliche Werte hier mit Füßen getreten werden", schreiben Dekanin Kerstin Janott, Bezirksdekan Armin Sturm - unser Kolping-Präses - sowie der evangelische Krankenhausseelsorger Matthias Schmidt und seine katholische Kollegin Christine Kreutz.

Es mache sie fassungslos, dass Mitarbeitende, aber auch Patienten und Patientinnen des Krankenhauses praktisch ohne jede Vorwarnung vor die Tür gesetzt worden seien.

Es gebe keinen Sozialplan, der zum Beispiel die Situation von Mitarbeitenden im Blick habe, die alleinerziehend, kurz vor dem Ruhestand oder erkrankt seien, heißt es in der Mitteilung weiter. Urlaub, Überstunden und versprochene Inflationsausgleichszahlungen würden ersatzlos gestrichen.

Dies entspreche nicht dem Sozialhandeln von Kirche und kirchlichen Trägern. "Wir sind entsetzt, wie Menschen hier verletzt werden, die über Jahrzehnte hinweg einem kirchlichen Arbeitgeber vertraut und sich über das normale Maß engagiert haben und wie Menschen, die sich in ihrer gesundheitlichen oder pflegerischen Notlage einem christlichen Krankenhaus anvertrauten, eiskalt vor die Tür gesetzt wurden."

Die Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin bedauert die Vorfälle im St. Eliabeth Krankenhaus und verurteilt den Umgang mit Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und den Patienten aufs Schärfste. Dies entsprach in keinster Weise einer christlichen Verhaltensweise. Das Verhalten verdeutlichte einmal mehr, dass auch christliche Leitbilder nur Worte sind und in Wahrheit von Scheinheiligkeit geprägt sein können.

Gleichzeitig dankt die Kolpingfamilie St. Martin allen Menschen, die im St. Elisabeth Krankenhaus Tag für Tag aufopferungsvoll ihrer Arbeit nachgegangen sind, die sich um die Patienten gekümmert haben. Die Überstunden „geschoben“ haben und für uns alle da waren. Für die Pflege immer auch ein Teil von gelebter Nächstenliebe war.

Zuständig für die Gesundheitsvorsorge ist das Land Rheinland-Pfalz. (In Persona von Gesundheitsminister Clemens Hoch) Eine Gesundheitsvorsorge vor Ort ist in Lahnstein nunmehr nicht mehr sichergestellt. Beim Fehlen einer Intensivstation geht es um „Leben und Tod“. Um Gesundheitsversorgung zu erfahren, müssen wir uns zukünftig „auf den Weg“ machen, gemeinsam mit unserem Hausarzt nach Einrichtungen in der näheren oder weiteren Umgebung suchen. Die Lieben, die uns besuchen wollen, müssen diese weiten Wege ebenfalls in Kauf nehmen. Krankenhäuser gehören nicht in private Hände, sondern die Hände des Landes. Menschen sind mehr als ein bloßer Kostenfaktor, Daseinsvorsorge ist eine Pflichtaufgabe der Politik. Es drohen noch mehr „Kahlschlag“ im Gesundheitswesen. Die Kolpingfamilie St. Martin fordert ihre Mitglieder auf, dort wo möglich – gegen Schließungen zu protestieren und sei es nur durch Unterschriftsleistungen. Sprecht verantwortliche Politiker darauf an, stellt sie zur Rede. Gelder, die im Gesundheitswesen investiert werden, sind ergiebiger und bringen mehr, als zum Beispiel Gartenschauen. Getreu der Devise des Gesellenvaters Adolph Kolping „Die Nöte der Zeit werden Euch lehren, was zu tun ist“, sollten wir – wo wir können – „Einspruch“ einlegen. „Der einzelne Mensch mit seinen Bedürfnissen steht im Mittelpunkt unserer Arbeit“ Auch dieser Ausspruch wird Adolph Kolping zugesprochen. Damals wie heute steht also der Mensch im Mittelpunkt, der einzelne Mensch mit seinen Nöten, ja mit seiner Krankheit und dem Wunsch nach Gesundung und nicht eine betriebswirtschaftliche Erfolgsbilanz für eine Einrichtung, wie ein Krankenhaus. Wir sollten uns stark machen für eine Entprivatisierungsoffensive in der Krankenhauslandschaft. Ein Systemwechsel, weg vom Profitstreben, ist angesagt. Aktiengesellschaften haben in Krankenhäusern nichts zu suchen. Das Gesundheitswesen ist kein Markt, der Patient kein Kunde und das Krankenhaus kein Wirtschaftsunternehmen. Die wohnortnahe Krankenversorgung gehört zur sozialen Daseinsvorsorge. (Thomas Schneider)

Der stille Mitarbeiterprotest manifestiert sich in Plakaten und Transparenten, welche vor dem Krankenhaus in der Ostallee aufgehangen wurden.

Rund 1.500 Menschen beteiligten sich an einem Samstagnachmittag in Nastätten an der Kundgebung "Rhein-Lahn-Kreis gegen rechts". Darunter auch Mitglieder der Kolpingfamilien des Bezirksverbandes Rhein-Lahn. Fast zwei Stunden sprachen 20 Politiker und sonstige Vertreter, wie vom Bauernverband, Schulleiter, Gewerkschaft, Kirchen, Behindertenvertretung, Gemeinde- und Städteverbund und Bürgermeister. Anders als bei einer Kundgebung in Koblenz vor einigen Wochen, waren in Nastätten alle demokratischen Parteien auf der Redeliste. Begonnen wurde die Veranstaltung mit einer Gedenkminute für den ermordeten russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny. Der Landtagesabgeorndete Roger Lewentz forderte dazu auf. Das Plakat "Nie wieder ist jetzt - Christen gegen rechts" hängt übrigens an der St. Barbarakirche im Stadtteil Niederlahnstein und ist bei der Durchfahrt auf der Johann-Baptist-Ludwig-Straße gut zu sehen. "Unser Kreuz hat keinen Haken!", hoffen wir, daß die "Remigrationspläne" der AfDler, wie sie bei einer geheimen Konferenz in Postdam im November des vergangenen Jahres vorgestellt wurden, spätestens bei der Europawahl im Juni durch entsprechendes Wahlverhalten abgestraft werden. Gut, daß überall in Deutschland Menschen regen rechts auf die Straße gehen.  Vertreter der AfD haben übrigens nirgendwo irgendetwas auf einem Kolping-Podium zu suchen, wenn es um Podiumsdiskussionen geht. Bleibt auch in Eurem Alltag standhaft, widersprecht den "Stammtischparolen" der "Rechten". Auch Jesus kam als Flüchtling zu Welt! Und unser Land braucht Demonkratie, Meinungsfreiheit und Zuwanderung. Zeigt, daß Euer Geschichtsbewusstsein kein Sieb ist.

"Steh'n wir auch in der Autoschlange, ist uns um den Humor nicht bange..."

Stimmungsvoller Kolping-Karneval vor vollem Haus im Pfarrzentrum

Karneval für alle Sinne servierte die Kolpingfamilie St. Martin beim Kolping-Karneval im Pfarrzentrum am Europaplatz. Rund 250 kostümierte Narren sahen sich an tollen Show- und Gardetänzen satt, spitzten die Ohren bei Vorträgen und dachten auch über Witzepointen nach. Das Moderatoren-Duo Markus Schild und Elmar Schmitz schaute in das bunte Jecken-Kaleidoskop. Mit spitzer Zunge widmete sich Protokoller Thomas Schneider dem Welt- und Stadtgeschehen. „Das weiß doch jeder hier, ob Ober- oder Niederlehner, braune Flaschen gehör’n nicht in den Bundestag, sondern in den Glascontainer“ oder „Arbeitnehmer freuen sich über Brückentage, ist ja klar, umso mehr freuen sich die Lahnsteiner über ein Brückenjahr.“ Schungvoll und herzerfrischend wirbelte die Lahngarde des SV Fachbach ziemlich violett über die Bühnenbretter. Der Filmbiografie des Zirkusdirektors Barnum hatten sich „Family und Friends“, die Mehrgenerationentanzgruppe des Niederlahnsteiner Carneval Vereins (NCV) gewidmet. „The greatest Shoman“ war großes Popcornkino auf der Narrenbühne. Eine Darbietung mit Schwung, Esprit, Eleganz und Akkuratesse sowie fantasievollen Kostümen, die staunen ließ, einstudiert von Sandra und Sophie Unkelbach. Die Kolpingjugend Nievern tanzte um die Welt mit wechselnden Kostümen. Auch die Pilotinnen der Kellermäuse des Möhnenclubs Immerfroh, trainiert von Victoria und Heike Fuß sowie Yvonne Akkermans boten Frauenpower sowie einen wahren Augenschmaus und ernteten verdienten Applaus. Rhythmisch laut wurde es beim Aufmarsch des Trommlercorps der Prinzengarde Funken Blau-Weiß unter Stabführung von Jürgen Kauth. Ihnen folgte Prinz Marco I. leider ohne seine erkrankte Lahno-Rhenania Marie I. „Zwei Dolle“ traten eine kreative Witze-Lawine los und fanden Bewertungen des Publikums durch wedeln von Kolping-Fähnchen. Wegen der aktuellen Wasserknappheit im letzten Sommer seien die Bahnen zwei und drei im Freibad nicht befüllt worden. Mit einem Witz punktete auch der 9jährige Leon Bastian, das jüngste Mitglied der Kolpingfamilie. Für Hingucker sorgte auch die Juniorentanzgarde der Närrischen Turmgarde Lahnstein in ihren schmucken blau-roten Uniformen, trainiert von Ronja Hömberger. Den Mitwirkenden, die schmissige kölsche Tön‘ choreografierten sah man förmlich an, dass die Fastnacht ein Lebenselexier ist. Das Solo-Mariechen der Funken Rot-Weiß Koblenz wirbelte mit viel Akkuratesse über die Bühnenbretter und in die Herzen der Zuschauer. Das war Karnevalstanz mit Leidenschaft und Hingabe. Die Garde der Koblenzer Funken verwandelte die Narrhalla in ein Epizentrum des Frohsinns mit einer virtuosen Performance. Viel Trainingsfleiß mündete in einen Augenschmaus. Den Schlusspunkt setzte Markus Schild als Fußballtrainer, der den Lahnsteiner Stadtrat über den Platz scheuchte. Mit karnevalistischen Ohrwürmern, Gassenhauern und Schlagern sorgte die Sitzungs- und Stimmungsband SAM aus Bad Hönningen dafür, daß die Besucher selbst das Tanzbein schwingen konnten. Den Sonderorden für besondere Verdienste um die närrische Kolpingfamilie erhielt in diesem Jahr Thomas J. Scheid. Ein dankbares Publikum ließ das Narrenschiff die höchsten Wellen des Frohsinns erklimmen. Hoffentlich kann die Kolpingfamilie St. Martin noch viele Jahre den Schwerdonnerstag im Pfarrzentrum feiern. Hinter den Kulissen sorgten rund 16 Mitglieder sowie Freundinnen und Freunde dafür, dass es gut zu „Müffele und Süffele“ gab und alles reibungslos ablief.

Untenstehend einige Fotoeindrücke vom "Kolping-Karneval 2024"

 

 

 

Gebetsstunde für den Frieden

„Gebete ändern nicht die Welt., aber Gebete ändern Menschen und Menschen ändern die Welt.“ Diesen Satz soll einst Albert Schweitzer geprägt haben. Er gilt auch für die Gebetsstunde für den Frieden, mit welcher Kolping, „Spirit“ und Pax-Christi jedes Jahr am zweiten Freitag im Januar ihr Jahresprogramm eröffnen. Trotz einsetzenden Schneeregens waren über 40 Menschen in den Chorraum der St. Martinskirche gekommen. Vor dem Kyrie äußerten die Teilnehmer selbst ihre Gedanken und Ängste. Natürlich wurden da die Kriege in der Ukraine und in Nahost, die Menschenrechtsverletzungen im Iran und im Sudan wie auch das Erschrecken über das Treffen von AfD Politikern und Sympathisanten in Potsdam mit dem Ziel einer Deportation von Bürgern mit Migrationshintergrund samt der deutschen Flüchtlingshelfer genannt. Eine Erinnerung an ganz dunkle Tage, welche Angst macht. Es ging um den „kleinen Frieden“ mit den Mitmenschen vor Ort und auch um die Ohnmacht, die viele umgibt. Die Bibelstelle 1 Thess 5, 12-22, wurde als Lesungstext von Sylvie Rösner vorgetragen. Darin heißt es u.a. „Haltet Frieden untereinander“, „Prüft alles und behaltet das Gute“, „Meidet das Böse in jeder Gestalt“. Ulrike Schneider predigte zu diesem Text. Gemeinsam wurde ein Gebet des Theologen Stephan Wahl gesprochen, welcher in Israel lebt. Als Andenken nach Vater unser, Friedensgruß mit Ute Wagner und Segen bekamen alle eine kleine Gebetskarte mit der Wortwolke „Frieden“. Auf der Karte war zu lesen: „Verhindere die Gewöhnung an jede Gewalt und jedes Unrecht. Lass uns prophetische Menschen sein, die für Frieden und Gerechtigkeit eintreten. Mache uns zu Werkzeugen deines Friedens.“ Wenn es eines weiteren Beweises für harmonischen Gesang von moderner Kirchenmusik bedurfte, dann wurde es an diesem Abend gegeben: Die Jugendmusikgruppe „Spirit“ wusste wieder einmal zu überzeugen. Passend zum Jahresbeginn wurde unter anderem „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ gesungen. Auch der vierstimmige Kanon "Herr, gib uns Deinen Frieden", war mal wieder zu hören. Besonders harmonisch wirds, wenn die Querflöte und die Flöte ins Spiel kommen. „Spirit“ mit Manfred Heilscher, Elmar Schmitz, Gernot Schauren, Bettina Bäcker und Tanja Sporenberg sind ein Juwel des neuen geistlichen Liedes. Zur Agapefeier mit Rotwein, Traubensaft, Glühwein und Kräuterbutter-Broten kamen die Teilnehmer - datunter auch wieder Mitglieder des "Treff 81", der Gruppe von Behinderten und weniger Behinderten aus der Pfarrei St. Martin, im Pfarrsaal des Pfarrhauses zusammen. Dabei war auch der Präses der Kolpingfamilie, Bezirksdekan Armin Sturm. An Pater Wolfgang Jungheim von den Arnsteiner Patres, langjähriger geistlicher Begleiter der Gebetsstunde, jetzt in Werne, wurde besonders gedacht. Er war in der Vorbereitung mit eingebunden. Bleibt die Hoffnung, daß Gebete erhöhrt werden und das Jahr 2024 vielleicht den ein oder anderen Friedensschluß und somit mehr Vernunft bringt.

Teilnehmen können Kinder von 7 bis 17 Jahren. Mitglieder zahlen 45 Euro, Nichtmitglieder 55 Euro. Beginn ist Pfingstfreitag, 17. Mai 2024 um 18 Uhr, das Ende am Pfingstmontag, 20. Mai 2024 um 14 Uhr. Es gibt vegetatische Vollverpflegung. Anmeldungen und weitere Infos bei der Kolpingjugend im Diözesanverband Limburg.

"Adventsstündchen" der Ü-60 Gruppe

In anheimelnder Atmosphäre, im Pfarrzentrum am Europaplatz, feierte die Seniorengruppe "Kolping Ü 60" das schon traditionelle Adventsstündchen. Ein kleiner König aus Holz stand im Mittelpunkt der meditativ-religiösen Betrachtungen von Monika Kriechel, Sylvie Robin und Ulrike Schneider: "Würde-voll- jede und jeder von uns hat eine königliche Würde.". Dabei gab es auch ganzheitliche Körperübungen und -erfahrungen. "Unsere Würde ist Gabe und Aufgabe zugleich. Weil wir geliebt und bejaht sind, können wir einander lieben. Andere Menschen sollen erfahren: In mir lebt Gott..." Mit dem Organisten Ralf Cieslik sangen die Senioren Lieder, wie "Mache Dich auf und werde Licht",  "Macht hoch die Tür" oder "Segne du, Maria." Hände, Augen, Ohren und das Herz standen im Mittelpunkt eines abschliessenden Segensgrusses. Abschliessend gab es ein leckeres Abendessen, zubereitet vom Team des Winzerhauses. Besonders gedankt wurde Hildegard Dexelmann, sowie dem Team der Kümmerer, Frau Schwarz, Herr Stumm, und den Eheleuten Schröder für die Organisation der regelmässigen Halbtages-Busfahrten unter der Devise "Lerne Deine Heimat kennen" im Jahresprogramm der Seniorengruppe. Der Veranstaltung im Pfarrzentrum wohnten 62 Teilnehmer bei.

Gelungener Kolping-Gedenktag

Ein schöner Erfolg war der Kolping-Gedenktag bei der Kolpingfamilie St. Martin am zweiten Adventsonntag. In der St. Martinskirche wurde der Gemeinschaftsgottesdienst mit dem Bezirksdekan und Präses, Pfarrer Armin Sturm, gefeiert. Dabei sang der bekannte Kirchenchor Sankt Barbara unter anderem die von Pro Joe geschriebene Kolping-Hymne „Wir sind Kolping“. „Vergelt’s Gott, allen, die eine Suppe zubereitet haben“, dankte der Vorsitzende Markus Schild beim anschließenden Suppen-Solidaritätsessen im Pfarrzentrum am Europaplatz. Einmal mehr bewahrheitete sich nicht das Sprichwort, dass viele Köche den Brei verderben. Die Suppenkreationen aus den Reihen der Mitglieder, von Köchinnen und Köchen, trafen offensichtlich die Geschmacksnerven der Tafelgemeinschaft. Dabei wurden 480 Euro für die Elterninitiative krebskranker Kinder gespendet. Für die bundesweite Kolpingaktion „Mein Schuh tut gut“ zugunsten der Internationalen Adolph-Kolping-Stiftung wurden 138 Paar gebrauchter Schuhe abgegeben. Über 50 Mitglieder und Pfarrangehörige besuchten die Veranstaltung im Pfarrzentrum. Dabei wurde auch das Jahresprogramm 2024 unter dem Motto: „Kolping Puzzle – Jeder ist ein Original“ vorgestellt.

Bezirksverband Rhein-Lahn in Köln

Am Tag, als das erste Türchen des Adventskalenders geöffnet wurde, unternahm der Kolping-Bezirksverband Rhein-Lahn eine Busfahrt in die Domstadt Köln am Rhein. Mit dem Bundespräses, Hans-Joachim Wahl, wurde in der Minoritenkirche ein Gemeinschaftsgottesdienst gefeiert. Dabei wurde die neuere Fassung des Kolping-Grabliedes sowie die "Hymne" "Wir sind Kolping", unterstützt durch hervorragendes Orgelspiel, gesungen. Direkt am Grabe Adolph Kolpings wurde für dessen Heiligsprechung gebetet. Der Bezirksvorsitzende Peter Bertram überreichte Wahl und auch der Küsterin als Dankeschön ein Weinpräsent. Danach wurde im Brauhaus "Früh" zu Mittag gegessen und das ein oder andere Getränk, welches den gleichen Namen hat, wie die Heimatsprache der Domstädter, zu sich genommen. Je nach Facon ging es danach in Cafes, in die Ausstellung "Shalom und Alaaf", in Kaufhäuser oder auf die zahlreichen Weihnachtsmärkte. Zu den Favoriten zählten dabei der gut geordnete "Heinzelmarkt" vom Alter Markt bis zum Heumarkt, der Engelsmarkt auf dem Neumarkt und der große Markt auf dem Roncalliplatz vor dem Dom. Das System mit Bus-Shuttle zum eigenen, an der Deutzer Messe geparkten Reisebus, funktionierte hervorragend. Diese adventliche Gemeinschaftsfahrt sollte man beibehalten.

Zum Tode von Peter Auras

Wir – auch die Kolpingfamilie St. Martin – trauern um einen Freund der Menschen: Peter Auras ist verstorben, er wurde plötzlich und unerwartet aus einem erfüllten Leben gerissen. Ein großer Teil seines Lebens war die Musik. Der „Saitenspinner“, Gitarrenlehrer und Freund moderner Kirchenmusik, damals noch „Sacro-Pop“ genannt, war stets zur Stelle, wenn es galt, mit Musik zu unterhalten und auch zum Nach- und Mitdenken anzuregen. Ich erinnere mich an Schneegestöber auf dem Friedhof an der Braubacher Straße, als Peter mit seiner Gitarre an der Grabstätte für die viel zu früh gestorbenen Kinder für „Frauenwürde“ in eisiger Kälte musizierte, trotz aller Witterungsunbilden. Er spielte, als im Pflaster vor einigen Lahnsteiner Häusern die „Stolpersteine“ verlegt wurden, welche an die Deportation jüdischer Bürger erinnern. Zusammen mit seiner Ehefrau Gaby und Manfred Heilscher verschönerte er manchen Gottesdienst zum Kolping-Gedenktag in der Martinskirche mit seiner Musik. Die Liebe zur modernen Kirchenmusik ließ den ehemaligen Gitarristen von „Vox Juventutis“ nie los. Peter spielte bei den Pogrom-Gedenken anlässlich des 9. November auf dem jüdischen Friedhof am Ahlerweg oder in der evangelischen Kirche in der Nordallee ebenso wie am Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar  auf dem Salhofplatz, an der Gedenktafel für die in Lahnstein ermordeten jüdischen Bürger. Auch bei der ein oder anderen Karfreitags-Besinnungswanderung unserer Kolpingfamilie hatte er seine Gitarre mit dabei. Peter war ein Mensch, der klare Kante zeigte und stets Stellung bezog: Für Demokratie und Menschenrechte. Auch für Kirchenrechte und Reformen in einer verkrusteten katholischen Kirche, denn er gehörte zu den Initiatoren des sogenannten Kirchenvolksbegehrens 1995 in Lahnstein und war lange Jahre Sprecher der Gruppe von „Wir sind Kirche“. Vieles was damals per Unterschrift eingefordert wurde, ist heute Bestandteil des synodalen Weges in Deutschland. Gerne und mit vielen guten, kreativen Ideen gestaltete er den „linken Schaukasten“ an der Mauer der St. Martinskirche. Mit dem Sachausschuss „Mission, Entwicklung, Frieden“ gestaltete er etliche Gottesdienste in der Pfarrei St. Martin. Mit engagierten Christen aus der Gruppe „Wir sind Kirche“ gründete er den Trägerverein von „Frauenwürde Rhein-Lahn“, im Jahre 2002, nach dem Ausstieg der katholischen Kirche aus der Schwangerenkonfliktberatung. In Lahnstein konnte eine entsprechende Beratungsstelle eröffnen. Er gehörte zu den Folk-Heroen der Lahnsteiner Musikszene. Nicht wenige erlernten durch ihn das Gitarrenspiel. Seine Stimme auf den von Saitenspinner veröffentlichten Tonträgern wird bleiben und erinnern. Ein schwacher Trost. „Jegliches hat seine Zeit, Leben und Sterben“, sang er aus dem Stück „Wenn ein Mensch lebt“ bei einem Gedenkgottesdienst für das Lahnsteiner Original Heinz Haas, dem er stets verbunden war. Peter war alles andere als ein Kind von Traurigkeit, der ehemalige Einzelhändler, einer der letzten seiner Art in Lahnstein („Sport und Spiel Auras“) war stets zu Späßen aufgelegt. Er sorgte unter anderem für große Augen bei Modellbahnfreunden und auch für strahlende Kindergesichter in seinem Laden in der Adolfstraße, Ecke Frühmesserstraße. Er nahm regelmäßig als Einzelperson am Lahnsteiner Rosenmontagszug und an der Kappenfahrt teil. Seine Persiflagen, mal Bundes und häufig lokalpolitisch erklärte er selbst oft kurz und bündig mit dem Schild an seinem dekorierten und gestalteten Bollerwagen: „Klor, gä…!?“ Deine Kreativität, Deine Meinungen und Ideen, Deine Ereiferung zum Beispiel über den Lahnsteiner Straßenverkehr, einfach Deine Originalität, Deine lustige, stets lebensfrohe Art, fehlen schon jetzt. Peter war ein echter Freund, gerne hätten wir mit ihm weitergelebt. Vortrefflich sang der Gitarrengenius einst  Bob Dylans "Knocking on heavens door". Jetzt ist er dort angekommen. Mach's gut, Peter....

 

Wie sollen wir in Zukunft heizen? –

Ein informativer Abend

Das viel diskutierte und im September 2023 beschlossene „Heizungsgesetz“ soll die private Energiewende der Bürger voranbringen und den Ausstieg aus den fossilen Energiequellen beschleunigen. Da noch viel Verunsicherung besteht, hatte die Kolpingfamilie St. Martin im Rahmen der katholischen Erwachsenenbildung zu einem informativen Podiumsgespräch im Pfarrzentrum am Europaplatz eingeladen. Zu Gast waren Hans Weinreuter von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, Schwerpunkt Energie und Bauen, aus Mainz, Rainer Albus von der Schornsteinfegerinnung Montabaur und Thomas Zmelty, Lahnsteiner Bürger und Geschäftsführer der Firma „Viva Solar“. Sie beantworteten ausführlich Fragen zu Wärmepumpen, Pelletheizungen, zur Beauftragung von Energieberatern, zu Fördermöglichkeiten, und zum Dämmen, wobei Dämmen zwar immer gut sei, aber entgegen vieler Unkerufe – nicht immer nötig. Ab dem 1. Januar 2045 müssen alle Heizungen mit erneuerbaren Energien beziehungsweise klimaneutral betrieben werden. Die Teilnehmer bekamen rund 90 Minuten fast alle Fragen fachkundig beantwortet. Manchen wurden Ängste genommen, einige bekamen ganz neue Ideen. Viele erfuhren aber auch, dass der Weg in eine klimaneutrale Zukunft ein schwieriger und nicht unbedingt preiswerter ist. Hans Weinreuter riet davon ab, noch schnell eine neue Heiztherme einzubauen. Allgemein wurde festgestellt, dass es schwer sei, geeignete Handwerker zu bekommen. Die Bestimmungen zum Einbau von Photovotaikanlagen (PV) müssten einfacher werden. Thomas Zmelty wies darauf hin, dass PV-Module über 40 Jahre ohne große Energieverluste halten können. Vorsitzender Markus Schild und Pressewart Thomas Schneider moderierten den Abend.

Kolpingfamilie trauert um Günter Krämer

Du kennst weder Tag, noch Stunde. Der Tod kommt immer so plötzlich. Dies gilt auch für Günter Krämer, der seit 1984 Mitglied unserer Kolpingfamilie St. Martin war und im Alter von 80 Jahren unerwartet verstorben ist. Über zwei Legislaturperioden war er Mitglied in unserem Vorstand als Beisitzer und kam mit seinen Wortmeldungen stets zielgerichtet auf den Punkt. Unter anderem moderierte er wortgewandt die Feierlichkeiten anlässlich unseres 125jährigen Jubläums auf dem Salhofplatz (Mittelrheinischer Kolpingtag). Er wirkte aktiv im Festausschuss zu unserem 150jährigen Jubiläum (Betreuung der Künstler im Salhof, Moderation der Jubiläumsfeierlichkeit – Festkommers - in der Stadthalle). Auch bei zahlreichen Wohltätigkeitskonzerten der Kolping-Solidargemeinschaft „Menschen in Not“ zeigte er sein Können als geschliffener Conférencier. Wie für einen „Kolpingbruder“ typisch war er jedoch nicht nur ein Mann des Wortes, sondern auch ein Mann der Tat. Bei vielen Festen der Pfarrei war er als Auf- und Abbauhelfer aktiv. Er nahm für den Kolping-Kirmes-Bücherbasar die Buchspenden entgegen und packte noch im hohen Alter bei unseren regelmäßigen Kleider-Straßensammlungen mit an. Stets auch mit einem Scherz auf den Lippen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Catherine gestaltete er Stationen bei unseren Karfreitags-Besinnungswanderungen und war oftmals dabei, wenn es galt, die Gottesdienste zu den Kolping-Gedenktagen mit Inhalten zu füllen. Dabei wollte er keine verkopften Theorien und Statements, sondern waren die Gottesdienste für ihn vor allen Dingen ein Fest des Glaubens, welche Mut und Auftrieb für den Alltag geben sollten. Er organisierte u.a. einen Jahresausflug nach Ahrweiler und besuchte vor allen Dingen auch die religiösen Veranstaltungen unserer Kolpingfamilie. So war er auch bei vielen Halbtages-Buswallfahrten mit dem Seniorenkreis „Ü60“ mit dabei und stattete unseren ehemaligen Präsides, Pfarrer Klaus Greef oder Winfried Didinger Besuche in ihren neuen Gemeinden ab. Günter Krämer gehörte durch seine Arbeit in der Pfarrgemeinde (Pfarrgemeinderat, Ortsausschuss, Kommunionhelfer, Gruppe Bibel und Wandern sowie Lektor) sowie zuvor auch im Carneval-Comitee Oberlahnstein (Elferratspräsident), im Männergesangverein oder im Partnerschaftskomitee Lahnstein-Vence-Ouahigouya zu den stadtbekannten Persönlichkeiten. Viele Lahnsteiner können in ein wahres Füllhorn von Anektoden mit ihm greifen. Begegnungen und Gespräche mit Menschen, gelebte Nächstenliebe, waren ihm stets wichtig. Typisch für ihn, wenn er zur Mikrofonprobe als „Vögelchen“ zwitscherte. Sein Leben war geprägt von der Gewissheit, sich in Gottes Hand zu wissen. Dies gilt hoffentlich auch für seinen Tod. In seinem Leben verwirklichte er die Grundsätze des „Gesellenvaters“ Adolph Kolpings, welche da sind: Religion & Tugend, Arbeitsamkeit & Fleiß, Eintracht & Liebe sowie Frohsinn & Scherz. Auch wenn er manches mal mit „seiner Kirche“ haderte, blieb er ihr doch treu. Auch für ihn gilt: Der Tod ist nicht das Ende, nicht die Vergänglichkeit, der Tod ist nur die Wende, Beginn der Ewigkeit. Aus dem Leben ist er uns genommen, aber nicht aus unseren Herzen. Wenn die Sonne des Lebens untergeht, leuchten die Sterne der Erinnerung. Die Kolpingfamilie St. Martin wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

 

 

Kolpingfamilie trauert um Richard Kron

Mit Mut und Tatkraft erklärte sich Richard Kron dankenswerter Weise bereit, in unserem Kolping-Vorstand mitzuarbeiten. So ließ er sich auf der Jahreshauptversammlung in das Amt des Beisitzers wählen. Auch bei den sommerlichen Fahrradtouren war er gemeinsam mit seiner Ehefrau Hiltrud lebensfroh mit dabei. Eine seiner letzten Unternehmungen war die Teilnahme am Bus-Jahresausflug zur Bundesgartenschau nach Mannheim. Niemand konnte ahnen, daß ihn der Tod  so plötzlich und viel zu früh ereilt. Er verstarb an seinem 75. Geburtstag. Die Kolpingfamilie trauert mit seiner Ehefrau und seinen Kindern um Richard Kron. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das wir dich sehen können, wann immer wir wollen.

 

Das Foto zeigt Richard Kron (rechts) mit seiner Ehefrau Hiltrud bei der vorletzten sommerlichen Fahrradtour im Sommer 2023 in Miellen an der Lahn. Eines der letzten Bilder von ihm.

Tolle biblische Weinprobe

Ein Sekt und sieben Weine wurden kredenzt bei der biblischen Weinprobe mit dem Koblenzer Theologen und Weinbotschafter Kalle Grundmann im Pfarrzentrum am Europaplatz. Über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer lauschten den interessanten Ausführungen des bekannten Rundfunksprechers für Kirchengedanken.  Sie ließen den Wein förmlich auf der Zunge und im Gaumen vergehen. "Es war aufschlussreich und vor allem immer spannend. Der Referent hat es verstanden, den Bogen immer auf Spannung zu halten, so daß es zu keiner Zeit langweilig wurde. Es war ein kurzweiliger, interessanter Abend mit einer Bibelerzählung aus anderer Sicht", so Stephan Otto, einer der Teilnehmer.  Auch "Kümmerer" Kurt Biegel zeigte sich angetan vom schönen Abend. Der gesamte Abend stand unter der Überschrift aus dem Psalm 104,15: "Der Wein erfreut des Menschen Herz".

Kirmes mit Kolping

Es war ein sehr heißes Kirmeswochende. Noch einmal gab der Sommer sein Gastspiel. Viele suchten das Freibad auf, weniger als sonst schlenderten über die Kirmes in Oberlahnstein. Vor der Martinskirche präsentierte sich einmal mehr die Kolpingfamilie St. Martin mit Getränkestand, Bratwurst-Braterei und sonntag mit Kuchenbasar. Auch einen kleinen Flohmarkt gab es. Dieser soll im kommenden Jahr ausgebaut werden. Viele waren ehrenamtlich im Einsatz und packten mit an. An den Ständen begegneten sich die Menschen, es gab so manches Wiedersehen mit lange nicht mehr gesehenen Gesichtern. Klaus-Michael Kauers und Markus Schild trugen die Kolping-Banner im Festhochamt, Beate Hoffmann und Klaus-Michael Kauers vertraten Kolping St. Martin beim Kirmes-Umzug. Es war ein schönes Kirmesfest mit harmonischer Zusammenarbeit aller Helferinnen und Helfer.

Gelungener Jahresausflug 2023: "Beste Aussichten" auf der BUGA

Wenn derzeit von den Ortsbezeichnungen „Spinelli-Park“ und „Luisenpark“ die Rede ist, dann wissen die meisten, daß des sich um die Bundesgartenschau in Mannheim dreht. Diese besuchten Mitglieder sowie Freundinnen und Freunde der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin im Rahmen des Jahresausfluges 2023. Die BUGA unter dem Leitwort „Beste Aussichten“ teilt sich auf genau diese beiden Geländeteile auf. Der Luisenpark mit großen, schattigen Bäumen war bereits 1975 BUGA-Gastgeber. Beim Spinelli-Park handelt es sich um ein Konversionsareal der US-Armee. Die Kolpinger erlebten die bunte Blütenpracht, Kunst und mehrere sogenannte Experimentierfelder mit den Schwerpunkten Klima, Umwelt, Energie und Nahrung an einem heißen Juli-Tag, an dem es wichtig war, gut behütet gewesen zu sein. Die beiden Parkteile werden mit einer luftigen Seilbahn über den Neckar, Sportplätze und Kleingartenfelder verbunden, die 2 Kilometer Fahrtstrecke gondelt. Im Luisenpark wurden Gondolettas bestiegen, Elektroboote, die eine einstündige Rundfahrt machten und von hungrigen Karpfen begleitet wurden. In diesem Park liegt ein chinesisches Teehaus, es gibt Stauden-, Farn- und Heilkräutergärten sowie Alpakas, Eulen, Kühe, Schweine und Pinguine. Im Spinelli-Park saß man am „Tisch der Nationen“, wanderte durch die Floristik-Ausstellungshalle, bewunderte Mustervorgärten oder ließ sich von der Grabgestaltung inspirieren. Im Möglichkeitsgarten der Kirchen fand ein Schlagergottesdienst statt. Andere wiederum rochen die Kräuter im Gin-Aromagarten und staunten über die Größe des knackigen Gemüses aus dem Pfalzgarten oder machten sich mit Vertikalgärten und Hochbeeten vertraut. Es gab über 150 verschiedene Anlaufpunkte, jeder war „auf eigene Faust“ oder in kleinen Grüppchen unterwegs, ganz nach den individuellen Interessen. „Hart, härter, Hobbygärtner“ stand dann auch auf dem T-Shirt im Buga-Shop. Immer wieder wurden farbenfrohe Blumen vor die Fotolinse genommen. Wer wollte konnte in einer Bimmelbahn oder in einer Solarbahn über die Geländeteile fahren. Vorstandsmitglied Ulli Schneider hatte die Tour im ausgebuchten Bus organisiert und konnte dank eigener Vorfahrt wichtige Tipps geben. Es war ein gelungener Tag in harmonischer Gemeinschaft. Über 750.000 Besucher haben seit der Buga-Eröffnung im April 2023 bereits ein Ticket gelöst. Die Verantwortlichen erwarten bis Oktober 2023 insgesamt 2,1 Millionen Besucher. Die Kolping-Mitglieder, welche einen Tag in der grünen Oase der Rhein-Neckar-Metropolregion genosen und "auftankten", gingen während des siebenstündigen Aufenthaltes 11.578 Schritte mit 7,71 Kilometern und verbrannten 273 Kalorien. (was der Mensch nicht alles zählt...) Schon jetzt darf man gespannt sein, wohin der Jahresausflug 2024 führen wird.

Auf der Traumschleife Elfenlay

Es war ein "Versuchsballon", welcher ganz gut angenommen wurde. Erstmals hatte die Kolpingfamilie St. Martin zu einem "Wandertag" eingeladen. Wohl der großen Hitze geschuldet war es, daß nicht so viele Personen an der Veranstaltung teilnahmen. Die, welche jedoch dabei waren, erlebten atemberaubende Ausblicke auf dem Traumpfad Elfenlay bei Boppard. Vorstandsmitglied Ulrich Schneider hatte die Tour vorbildlich organisert. Gestartet wurde an der Talstation des Bopparder Sesselliftes. Von hier aus ging es 10,4 Kilometer und ca. vierstündiger Wanderzeit in die Traumschleife. Schöne Ausblicke auf die Rheinschleife gab es vom Sabelsköpfchen. Man sah auf die 1908 eröffnete Hunsrückbahn mit den imposanten Viadukten und auf die Hubertusschlucht. Die Wanderer wurden begleitet vom Rauschen und Gurgeln des Burdenbachs. Den Abschluß hatten die Teilnehmer im "Heiligen Grab", dem ältesten Weinlokal Boppards. Es war ein schöner Tag in der Natur, welcher der Gesundheit gut tat. "Es hat mit Spaß gemacht", resümierte Ulli und ergänzte: "Gerne kann ich noch mal eine ähnliche Wanderung planen."

Weinwanderung in den Mauern der Stadt

Die kleine Weinwanderung am Pfingstfreitag in den Mauern der eigenen Stadt war ein voller Erfolg. Wesentlich dazu bei trug der erfahrene Stadtführer Michael Eisenbarth, der zu den einzelnen Gebäuden wissenswertes historisches zu berichten wusste und immer wieder Verbindungen zum Thema Wein aufgriff. Die 14 Teilnehmer starteten an der St. Martinskirche in Oberlahnstein und bestiegen zunächst den Pfarrhausturm, auch genannt Pfadfinder-Turm, von welchem man eine tolle Aussicht über ganz Oberlahnstein hatte. Dann ging es zum alten Rathaus, wo man in den "Bulles" hinein schaute und zur Hospitalkapelle. Im Martinsschloss wurden noch nie gesehene Räume besichtigt und den Abschluß gab es schliesslich an der Wenzelkapelle, welche seit einigen Jahren von der Kolpingfamilie St. Martin betreut wird. Die Wenzelkapelle taucht ganz aktuell übrigens auch im Roman "Pri 1" von Reed Isberg, einem "Lahnsteiner Schauermärchen", auf. Dieser mysterische Roman wurde im Mai 2023 veröffentlicht. Während der Wanderung wurden auf einem Bollerwagen mitgeführte Mittelrheinweine verkostet. Und zwar aus Oberlahnstein, Osterspai, St. Goarshausen und Boppard. Was natürlich auch mitspielte, war das gute Wetter, denn die Sonne bestrahlte die Weinwanderung in der Heimat. Über drei Stunden war man in der frischen Luft unterwegs und wurde im Wissenshunger gestillt.

 

Erfolgreiche Kolping-Sammelaktion

Einen Anhänger voll mit 335 Verbandskästen, sowie noch weiteres Verbandszeug für die Ukraine, wurden von den beiden Lahnsteiner Kolpingfamilien St. Martin und St. Barbara mit Unterstützung der Bevölkerung in einem begrenzten Zeitraum von 14 Tagen gesammelt. Die aus der Ukraine geflüchteten Olga und Nikolaj Prifatko und ihre Enkelkinder Neonila und Kira halfen beim Verpacken der Verbandskästen und beladen des Hängers mit. Der Kolping-Diözesanvorsitzende Sebastian Sellinat (ganz links) aus Wiesbaden kam extra nach Lahnstein, um die Hilfsgüter abzuholen und mit Unterstützung des Kolping-Nationalverbandes Ukraine in das Kriegsgebiet zu bringen und dort zu verteilen. Im gesamten Bistum Limburg wurden von den Kolpingfamilien 2.500 gebrauchte Verbandskästen gesammelt. .Mit dabei waren auch aus den Vorständen der beiden Kolpingfamilien Ferdinand Müller (zweiter von links) und Karl-Josef Peil (vierter von links). „Das Echo auf unseren Aufruf war enorm, wir hatten sechs verschiedene Sammelstellen in Lahnstein, viele Bürger stellten dabei fest, dass ihr Verbandskasten abgelaufen war“, so Karl-Josef Peil aus der Kolpingfamilie St. Martin.

Jahreshauptversammlung in 60 Minuten

 Kontinuität bei der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin. Bei der Jahreshauptversammlung wurde Markus Schild als Vorsitzender bestätigt. Auch Peter Stein bleibt stellvertretender Vorsitzender. Präses Armin Sturm gedachte der verstorbenen Mitglieder seit der letzten Jahreshauptversammlung vom September 2022. (Bernhard Dexelmann und Ursula Puhl) Vorsitzender Markus Schild und der Präses nahmen die Jubilahrenehrungen vor. 50 jährige Treue zur Kolpinggemeinschaft zeigen Rina Jussen, Werner Schröder sowie Ute und Norbert Hartung. Für 25jährige Mitgliedschaft wurden Hilde Hermann, Brigitte Kauers und Michele Layendecker ausgezeichnet. Die Dankurkunden des Kolpingwerkes und Dankschreiben beinhalten auch Aufenthaltsgutscheine für Kolping-Familienferiendörfer oder Kolping-Hotels in verschiedenen Orten Deutschlands. Von harmonisch verlaufenden Vorstandsitzungen wusste Schild in seinem Rechenschaftsbericht zu berichten. Höhepunkte im Vereinsjahr waren die Beteiligung am Kirchweihfest, Kleider-Straßensammlungen, sommerliche Fahrradtouren, die Friedensgebetsstunde im Januar, der Kolping-Karneval am Schwerdonnerstag im vollbesetzten Pfarrzentrum sowie Faires Frühstück und Karfreitags-Besinnungswanderung. Rita und Werner Schröder informierten über die monatlichen Halbtagesbusfahrten mit dem Seniorenkreis „Ü60“ unter der Devise „Lerne Deine Heimat kennen“ grundsätzlich an jedem zweiten Donnerstag im Monat. Jeweils über 40 Personen nehmen an den Ausflügen teil und warten schon sehnsüchtig auf die Begegnungsfahrten, welche im Juni an gleich zwei Tagen durchgeführt werden sollen. Ein Ausblick wurde gegeben auf eine Wein-Wanderung in den Stadtmauern von Lahnstein am Pfingstfreitag, 26. Mai 2023 mit Stadtführer Michael Eisenbarth. Treffpunkt ohne Voranmeldung ist um 16 Uhr am Hauptportal der Martinskirche, Hochstraße. Von dort geht es zur Hospitalkapelle, zum Martinsschloss und zur Wenzelskapelle. Überall wird Wein aus den näheren Anbaugebieten verkostet. Sich nur noch auf einer Warteliste wiederfinden können sich Interessierte für den Vereins-Jahresausflug am Sonntag, 8. Juli 2023 um 8,30 Uhr ab Salhofplatz zur Bundesgartenschau nach Mannheim. Die Kolpingfamilie St. Martin beteiligte sich auch an der diözesanweiten Sammelaktion von Verbandskästen für die Ukraine. Innerhalb von zehn Tagen wurden über 300 gebrauchte Kästen bei Mitgliedern in Lahnstein abgegeben. Den Kassenbericht gab Beate Hoffmann ab, die Kassenprüferinnen Marion Gutwein und Monika Kriechel bestätigten eine einwandfreie Kassenführung. Leider vakant bliebt der Vorstandsposten der Schriftführerin. Als souveräner Wahlleiter fungierte einmal mehr Thomas J. Scheid. Mit dem obligatorischen „Treu Kolping“ nach einer Mitgliederversammlung in einer Rekordzeit wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den angebrochenen Abend entlassen.

Rund 6 Tonnen Altkleider gesammelt

Ein schöner Erfolgt war die Kleider-Straßensammlung, welche die Kolpingfamilie St. Martin unter Sonnenschein durchführte. Rund 6 Tonnen Altkleider wurden am Pfarrzentrum in den LKW der Kolping-Recycling GmbH verladen. Vielen Dank allen Spenderinnen und Spendern. Rund 20 Mitglieder und sonstige HelferInnen waren am Sammeltag engagiert. Vielen Lahnsteinern wurde dabei vielleicht erstmals bewusst, daß es zwei voneinander unabhängige Kolpingfamilien in der Stadt gibt, denn im Stadtteil Niederlahnstein wurde diesmal nicht durch die dortige Kolpingfamilie St. Barbara eingesammelt. Die Oberlahnsteiner waren in Lahnstein auf der Höhe und auch in Friedrichssegen und Friedland mit den Sammelfahrzeugen der Dachdeckerfirma Heimbach, Inh. Bernd Krinninger, unterwegs.

Wandle uns...

Regenschirme waren das bestimmende Element bei der traditionellen Karfreitags-Besinnungswanderung 2023. In der Kirche Sankt Georg auf der einzigen von einer Gemeinde bewohnten Rheininsel Niederwerth begann die Wanderung mit dem Holzkreuz, zusammengezimmert aus dem Treibgut des Rheines. Kolpingbruder Josef von der Kolpingfamilie Vallendar, selbst Bewohner vom "Werth" stellte die gotische Kirche aus dem 14. Jahrhundert vor, eins als Kloster gebaut. 5 Stationen wurden von den Teilnehmern selbst gestaltet mit Gebeten, Bildbetrachtungen und Mediationen. Zum Abschluß wurde auf dem Friedhof an der Kirche gemeinsam das "Vater unser" gebetet und auch an alle kranken und verstorbenen Angehörigen gedacht. Einmal mehr bewahrheitete sich bei der Wanderung, vorbei an Wiesen und Äckern: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung...

Ein Besuch im Stadtarchiv

In die Geschichte der Stadt „tauchten“ Mitglieder und Interessierte mit der Kolpingfamilie St. Martin ein. Im Rahmen der katholischen Erwachsenenbildung stand die Besichtigung des Stadtarchivs von Lahnstein auf dem Programm. Hier zeigte sich der Archivar, Bernd Geil, als Koryphäe seines Faches. So wurde den Teilnehmern mit dem Oberlahnsteiner Schöffenbuch von 1367 bis 1564 das älteste, im Archiv vorhandene Buch präsentiert. Es war nicht einfach, die Sütterlinschrift zu entziffern. Im Untergeschoss des Hauses Kaiserplatz 1, wo auch die städtische Bücherei, eine Kindertagesstätte und die Volkshochschule untergebracht sind, lagern alte, gebundene Zeitungen, von der „Rhein-Post“ über „Lahnsteiner Leben“ bis zum „Rhein-Lahn-Kurier“, „Blick aktuell“ und der „Rhein-Lahn-Zeitung“. Man sah in Anmelde-, Heirats- Standesamts- und Stockbücher. In besonderen Ausstellungen werden derzeit die Geschichte des Brückengeldes und des Notgeldes in Lahnstein gezeigt. Außerdem gibt es viele Bilder und Akten über den Bau der Lahn-Fußgängerbrücken. Das Archiv ist ein Veto gegen den Zahn der Zeit, ein starkes Stück wichtiger Erinnerungskultur für die einstmals selbständigen Städte Ober- und Niederlahnstein. Der Blick hinter die Kulissen führte auch in den mit 19 Grad beheizten Magazinraum, wo unter anderem Vermächtnisse von noch existierenden oder bereits untergegangenen Vereine lagern, Fotoalben von Schuljahrgängen oder auch Vermächtnisse bekannter Lahnsteiner Bürgerinnen und Bürger. So wurde unter anderem ein Buch mit seltenen Lahnstein-Postkarten in Augenschein genommen. Bernd Geil zeigte auch Fotos aus dem kirchlichen Leben von St. Martin und St. Barbara. Er erklärte anschaulich die verschiedensten Archivierungsmethoden, von der Papierform über den Mikrofilm bis zur Computerdatei. „Bei den Zeugnissen der Vergangenheit, den vielen Schätzen und Schätzchen könnte man Stunden verbringen“, meinte Klaus-Michael Kauers aus der Besuchergruppe. Die Zeit bei den vielen Erinnerungen verging wie im Fluge.

Kleider-Container aufgestellt

Auf Anregung der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin wurden in Lahnstein jetzt zwei Kleider-Container der Kolping-Recycling GmbH Fulda aufgestellt. Sie stehen vor der St. Barbarakirche im Stadtteil Niederlahnstein, Johann-Baptist-Ludwig-Straße und auf dem Parkplatz unterhalb der St. Martinskirche im Stadtteil Oberlahnstein, Kirchstraße. Alle zwei Wochen soll eine Leerung stattfinden. Der Erlös der Sammlung ist für Aufgaben des Kolpingwerkes bestimmt. Unabhängig davon jetzt schon vormerken: Am Samstag, 15. April 2023 findet im Stadtgebiet von Oberlahnstein die nächste Kleider-Straßensammlung statt. Bedruckte Sammeltüten liegen u.a. im Schriftenstand der St. Martinskirche, Hochstraße, aus. Die Säcke sollten bis 8,30 Uhr am Straßenrand stehen. Auch eine Verpackung der Altkleider in neutrale, blaue Säcke, ist möglich. In den Stadtteilen Friedland und Friedrichssegen werden in den Haushalten bzw. Briefkästen zwar keine Sammelsäcke verteilt, die Straßen werden am Sammeltag jedoch abgefahren von Sammelfahrzeugen. Da die Kolpingfamilie St. Barbara für den Stadtteil Niederlahnstein sich nicht an der Frühjahrssammlung beteiligt, können die Niederlahnstein die Sammelwaren verpackt nach Oberlahnstein, zum Pfarrzentrum am Europaplatz bringen, wo die Verladung in einen großen LKW-Hänger erfolgt. Das Bild zeigt den Vorsitzenden der Kolpingfamilie St. Martin, Markus Schild, gemeinsam mit dem Präses, Bezirksdekan Armin Sturm.

Wir trauern um Kurt Zimmermann

Die Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin trauert um ihr treues Mitglied Kurt Zimmermann, der im Alter von 85 Jahren friedlich eingeschlafen ist. Im Jahre 1956 trat er unserer Kolpingfamilie bei. Kurt war über 50 Jahre der Bannerträger unserer Kolpingfamilie. Er besuchte Jubiläumsfeste auswärtiger Kolpingfamilien, war bei Buswallfahrten dabei und trug das Banner auch bei der Seligsprechung Adolph Kolpings in Rom, beim Kolping-Tag in Köln sowie bei Rom-Wallfahrten anlässlich von Jahrestagen der Seligsprechung. Bei unserem 150jährigen Jubiläum im Jahre 2015 führte er den Bannermarsch gemeinsam mit seinem Freund aus Kerpen durch die Straßen Oberlahnsteins an. In der Stadthalle wurde er mit dem silbernen Ehrenzeichen des Kolping-Diözesanverbandes Limburg ausgezeichnet. Kurt gehört zu den Legenden unserer Kolpingfamilie, sein für uns Jüngere vorbildliches Schaffen atmete stets Kolpings Geist. Von 1964 bis 1966 war der Metzgermeister der Altsenior und verantwortete u.a. die 100-Jahrfeier im Jahre 1965. Er war lange Jahre als Beisitzer Vorstandsmitglied und der Kümmerer bei vielen Kirmesfesten vor der St. Martinskirche. Eine große Hilfe war er auch bei den zahlreichen Wohltätigkeitskonzerten zugunsten der Kroatien-Hilfe mit dem Heeresmusikcorps 300 in der Stadthalle. Er wirkte auch im Vorstand der Kolping-Solidargemeinschaft Menschen in Not e.V. und verlud Hilfsgüter auf LKWs. Bei vielen Seniorenfreizeiten stand er anderen Mitgliedern hilfreich zur Seite. Von 1990 bis 2004 war er bei 6 Deutschen Katholikentagen als Hallenleiter dabei. (Berlin, Karlsruhe, Dresden, Mainz, Hamburg und Ulm) Ebenso beim ersten ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin. Das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) dankte ihm hierfür ausdrücklich und lud ihn auch später als Gast zu Katholikentagen ein. Sein ehrenamtliches Engagement zeigte er auch bei vielen Pfarrfesten vor dem Pfarrzentrum am Europaplatz (Standauf- und abbau, Bestellungen, Standbesetzung) sowie im hohen Alter beim Krankenhaus-Besuchsdienst und als Küster in der Kapelle des St. Elisabeth Krankenhauses Lahnstein. Kurts erfülltes Leben war geprägt vom Ausspruch Adolph Kolpings: „Schön reden tut’s nicht, die Tat ziert den Mann.“

Lieber Kurt, wir sind traurig, Dich zu verlieren, erleichtert, Dich erlöst zu wissen und dankbar, Dich gehabt zu haben.

Wir trauern mit seiner Ehefrau Renate sowie den beiden Kindern Jörg und Petra sowie den zahlreichen Enkelkindern und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Ein schöner Tag auf dem Rhein...

Es war eine gute Idee, den Jahresausflug 2023 an einem der wärmsten Tage des Jahres auf dem guten alten "Vater Rhein" durchzuführen. Denn neben dem Freibad war der blitzernde Strom im kühlenden Fahrtwind wohl ein super Platz. Und: Aller guten Dinge sind drei, denn nach zwei Corona-bedingten Absagen konnte der Vereins-Jahresausflug endlich stattfinden. Für viele war es ein schönes Wiedersehen nach entbehrungsreicher Zeit. Mit einem Morgengebet, auch um Frieden, begann der gemeinsame Tag. Als zahlende Gäste mit dabei waren Mitglieder der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Barbara, der Treff 81, die Gruppe von Behinderten und weniger Behinderten aus der katholischen Kirchengemeinde Sankt Martin sowie mit Freifahrten Flüchtlinge aus der Ukraine, die in Lahnstein leben, mit ihren Kindern. Unermüdlich für Stimmuingsmusik mit seinem Akkordeon sorgte der "Lohnschdener Jung", Krämers Karl, der auf jedem Deck mal mit Rheinliedern, mal mit Shanties und auch mal mit Karnevalsstücken für Stimmung sorgte. Es war eine Fahrt mit Witz, denn auch Markus Schild und Thomas Schneider, bekannt vom Kolping-Karneval, sorgten mit dummen Witzen für Lachen. 15 Ziegen für Ostafrika, gespendet an das Internationale Kolpingwerk, waren das Ergebnis einer schönen Tombola mit mehreren Hauptpreisen, gestiftet von der Lahnsteiner Geschäftswelt und darüber hinaus. (z.B. von Deinhard, Mainz 05, der Fa. Vomfell oder dem Lahnsteiner Theater.) Eines der jüngsten Mitglieder, Anna Reiländer, fungierte als Glücksfee während Leon die glücklichen Gewinner bekannt gab und beglückwünschte. Die MS La Paloma fuhr durch das UNESCO-Weltkulturerbe Mittelrheintal, vorbei an vielen Burgen auf den mit Reben behangenen Rheinhöhen. An der Loreley sahen die Gäste an Bord, wie schwierig es ist, die Stromschnellen zu durchschiffen. Ziel war Oberwesel, die Stadt der Türme. Trotz großer Hitze gingen einige über die in Europa einzigartige begehbare Stadtmauer. Über zwei Stunden dauerte der Landgang, die rund 170 Teilnehmer sammelten so neue Eindrücke. Pünktlich um 18 Uhr erreichte das Schiff wieder das Karl-Heinz-Otto-Ufer im Stadtteil Oberlahnstein. Die Kolping-Mitglieder und Gäste verbrachten einen schönen, sonnigen Tag in froher Gemeinschaft. Der Vereins-Jahresausflug 2022 war ein voller Erfolg.

Wir trauern um Axel Laumann

Die Kolpingfamilie St. Martin trauert um Axel Laumann, der am 30. Mai 2021 im Alter von 61 Jahren verstorben ist.

Wir fahren mit Fahrzeugen auf dem Mars, bringen Menschen auf den Mond, haben es aber noch nicht geschafft, ein Mittel gegen die unerbittliche, tödliche Krankheit Krebs zu finden.

Unsere Gedanken sind bei seiner Ehefrau Brigitte sowie den beiden Töchtern Franziska und Nadja.

Axel war von 2009 bis 2019 Vorsitzender unserer Kolpingfamilie und hatte mit zehn Amtsjahren die zweitlängste Amtszeit in der Geschichte unserer Kolping-Gemeinschaft, obwohl er ursprünglich nur ein Jahr kandidieren wollte…

Axel wuchs an seinen Aufgaben, er war kein Mann der langen Reden und großer Worte, sondern setzte Maßstäbe mit seiner Tatkraft. Axel war ein „Schaffer“. Axel war ein stets liebenswerter Mensch und guter Kumpel. Er war sozial vielseitig engagiert, bei Hochwasserkatastrophen mit seinem Technischen Hilfswerk deutschlandweit im Einsatz. Er packte an bei Transportverladungen für Rumänien mit der Solidargemeinschaft, beim Kirchweihfest mit Kolping, bei Arbeitseinsätzen rund um die Wenzelskapelle, bei Umwelttagen oder bei den regelmäßigen Kleidersammlungen. Axel war Mitglied im städtischen Ausschuss "Bildung, Soziales und Sport" und machte beim Runden Tisch „Willkommen in Lahnstein“ aktiv in der Fahrradwerkstatt für neu ankommende Flüchtlinge mit. Er war auch zeitweise Leiter im Kinderferienlager der Arbeiterwohlfahrt auf dem Aspich während der Sommerferien.

Bleibende Eindrücke ob guter Gemeinschaftserlebnisse, bei welchen er Kraft und Freude schöpfte, hinterließen bei ihm die regelmäßigen Teilnahmen an den Kolping-Biker-Treffen. Axel schätzte die Geselligkeit in unserer Kolpingfamilie und freute sich über jeden, der für soziale Belange aktiv mit anpackte.

Axel war der Vorsitzende bei unseren Veranstaltungen anlässlich des 150jährigen Jubiläums im Jahre 2015, welche bis heute nachklingen.

Der gelernte Handwerker war ein Vorbild in Sachen Kolping-Treue, 20 Jahre gehörte er zu unserer Kolping-Gemeinschaft.

Sein Tod kam in einer entsetzlichen Plötzlichkeit und tut unendlich weh. Sein Tod spiegelt unsere Endlichkeit…

Warum er? Warum schon jetzt? Uns fehlen die Worte.

Vielleicht helfen die Worte Dietrich Bonhoefers: „Trennung ist unser Los, Wiedersehen ist unsere Hoffnung. So bitter der Tod ist, die Liebe vermag er nicht zu scheiden. Aus dem Leben ist er zwar geschieden, aber nicht aus unserem Leben, denn wie vermöchten wir ihn Tod zu wähnen, der so lebendig unseren Herzen innewohnt.“

Hört Euch das Lied „Niemals geht man so ganz, irgendwas von Dir bleibt hier, es hat seinen Platz für immer bei Dir…“ an und betrachtet die Fotogalerie im Andenken an Axel. Mir fallen dazu die Worte ein, welche er in einem Telefongespräch während seiner Krankheit sagte: „Behaltet mich so in Erinnerung, wie ich war…“

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Die Beisetzung ist am Mittwoch, 9. Juni 2021 um 10,30 Uhr auf dem Friedhof an der Braubacher Straße in Oberlahnstein. Das Requiem ist am gleichen Tag um 8,30 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin, Hochstraße.

Trauer um Klaus Hohenbild

Die Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin trauert um Klaus Hohenbild, der am 8. März 2021 im Alter von 61 Jahren verstorben ist. Klaus war der Vorsitzende unseres Arbeitskreises Karneval und auch seit über 15 Jahren Moderator der Kolping-Fastnacht am Schwerdonnerstag im Pfarrzentrum am Europaplatz. Anlässlich des 150jährigen Jubiläums im Jahre 2015 wirkte er überdiest im Arbeitskreis Festzeitschrift mit. Auch bei den Kirchweihfesten vor der Martinskirche war er stets ein treuer Helfer. Seit 2004 war er wieder Mitglied unserer Kolpingfamilie. Bereits in jungen Jahren fühlte er sich schon der damaligen Kolpingjugend nahe und erlebte schöne Stunden u.a. in der damaligen "Lahngrotte" oder "Geierhöhle" und auch bei Freizeiten der "jungen Erwachsenen". Die Kolpingfamilie verdankt dem Lahnsteiner Ex-Prinzen viele schöne, fröhliche und gesellige Stunden, nicht nur im Kreise der Mitglieder. Mit viel Engagement war er ein großartiger "Kümmerer" in Sachen "Kolping-Karneval". Mögen seine Ehefrau Cornelia, sein Sohn Sebastian sowie alle Angehörigen Trost in der Trauer finden. Ihnen gilt unser Mitgefühl. Mit dem Tod eines lieben Menschen verliert man vieles, niemals aber die gemeinsam verbrachte Zeit. Wir werden Klaus stets in dankbarer Erinnerung behalten.

Als Christen wissen wir: Aufersterhung ist unser Glaube, Widersehen unsere Hoffnung. Gedenken unsere Liebe. (Aurelius Augustinus)

Sing mit Kolping....

In der veranstaltungsarmen Zeit laden wir Euch ein zum Mitsingen... Wir hoffen, es gibt noch genug Kolpingschwestern und -söhne, welche dieses Lied kennen.

...wem das Kolping-Grablied "Karaoke" zu schwer war, der kann vielleicht mitsingen beim Lied zum Kölner Kolpingtag 2000 von ProJoe, "Wir sind Kolping".  Vor allen Dingen die jüngeren Mitglieder dürften es kennen...

 

„Kirche kann so schön sein…“

 Erna Schabiewski kam vom Ruhrpott nach Lahnstein

„Kirche könnte so schön sein, wenn nur die Leute nicht wären“, so sinnierte die Landpomeranze Erna Schabiewski im gut besuchten Pfarrzentrum am Europaplatz. Die Kolpingsfamilie St. Martin hatte die Kirchenkabarettistin Ulrike Böhmer aus Iserlohn mit dem Programm „Glück auf und Halleluja“ ans Rhein-Lahn-Eck eingeladen. Böhmers Alter Ego, die Kunstfigur Erna kommt mit Pepitahütchen in rotem Kostüm und mit ihrer Handtasche auf die Bühne. Sie stellt sich als die rechte und linke Hand des Pfarrers vor, obwohl ihr der Pfarrer mittendrin abhanden gekommen ist: „Wegen dem ganzen Fusionieren.“ Es sind Kirchengeschichten aus dem Leben, die das Publikum immer wieder zur Selbstbespiegelung einladen: Das kennt man, auch in Lahnstein!  Die Kabarettistin freut sich über den Dialog mit dem Auditorium. Es stellt sich heraus, dass Besucher auch aus Hillscheid oder Koblenz gekommen sind. „Ist schön hier bei Euch in Lahnstein. Vor allem im Dunkeln“, bemerkt Erna im Ruhrpottjargon und führt weiter aus: „Ihr gehört ja zum Bistum Limburg. Dass ihr das überlebt habt…“ Mehr Worte bedarf es nicht. Auch das Mimikspiel der Akteurin zeigt immer wieder Lachfalten bei den Zuschauern. So zum Beispiel, wenn Erna schauspielert, wie die unterschiedlichsten Typen beim Kirchenbesuch durch den Mittelgang schreiten. Man lacht über ihre Verrenkungen und Blicke, wenn sie versucht das Gemälde von „Michael Angelo“ in der Sixtinischen Kapelle darzustellen, als Adam durch den Gottvater mit ausgestrecktem Finger erweckt wird. Sie schildert ihre Erlebnisse beim Karfreitagsgottesdienst in der ihr  fremden evangelischen Kirche ohne Heizung im Bergischen Land. „Wenn die Kälte so vom Kirchenboden inne Beine zieht, dann ist nix mehr mit Nickerchen während der Predigt.“ Freundin Hilde hilft sie aus der Ehekrise mit gutem Zureden und Eierlikör. Wenn Jesus nicht hilft, dann eben die Gottesmutter Maria: „Es ist doch gut, wennste katholisch bist: Dann haste immer eine Alternative.“ Sie gibt einfache Tipps zur „Gestaltung der Mitte“ bei Besinnungstagen. Oft sei schon etwas Laub von draußen ausreichend. Lachmuskeltherapie, als sie erzählt, wie schwierig es ist, den Erstkommunionkindern ein Samenkorn des Glaubens einzupflanzen. Der sich auf dem Sofa räkelnde pensionierte Ehemann Herbert denkt beim Blättern im Kirchenblättchen über seine „Vivi Probati“ nach.  Aktuell geht sie so auf die „Amazonas-Synopse oder so…“ ein. Beim Einkehrtag im Hildegardiskloster werden alle Speisen mit Dinkel zubereitet, was die körperliche Wirkung nicht verfehlt. Beim Kindesmissbrauch durch Priester oder der nicht geklärten Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union redet Erna Tacheles. Das bringt sie in Wallung.

Es macht Freude, den Gedankengängen der Kabarettistin mit spitzer Zunge zu folgen. Die Figuren aus ihren Geschichten tauchen immer wieder auf und vereinen sich zum guten Schluß zum großen Fest unter der Devise: Gott wohnt immer dann unter uns, wenn völlig unterschiedliche Menschen sich gemeinsam für etwas begeistern können. Häufigem Schmunzeln und Szenenbeifall folgt ein lange anhaltender Schlussapplaus eines zufriedenen Publikums.

Nach dem Bühnenauftritt signierte die ehemalige Pastoralreferentin von Dortmund-Eving bereitwillig Bücher und CDs.

Kolping-Vorsitzender Markus Schild überreichte ein Weinpräsent und lud zum nächsten Kolping-Kirchenbabarettabend am 18. April 2020, dann im Jugendkulturzentrum mit Heri Lehnert und anderen, ein. Das Kirchenkabarett wird dann als Benefizveranstaltung zugunsten eines Projektes im Internationalen Kolpingwerk durchgeführt.

 

 

Spirituelle Impulse von einer Bestsellerautorin

Andrea Schwarz war beim "Kolping-Einkehrtag" im Pfarrzentrum und sprach über Maria

„Schön, mal wieder in Lahnstein zu sein! Möge Maria Ihnen Schwester sein.“ So oder so ähnlich sahen die Buchsignierungen aus, welche die christliche Schriftstellerin Andrea Schwarz in ihren Werken vornahm. Die Autorin aus dem Emsland weilte auf Einladung der Kolpingsfamilie St. Martin zu einem sonntäglichen Einkehrnachmittag im Pfarrzentrum am Europaplatz. „Eigentlich ist Maria ganz anders“ war die Veranstaltung betitelt, zu welcher Mitglieder wie auch Nichtmitglieder – überwiegend Frauen - erschienen waren. Zehn Marienfeiertage im Jahresverlauf boten die Grundlage für das Referat der Theologin. In ihrer alltagsnahen und erfrischenden Art erschloss Andrea Schwarz die Bedeutung von Maria für das Leben und führte vor Augen, was die Mutter Jesu in der christlichen Spiritualität bedeutet: Erfahrung von Nähe und Zärtlichkeit, Zuwendung und Schutz. Sogar von Martin Luther gibt es ein Mariengebet. In Kleingruppen wurde sich über das „Magnifikat“, eines der Gebete, das in der Kirche mit am häufigsten gebetet und gesungen wird, ausgetauscht. „Manchmal glaube ich, wir haben in unseren Kirchen das revolutionäre Lied der Maria gezähmt“, so Schwarz. Der Text von der Erhöhung der Niedrigen und dem Sturz der Mächtigen vom Thron sei schon stark. Die Teilnehmer ließen sich auf einen Bibliolog ein und betrachteten das Lied „Maria durch den Dornwald ging“. Von der Madonna der Fahrensleute und der Seefahrer könne man einiges lernen für den eigenen Glauben und das eigene Leben. Schwarz zitierte Papst Franziskus: „Jedes Mal, wenn wir auf Maria schauen, glauben wir wieder an das Revolutionäre der Zärtlichkeit und der Liebe.“ Die Bestsellerautorin ergänzte: „Wenn wir mit Maria gehen, hat unser Weg nicht Maria als Ziel, sondern Jesus Christus, den Sohn Gottes.“ Ulrike Schneider und Markus Schild überreichten der Referentin als Dankeschön für ihre geistlichen Anregungen ein Weinpräsent. Danke allen, die extra für diesen Nachmittag einen Kuchen gebacken und gespendet haben.

Andrea Nahles beeindruckte bei "Kolping im Gespräch"

Es war ein schwüler Sommerabend mit tropischen Temperaturen, als die Kolpingfamilie St. Martin bei der Veranstaltungsreihe "Kolping im Gespräch" mit Andrea Nahles den nächsten politischen "Hochkaräter" präsentierte. Seit knapp über 100 Tagen ist sie als erste weibliche Bundesvorsitzende der SPD im Amt, darüber hinaus ist sie die Bundestagsfraktionsvorsitzende der altehrwürdigen Partei in der großen Regierungskoalition. Über 160 Besucher jeglicher politischer Coleur wohnten dem Abend bei, die Kolpingfamilie gab kostenlos Mineralwasser aus. In ihrem Eingangsreferat sprach die Powerfrau der Sozialdemokratie über die solidarische Gesellschaft und wie wir in Zukunft darin leben sollten. Sie verglich die solidarische Gesellschaft dabei mit einem Haus und definierte von der Grundfläche bis zum Haussegen. Natürlich hatten die Besucher auch wieder die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Es ging um einheitliche Tarifverträge im Pflegebereich - wo Nahles auch auf die Mithilfe der Kirchen angewiesen sei -, um Entfristungen von Arbeitsverhältnissen und die Zukunft der Renten. Auch der soziale Wohnungsbau war ein Gesprächsthema. Im Spiel "Was fällt ihnen ein zu..." zeigte die Bundespolitikerin Schlagfertigkeit. Lahnstein sei eine schöne Rheinstadt, Roger Lewentz - der rheinland-pfälzische Innenminister war selbst Veranstaltungsgast - bezeichnete sie als "besten Innenminister ever". Zu Oscar Laftontaine fiel ihr allerdings nichts mehr ein. Thomas J. Scheid, der Moderator aus den Reihen der Kolpingfamilie, stellte die Fragen und fühlte ihr "auf den Zahn". Nahles sagte unter anderem, daß die SPD Bundestagsfraktion mehr Christen in ihren Reihen habe, als die CDU. Markus Schild überreichte Weinpräsente für den persönlichen Referenten der Rednerin und einen großen Blumenstrauß an Andrea Nahles im Namen der Kolpingfamilie St. Martin. Im Anschluß stand Andrea Nahles für "Selfies" und Signierungen zur Verfügung. Einmal mehr war es der Kolpingfamilie gelungen, eine prominente politische Persönlichkeit "vor Ort", "in der Provinz" hautnah zu präsentieren. Als Gäste anwesend waren u.a. Landrat Frank Puchtler, Staatssekretär Günther Kern, Oberbürgermeister Peter Labonte, Bundestagsabgeordneter Detlev Pilger, Landtagsabgeordneter Jörg Denninghoff, der SPD Kreisvorsitzende Mike Weiland sowie Gaby Laschet-Einig, die Vorsitzende der Lahnsteiner SPD.

Sehen Sie nachstehend eine Fotogalerie von dieser tollen Veranstaltung.

Die Kolpingfamilie St. Martin trauert um Ralf Schneider

Eines der treuesten Mitglieder unserer Gemeinschaft, Ralf Schneider, verstarb am 7. März 2018 nach langer Krankheit im Alter von 64 Jahren. Ralf war der erste Gruppenleiter der im Jahre 1970 neu gegründeten Kolpingjugend St. Martin. Die erste Großveranstaltung, welche in in Sachen Kolping inspirierte war der Kolping-Jugendtag 1973 in Köln u.a. mit dem Gesangsorchester Peter Janssens. Er verstand es schon in jungen Jahren mit seinem Charisma, Leute für die Sache Adolph Kolpings zu begeistern. Gemeinsam mit seinem Bruder Ulli betrieb der die "Lahngrotte", den Treffpunkt der damaligen Kolpingjugend. Er studierte Praktische Theologie in der Katholischen Fachhoschule Mainz und wurde Gemeinderefent im Bistum Limburg, wo er u.a. in Geisenheim eingesetzt war. Ein Praktikum als Erzieher machte er im Kinderheim "Marienhaus" des Caritasverbandes in Wiesbaden. Von 1979 bis 1988 war er hauptberuflich Jugendbildungsreferent beim Kolpingwerk in Frankfurt am Main. Ab 1988 arbeitete er als Regionalassistent im Katholischen Regionalbüro Koblenz und ab 2000 bis zum Beginn der Ruhestandsphase in der Altersteilzeit arbeitete er als Sachbearbeiter bei der Rendantur Vallendar. In unserem Vorstand war er nicht nur der Sprecher der Kolpingjugend, sondern später - nach seiner hauptamtlichen Zeit beim Kolpingwerk - auch Kassierer, Schriftführer und Beisitzer. Seine Mitarbeit im Vorstand war gekennzeichnet durch Freundlichkeit, Verlässslichkeit, Gewissenhaftigkeit, Ausgeglichenheit und Harmoniebedürfnis. Viele Veranstaltungen unserer Kolpingfamilie sind untrennbar mit seinem Namen und seinem enormen Einsatz verbunden. Beispielhaft sei hier nur die gerade jetzt aktuell wieder beworbene Karfreitags-Besinnungswanderung genannt. Ralf organisierte Ausflüge, Teilnahmen an Pfingstzeltlagern und Internationalen Kolping-Jugendzeltlagern, war an Karneval vor und hinter den Kulissen aktiv, erfand das "Adventsstündchen", war Ideengeber für einen Friedhofs-Rundgang an Allerheiligen, organisierte biblische Weinproben, lud zu Theaterfahrten nach Mülheim-Kärlich ein und war belebendes Element im Dreierrat des Kolping-Alternatikarnevals in vielen Jahren am Abend des Rosenmontag. Seit vielen Jahren besorgte er die Eintrittskarten für die SWR 4-Radiofastnacht und ermöglichte es so, vielen Mitgliedern, die Stars der Mainzer Fastnacht live zu erleben. Im Rahmen unseres 150jährigen Jubiläums verantwortete er gemeinsam mit seiner Ehefrau Ulrike das Fastengespräch mit der bekannten Schriftstellerin Andrea Schwarz und lud auch Diakon Willibert Pauels als Jubiläums-Festredner ein. Er wirkte auch als Bannerträger für unsere Kolpingfamilie, gestaltete Gottesdienste mit wegweisenden Texten und brachte das Evangelium zum Leuchten. Ganz wie sein Vorbild Adolph Kolping verfasste er nachdenkenswerte, meist religiöse Texte, welche u.a. auch in unserem "Blickpunkt Kolping" veröffentlicht wurden. Im Namen der Kolpingfamilie veröffentlichte er auch religiöse Kolumnen z.B. in der "Rhein-Zeitung" oder im "Super Sonntag". Er war ein Organisationstalent und verantwortete u.a. Fahrrad-Freizeiten oder Wanderungen. Ralf fragte und schaute nicht lange: Er packte an, wo Hilfe nötig war, war einer der treuesten Besucher aller unserer Veranstaltungen. Er war Mitglied im Kolpingwerk und leistete als einer der wenigen aus unserer Gemeinschaft den Einmalbeitrag, welcher bis zum Tode gilt. Kolping als Person und als Werk waren ein gehöriger Teil seines Lebens. Die Kolpingfamilie St. Martin wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Unser Mitgefühl gilt Ulrike. Die Güte Gottes hat für Ralf längst begonnen. So ist der Tod der Wechsel aus der einen Hand Gottes in die andere. Nicht zuletzt unser Glaube gibt uns die Gewissheit auf ein Wiedersehen in einer besseren Welt ohne Leiden.

"So weit Gottes Arm reicht, ist der Mensch nie ganz fremd und verlassen. Und Gottes Arm reicht weiter, als Menschen denken können." (Adolph Kolping)

Der Trauergottesdienst mit anschliessender Bestattung auf dem Niederlahnsteiner Friedhof ist am Donnerstag, 15. März 2018 um 13.30 Uhr in der St. Barbarakirche im Stadtteil Niederlahnstein.

...so feierte die Kolpingfamilie St. Martin ihr Festwochenende zum 150jähmhrigen Jubiläum im Juni 2015. Ein einmaliges Festwochenende, welches Zeichen setzte.
So also sah das offizielle Jubiläumsplakat aus. Das Plakatstudio Brötz in Koblenz-Horchheim hat ganze Arbeit geleistet! Danke.

Kolping im Gespräch mit Dr. Gregor Gysi

Da ging nichts mehr. Stühle mussten herbei geschleppt werden, das Pfarrzentrum am Europaplatz platzte förmlich aus allen Nähten. Über 300 Besucher waren beim Gesprächsabend "Kolping im Gespräch" mit dabei. Der prominente Gast, Bundestagsabgeordneter Dr. Gregor Gysi, von den Linken, zog die Massen an. Unter den Besuchern auch Landrat Frank Puchtler, Lahnsteins Oberbürgermeister Peter Labonte, der Parteivorsitzende der Linken im Rhein-Lahn-Kreis, Ulli Lenz und Verwandte des Bundestagsabgeordneten, die in Lahnstein leben, nämlich die Familie Lessing. Der Großvater des Politikers, Gottfried Anton Lessing, wurde 1877 in Oberlahnstein geboren. Die Familiengruft der Lessings befindet sich auf dem Alten Friedhof in der Sebastianusstraße. Gysi ist der Neffe der Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing. Zu Beginn des Abends hielt der Spitzenpolitiker, der seit den 1990er Jahren im Bundestag sitzt, ein Referat mit dem Titel: "Warum Deutschland die Linke braucht." Er bemängelte eine ungerechte Verteilung des Reichtums in diesem Lande und sprach sich dafür aus, die Fluchtursachen zu beseitigen durch bewussteres, nachhaltiges Handeln. Gysi benannte soziale Ungerechtigkeiten, wie die schlechte Bezahlung von Menschen in der Krankenpflege oder auch fehlende Kindertagesstättenplätze. Scharf ins Gericht ging er mit der fehlenden Solidarität in Europa bei der Aufnahme von Flüchtlingen und skizzierte auch die Situation in einem Land wie Griechenland. Thomas J. Scheid, Kolping-Mitglied und Politologe, hatte einmal mehr die souveräne Leitung des Diskussionsabends. Beim Spielchen "Was fällt Ihnen ein zu...", war der Rechtsanwalt aus Berlin um keine Antwort verlegen. So äußerte sich Gysi u.a. zum Flughafen BER, zu Sarah Wagenknecht und Oscar Lafontaine, zu Papst Franziskus und seinem Vorgänger und auch zum rheinischen Karneval und der rheinischen Politik. Dr. Gregor Gysi hatte ein aufmerksames Publikum, welches auch Fragen stellen durfte. Unter anderem rief er die Jugend auf, sich mehr für Politik zu interessieren und auch "revolutionärer" zu sein. Die Universitäten seien zu sehr verschult. Er spracht sich auch für eine Herabsenkung des Wahlalters zur Bundestagswahl auf 16 Jahre aus. Total locker, entspannt und humorvoll zeigte sich der prominente Gast, der mit Bonmots nur so glänzte. "Dem hätte ich noch länger zuhören können, ein brillanter Redner", urteilte eine Teilnehmerin und sprach damit wohl für viele im Saal. Im Anschluß an das zweistündige Gespräch signierte er Exemplare seiner im Aufbau-Verlag erschienenen Autobiosgrafie mit dem Titel: "Ein Leben ist zu wenig", welche auch als Hörbuch - zwei Tage von ihm selbst eingesprochen - erhältlich ist. Für die Kolpingfamilie St. Martin übrreichte der Schriftführer, Markus Schild, dem prominenten Gast die Lahnsteiner Stadtgeschichte und eine Flasche Wein und dankte auch dem langjährigen Fahrer des Politikers mit einer Flasche Wein. Im historischen "Wirtshaus an der Lahn" begleiteten Kolping-Vorstandsmitglieder den Politiker zu einem guten Abendessen. Am Tage nach der Übernachtung in Lahnstein ging es dann weiter nach Köln zum WDR, um dort in Talk-Shows mitzumachen. Der nächste Gast der Reihe "Kolping im Gespräch" steht schon fest: Am 9. August 2018 kommt Andrea Nahles, die Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, ins Pfarrzentrum am Europaplatz.

"Ich war fremd, und Ihr habt mir Heimat gegeben..."

Überraschend gut besucht war der Gesprächsabend unter dem Titel "Ich war fremd und ihr habt mir Heimat gegeben". Flüchtlinge, die seit zwei Jahren in Lahnstein leben, stellten sich dem Gespräch. Sie kommen aus Eritrea, Syrien, Pakistan, dem Iran und Afghanistan. Der gesamte Abend mit über 50 Besuchern lief in deutscher Sprache. Ein großes Lob an die ehrenamtlichen Sprachlehrerinnen und -lehrer vom "Runden Tisch - Willkommen in Lahnstein" und an die Flüchtlinge selbst, die so wissbegierig lernen. Die Fküchtlinge erzählten ihre Fluchtgeschichten, einzelne Schicksale, die sonst vielleicht in der Masse untergehen, bekamen so ein Gesicht. Sie erzählten, wie es ihnen am Rhein-Lahn-Eck gefällt und welche Zukunftsvisionen sie haben. Die Besucher konnten Fragen stellen. Der Abend war gut, denn es wurde nicht über, sondern mit Flüchtlingen geredet.

Julia Klöckner bei "Kolping im Gespräch"

Das war wieder einmal politische Erwachsenenbildung mit "Promifaktor". In der Veranstaltungsreihe "Kolping im Gespräch" war es dem Kümmerer und Moderator Thomas J. Scheid, Politologe und Kolping-Mitglied von St. Martin, gelungen, die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende und rheinland-pfälzische Oppositionsführerin Julia Klöckner für das Podium zu gewinnen. Nach einem Eingangsreferat zum Thema "Werte oder Wanderdüne - Was politische Entscheidungen leitet", stellte sie sich nicht nur den Fragen des Moderators, sondern auch des Publikums. In ihrem Impulsreferat ging sie auf die grundlegenden Werte für ein friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft ein, die selbstverständlich auch vom christlichen Glauben geprägt sind und insofern für die vielen Kolping-Mitglieder keine Unbekannten waren. Die Politikerin wertschätzte die Arbeit der Kolpingfamilien, sie verließ eine Landtagssitzung etwas früher, um den Termin am Rhein-Lahn-Eck wahrzunehmen und war mit dem Thema "Türkei und Doppelpass" , zu welchem sie auch in Lahnstein einging, nur einen Abend später bei Maischberger im Fernsehen vor einem Millionenpublikum. Über 150 Besucher waren es, die im Pfarrzentrum gespannt zuhörten. Wie immer sorgte Thomas J. Scheid mit dem Stakkato-Fragespiel unter der Devise "Was fällt ihnen ein zu..." für einen gewissen Unterhaltungswert und stellte die Schlagfertigkeit der Referentin auf die Probe. "Ich war überrascht, Julia Klöckner war sehr bodenständig. Manchmal verfiel sie auch in den Soonwald-Dialekt von der Nahe, was sie sympatich machte", so Doris Karb, eine der Zuhörerinnen. "Sehr erfrischend, locker und überhaupt nicht abgehoben, sicherlich eine Politikerin, die ihre Karriere noch vor sich hat", so Markus Schild, Kolpinger von St. Martin. Der Vorsitzende Axel Laumann, dem die Verabschiedung der Politikerin und die Überreichung von Weinen aus Lahnstein vorbehalten war, ergänzte: "Das war politische Bildung par exzellence, alles andere als eine Wahlkampfveranstaltung". Stephan Otto ergänzte: "Die klaren Töne zum Thema Integration von Flüchtlingen waren wohltuend."  Klöckner sprach über die Mittelrheinbrücke, über die Zusammenlegung von Pfarreien aus der Sicht als Mitglied im Zentralkomitee der Katholiken Deutschlands und gab Statements zu Personen wie Martin Luther, Oberbürgermeister Peter Labonte oder Papst Franziskus preis. Allseits gelobt wurde einmal mehr der Moderator, der sich akribisch mit viel Fachwissen vorbereitet hatte. Im Kolping-Gästebuch lobte Julia Klöckner den Abend mit: "Das hätten auch Gottschalk und das ZDF nicht besser machen können". Schon jetzt vormerken: Am Montag, 27. November 2017 kommt Gregor Gysi zu "Kolping im Gespräch" ins Pfarrzentrum am Europaplatz nach Lahnstein. Auch hier gilt: Der Eintritt ist frei, es gibt keine Platzreservierugnen und Fragen stellen darf jeder! Mehr vom Abend mit Julia Klöckner entnehmen Sie den Presseberichten, welche wir mit freundlicher Genehmigung von Tobias Lui, Redakteur der Rhein-Lahn-Zeitung, abdrucken.

Julia Klöckner: Erst planen, dann schauen

Politik CDU-Oppositionsführerin im Landtag und Merkel-Stellvertreterin war Gast bei „Kolping im Gespräch“ in Lahnstein

Von unserem Redakteur Tobias Lui

Lahnstein. Einst war sie Deutsche Weinkönigin, heute gehört sie als Stellvertreterin Angela Merkels zur ersten Garde der CDU auf Bundesebene: In den vergangenen 20 Jahren hat Julia Klöckner einen rasanten Aufstieg hingelegt – Rückschläge inbegriffen, wie die bittere Niederlage bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr. Auch darauf ging die Oppositionsführerin im Landtag am Dienstagabend in Lahnstein ein, wo sie bei der Veranstaltungsreihe „Kolping im Gespräch“ zu Gast war. Auf Einladung der Kolpingsfamilie St. Martin referierte Klöckner über Werte in der Politik und stellte sich den Fragen von Moderator Thomas J. Scheid sowie des Publikums.

Rund 150 Besucher waren ins katholische Pfarrzentrum am Europaplatz gekommen, wo die 44-Jährige einige nicht alltägliche Einblicke in große und kleine Dinge im Leben einer Spitzenpolitikerin gab: So berichtete Klöckner von ihrer jüngsten Afrikareise im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung, wo sie eine „unglaubliche Gastfreundschaft und einen liberalen Islam“ erlebt habe. Auch die Lektorendienste in der Heimatgemeinde Guldental kamen zur Sprache („Ich durfte keine Messdienerin werden, also habe ich das gemacht“) – oder die Pastoralreformen in den Bistümern Limburg und Trier. „Ich frage mich schon, ob es noch sinnvoll ist, wenn ein Pfarrer den halben Kreis bereisen muss“, kritisierte Klöckner. „Ich halte dies nicht für die beste Lösung, um eine stärkere Bindung zu den Menschen zu erreichen.“

Der Titel ihres Impulsreferates lautete „Werte oder Wanderdüne – Was politische Entscheidungen leitet“. Klöckner plädierte darin für mehr Haltung bei den Politikern, auch in schwierigen Situationen den eigenen Positionen und Werten treu zu bleiben. Einen Werteverfall in der Gesellschaft kann sie nicht ausmachen, sieht eher eine Werteveränderung. „Damit eine Gesellschaft aber funktionieren kann, muss es gewisse Grundwerte wie Freiheit, Verantwortung, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Sicherheit und vor allem der Würde des Menschen geben.“ Dies müsse man auch den Flüchtlingen vermitteln. „Denn Integration bedeutet auch, deutlich zu sagen, was uns in Deutschland wichtig ist.“ Im Anschluss an das sehr ethisch geprägte Referat ging's wieder in die Fragerunde, wobei Klöckner auch kritischen Fragen nicht auswich – zum Beispiel der nach ihrer jüngsten Wahlniederlage 2016. „Verlieren tut schon weh, daran hatte ich lange zu knabbern“, gab sie frank und frei zu und ließ auch auf Nachfrage offen, ob sie 2021 erneut als Spitzenkandidatin ihrer Partei zur Verfügung stehe. „Bis dahin ist noch lange Zeit. Wir müssen die Arbeit machen, die jetzt anliegt.“

Nur beim Thema Mittelrheinbrücke geriet sie ein wenig ins Schwimmen – was sicherlich auch dem linksrheinischen Störfeuer des widerborstigen CDU-Landrats Marlon Bröhr geschuldet war, der die Planungen seit Monaten blockiert, weil er eine Bauträgerschaft des Kreises ablehnt. „Wie wäre es mit einem Anruf im Kreishaus in Simmern“, frotzelte Scheid. „Wir könnten da Ihre Unterstützung gebrauchen.“ Klöckner beantwortete dies mit Kritik an der SPD, „die die Brücke in den letzten 25 Jahren ja hätte bauen können, wenn sie gewollt hätte“. Für sie muss die Frage, ob Landesbrücke oder kommunale Brücke, auf juristischer Ebene geklärt werden. „Und bis dahin“, so ihre direkte Aufforderung an die Landesregierung, „sollten wir mit den Planungen beginnen“. Während des Raumordnungsverfahrens könne man immer noch schauen, wer die Brücke am Ende zahle. Auch an die beiden Bürgerinitiativen zur Brücke hatte Klöckner einen Appell: „Es wäre hilfreich, wenn diese ihre Vorschläge besser miteinander abstimmen würden ...“

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Donnerstag, 27. April 2017, Seite 11 (0 Views)

Moderator Thomas J. Scheid begrüßt die CDU-Spitzenpolitikerin Julia Klöckner im Pfarrzentrum am Europaplatz in Lahnstein. (Foto: Tobias Diehm)

Christian Lindner zu Gast bei

"Kolping im Gespräch"

Lahnstein. Als brillanter Redner entpuppte sich der FDP Bundesvorsitzende Christian Lindner, der im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kolping im Gespräch“ im Pfarrzentrum am Europaplatz zu Gast war. Der Moderator Thomas J. Scheid fühlte dem 36jährigen Politiker aus Düsseldorf auf den Zahn. Auch das zahlreich, mit über 100 Personen erschienene Publikum hatte Gelegenheit, Fragen zu stellen. Lindner verurteilte in seinem Eingangsreferat die barbarischen Morde von IS-Terroristen in Paris und gedachte der Opfer und ihrer Angehörigen. Die Mörder wollten eine Radikalisierung und Destabilisierung der Gesellschaft. Lindner hegte die Hoffnung, „dass wir aus der Trauer die Kraft schöpfen, Freiheit zu verteidigen.“  Er sprach sich dagegen aus, das Konzept der inneren Liberalität jetzt zu opfern. Freiheit dürfe man nicht für Sicherheit opfern. Er wehrte sich auch dagegen, die derzeitige Flüchtlingskrise zu polarisieren. Wir sollten nicht verkennen, dass die Flüchtlinge vor dem IS in Syrien oder dem Iran fliehen und in Deutschland Schutz und Frieden suchten. Zwischen grenzenloser Willkommenskultur und reaktionärer Abschottungspolitik müsse es einen Mittelweg geben, welchem er das Wort redete. Es gäbe eine solidarische Verpflichtung gegenüber Menschen auf der Flucht. Lindner: „Wir sind solidarisch, aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt.“ Er forderte ein modernes Einwanderungsrecht für Deutschland. Gerade eine große Koalition habe die Chance, nun so etwas auf den Weg zu bringen. Ein Einwanderungsrecht, welches klare Wege aufzeige und den Einwanderern Orientierung gebe. Die hier lebenden Flüchtlinge bräuchten einen strukturierten Alltag, eine schnelle Ausbildung zum Beispiel in einem Handwerksberuf sei gut. Er dankte allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich großartig in der Flüchtlingsarbeit engagierten. In seinem Vortrag streifte Lindner auch die Bildungspolitik und konstatierte, dass Deutschland hier nur Mittelmaß sei. Während die jungen Menschen auf dem Pausenhof mit „Whats App“ surften, ginge es in den Klassenräumen danach zurück in die „Kreidezeit“.  Dass 80.000 junge Menschen in Deutschland überhaupt keinen Abschluss hätten, nannte er einen Skandal. Niemand sei ohne ein Talent geboren worden. Christian Lindner sprach sich dafür aus, den Zeitpunkt des Ruhestandes selbstbestimmt wählen zu dürfen, vorausgesetzt man falle dann nicht in die Grundsicherung. Die Menschen sollten Autoren ihrer eigenen Biografie sein. Er zeigte sich als leidenschaftlicher Verfechter vom TTIP Freihandelsabkommen mit Amerika und sprach sich gegen eine Vereinheitlichung der Krankenversicherung durch ein Bundesamt für Gesundheit aus. Im Wortspiel „Was fällt Ihnen ein zu…“ mit Thomas J. Scheid zeigte sich Lindner äußerst Schlagfertig. Kolping-Vorstandsmitglied Markus Schild überreichte der „Politi-Prominenz in der Provinz“ ebenso ein Weinpräsent wie dem gut vorbereiteten und aufgelegten Moderator. Als Lindner auf die Weinflasche sah, freute er sich über die „Elf Prozent“, die er seiner Partei wohl auch im Jahr 2017, dem Jahr der nächsten Bundestagswahl, wünscht. Der Abend war eine schöne Gelegenheit, einen TV-Talk-Show erfahrenen Politiker einmal aus nächster Nähe zu erleben.

Die orange-schwarze Suppentafel

Da stimmte einfach alles: Das Wetter, die Menschen, die Stimmung, die Suppen und das Spendenergebnis! Am Jubiläums-Einheits-Feiertag lud die Kolpingfamilie St. Martin vor der Martinskirche zur orange-schwarzen Suppentafel ein. Nach dem Glockenschlag von elf Uhr wurde mit einem Gebet begonnen. Kolping-Köchinnen und Köche "zauberten" am heimischen Herd 13 verschiedene, leckere Suppen, die für einen guten Zweck vollständig ausgelöffelt wurden. Von der Kürbissuppe über die Pizzasuppe, von der Graupensuppe über die Erbsensuppe bis zur vegetatischen Kartoffelsuppe. Das Büffett war stets dicht umringt, über 100 waren extra gekommen zum "Mitessen" für die gute Sache. Aus dem Erlös kann die Sozial- und Entwicklungshilfe des Internationalen Kolpingwerkes den Kleinbauern im afrikanischen Burundi, einem der ärmsten Staaten der Erde, nunmehr 18 weitere Ziegen zur Verfügung stellen. Mit dem Verkauf von selbstgemachter Marmelade mit der Bezeichnung "Kolpings Traum" durch unser Mitglied Ulrike Schneider kamen insgesamt knapp über 900 Euro als Spendenergebnis zusammen. Die Ziegen geben guten Dung für eine nachhaltige, bessere Bewirtschaftung der Ackerböden und wertvolle Milch für die Kinder in den Kleinbauernfamilien. Die Zicklein als Nachwuchs werden an andere, bedürftige Kleinbauernfamilien weitergegeben. Unter strahlend blauem Himmel - Danke an "Wettergott" Petrus - sah die lange Tafel unter dem Kirchturm super aus. So mancher der zufällig vorbeikam fühlte sich direkt eingeladen und löffelte gerne mit. Nach zwei Stunden waren alle Suppen leergegessen und die Mägen gesättigt. Auch so geht "auswärts essen", diesmal ganz solidarisch mit Menschen auf diesem Erdenball, denen es nicht so gut geht. Danke den Suppen-Herstellern und Danke allen Spenderinnen und Spendern.

"Familie und Solidarität erleben", ist das Motto im 150. Jubiläumsjahr unserer Kolpinggemeinschaft überschrieben. In Sachen Solidarität hat die Kolpingfamilie 2015 wahrlich "Farbe bekannt". Denn beim Kolping-Gedenktag, bei der Jubiläums-Schifffahrt im Mai, bei der Kollekte im Festgottesdienst im Juni und bei der Suppentafel im Oktober wurden insgesamt über 2.800 Euro gesammelt und für Burundi insgesamt 56 Ziegen zur Verfügung gestellt. Ein hervorragendes Ergebnis der Solidarität.

Tolles Jubiläumswochenende

„Das gibt’s nur einmal, das kommt nie wieder...“ Ein tolles Jubiläumswochenende feierte die Kolpingfamilie St. Martin anlässlich der 150. Wiederkehr des Gründungsdatums als Katholischer Gesellenverein Oberlahnstein 1865. Der Salhofplatz wurde zur Kolping-Bühne. Von 230 Mitgliedern waren 150 in irgendeiner Art und Weise aktiv mit eingebunden, das begann beim Backen eines Kuchens und endete noch lange nicht beim „Dienst“ im Getränkestand. Selten war die Gesamtheit der Kolpingmitglieder so stark mit eingebunden. Die Kolpingfamilie wollte bewusst die Lahnsteiner Bevölkerung beim Jubiläumsfest mit einbinden. Trotz aller Arbeit: Das Feiern kam nicht zu kurz.

Herz, Schmerz und dies und das...

Der Spannungsbogen des Wochenendes war gut gewählt. „Stars und Sternchen der Schlagerszene“ nicht nur für die Senioren bei SWR 4 „Wir bei Euch“ am Freitagabend. Patrick Lindner beispielsweise brachte die Stimmung mit „Herz, Schmerz und dies und das...“ auf den Punkt. Die wenigen Regentropfen, welche an diesem Abend aus den dichten Wolken kamen, waren die Freudentränen derjenigen, die früher die Kolpingfamilie „lebten“ und so im Himmel mitfeierten. Immerhin: Mehr als vier Generationen fühlen sich am Rhein-Lahn-Eck den Ideen und Idealen des Priesters Adolph Kolping verpflichtet. Das wahre Alter sah man weder Lena Valaitis noch Ingrid Peters an. Welcher Jubiläumsverein bekommt schon ein Jubiläumsständchen wie „Ein schöner Tag“ live von der Originalinterpretin dargeboten? Ingrid Peters aus dem Saarland rockte die Bühne mit einem Abba-Medley. Chapeau! Ihr merkte man förmlich die Freude an, welche sie mit dem Live-Gesang hat. Ob mit Jonathan Zelter am letzten Frühlingstag 2015 auf dem Lahnsteiner Salhofplatz ein neuer Schlagerstern am Firmament aufgegangen ist, bleibt abzuwarten. Seine nachdenklichen, selbstgetexteten und komponierten Songs kamen jedenfalls sehr gut an und sind Chartstürmer in Radio-Hitparaden. Der ehemalige Kastelruther Spatz aus Südtirol, Andreas Fulterer, zeigte sich volksnah. Nach seinem Auftritt mit samtweicher Stimme kaufte er sich einen Getränkebon und zog von Stand zu Stand, um für sein Weihnachtskonzert zu werben. Als Patrick Lindner auf den Biertisch stieg, hielt es kaum noch jemanden auf den Sitzen, so bricht ein Schlager-Stimmungsvulkan aus. Große Freude hatten nicht nur die Kolping-Senioren, sondern auch der „Treff 81“ und die Bewohner aus dem Edith-Stein-Haus St. Goarshausen. Künstler, die man sonst nur aus der Flimmerkiste kennt, einmal hautnah erleben. Die neunköpfige fantastische Band „Ikarus“ aus dem baden-württembergischen Raum begleitete alle Künstler live und spielte „gegen den Regen“. Am Samstag, 29. August 2015 wird „Wir bei Euch“ aus Lahnstein im Radio gesendet. (SWR 4) Kolping-Mitglied Stefan Otto fungierte als technischer Leiter für die Open-Airs. Er brachte das Kunststück fertig, das kostenpflichtige Veranstaltungsgelände mit Bauzäunen „zuzumachen“. Für das Catering waren Caterine und Günter Krämer sowie tags drauf Ulrike Schneider zuständig. Dennis Otto hatte die Verhandlungen mit Getränkelieferanten geführt.

De Räuber: Nicht nur am Eigelstein is Musik, sondern auch am Hexenturm

Weiter ging es am Samstag mit der fünfköpfigen Mundartgruppe „De Räuber“. Sie gehören zum sogenannten „Kleeblatt der musikalischen Fastnachtsszene“ und wurden in Lahnstein durch das Ex-Hohn Ralle Rudnik an der Gitarre verstärkt. Die Sänger Torben Klein und Charly Brand zeigten harmonisch, wie ein „Generationswechsel“ in einer Band vonstatten zu gehen hat. Sie wechselten sich ab. Sang Frauenschwarm Torben den Hit „Meine Kleine“, so wusste der Ur-Räuber Charly beispielsweise mit dem Walzer „Wunderbar“ zu gefallen. „Ja ist denn schon Karneval?“ fragte sich der ein oder andere, als „Denn wenn et Trömmelche jeht..“ angestimmt wurde. Ein 150jähriger Geburtstag – vom Menschen normalerweise nicht zu erleben - ist wie Weihnachten, Ostern und Karneval an einem Tag! Manch Lahnsteiner Zeitgenosse staunte nicht schlecht, ob der vielen Ohrwürmer, welche die Räuber in den 24 Jahren ihres Bestandes aus der Taufe gehoben haben. Über zwei Stunden boten die Räuber „was für’s Herz“, was zum Schunkeln, was zum hüpfen, was zum mitsingen und was zum mitklatschen. Der ein oder andere Konzertbesucher war am Sonntag heiser. Die Band selbst war vom Ambiente und der überaus guten Stimmung in Lahnstein angetan. Sie spielten mit Blick auf den Hexenturm. Ihr Auftritt war ehrlich, authentisch und gut gelaunt, ihr eigener „Spaß an der Freud“ kam „rüber“. Keine unnahbaren Stars, sondern „Lück wie ich und du“. Ein Fanclub von der anderen Rheinseite, aus Spay, hatte große Freude, die Fastelovendsband mal in unmittelbarer Nachbarschaft, in der „Helau-Zone“, zu erleben. Vor den „Räubern“ waren die „Local-Heroes“, die „Lohnschdener Zores Band“ auf der Bühne. Als sie ihren Gig mit dem „Brauchtum“ beendeten, waren Zugabe-Rufe zwangsläufig. Eigentlich selten für eine Vorgruppe, was aber auch zeigt, wie qualitativ gut diese Formation ist. Sie intonierten so manchen Rock-Klassiker mit großer Spielfreude. Schon am Samstagabend waren übrigens Kolping-Abordnungen aus Wiesbaden, Deggendorf an der Donau, Castrop-Rauxel, der Kolping-Geburtsstadt Kerpen, Mendig, Braubach und Nievern zum feiern vor Ort. Übrigens: Eingeläutet wurden die Auftritte durch das Glockenspiel am Salhof. So was gibt es nur in Lahnstein.

Eine Kolpingfamilie ist wie ein Puzzle

Die Farben schwarz-orange dominierten am Sonntag das Straßenbild von Lahnstein. 53 Kolping-Banner aus nah und fern wurden beim Bannermarsch getragen. Die Bannerabordnungen trafen sich zunächst zum Gedenken an den seligen Adolph Kolping vor der Kolping-Büste am Adolph-Kolping-Ufer. Fremdenverkehrs-wirksam legte just zu diesem Zeitpunkt auch der Raddampfer „Goethe“ an. Ralf Schneider erinnerte bei der Statio am Rhein an das Leben und Wirken des seligen Adolph Kolping. 14 Priester feierten den Gottesdienst in der St. Martinskirche mit, die drei Kirchenchöre von Lahnstein, St. Martin harmonierten großartig und stimmten unter anderem „Oh happy day“ an. Hauptzelebrant war der Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes, Ottmar Dillenburg. Sein Wunsch an die Kolpingfamilie St. Martin: „Macht weiter!“ Anhand von riesigen Puzzle-Teilen, welche zum Kolping-Zeichen aus Holz zusammengesetzt wurden, wurde verdeutlicht, wie vielseitig und generationen-umspannend das Leben in einer Kolpingfamilie ist. Die Gläubigen in der vollbesetzten Kirche hatten ein schönes Wiedersehen mit ehemaligen Lahnsteiner Pfarrern und Kaplänen. Das Blasorchester der Kolpingfamilie Oberwesel begleitete den Bannermarsch durch das sonnige Lahnstein. Viele Mitglieder und Gottesdienstbesucher schlossen sich voller Stolz an.

Ein Festkommers, der nicht langweilig war

In der Stadthalle wurde der Kolpingfamilie durch Jutta Schaad aus Offenbach (Diözese Mainz) im Namen des Kolping-Bundesverbandes das große „Ehren-Diplom“ überreicht. Adalbert Dornbusch sprach in Vertretung des Schirmherrn, Oberbürgermeister Peter Labonte, und die Rhein-Lahn-Nixe Christina I. sowie Günther Groß und Vorstandsmitglieder des Kur- und Verkehrsvereins überreichten den Hexenkrug an die Kolpingfamilie St. Martin. Besonders Kinder und junge Familien sollten nicht zu kurz kommen beim Familientag am Sonntag in der Stadthalle: Aus dem orangefarbenen Kolping-Kampagnen-Mobil wurde die Hüpfburg aufgebaut und ein Riesen-Jenga, beides betreut von Peter Stein und Jungkolping-Mitgliedern. Mitarbeiter der katholischen Kindertagesstätten und der katholischen öffentlichen Bücherei boten Basteln und Schminken an und Zauberer „Alfredo“ Michel hatte seine Auftritte vor staunenden Kinderaugen im Konferenzraum. Günter Krämer, der ruhende Pol im Jubiläums-Festausschuss, moderierte in der Halle souverän und gut gelaunt. Stefan Fink, der Diözesanvorsitzende, stellte eindrucksvoll unter Beweis, daß er in Wiesbaden ein toller Büttenredner ist. Kirchenkabarettist Heri Lehnert lud mit seinen Gedanken ein ums andere mal zur Gripsgymnastik ein. Das war kein „platter Witz“, sondern viel Bedenkenswertes aus Kirche und Politik mit spitzer Zunge und vor allen Dingen „staubtrocken“ vorgetragen. Zwischen den Musikstücken der Kolpingkapelle Oberwesel und der Suppeneinnahme ging es mitten im Saal auf eine bebilderte Kolping-Zeitreise mit vielen bekannten Gesichtern. Schön, dass Markus Schild am Info-Tisch im Foyer unter anderem die Frage gestellt wurde: „Wie kann man bei Euch Mitglied werden?“ Für über 50jährigen aktiven Dienst als Bannerträger wurde Kurt Zimmermann besonders ausgezeichnet. Er will nach dem Jubiläum das Amt in jüngere Hände legen. Mit dem Festredner hatten die Verantwortlichen eine gute Wahl getroffen: Diakon Willibert Pauels war eine Stunde mit Humor und Witzen und auch mit Ernsthaftem und ganz Persönlichem zum Thema Depression so präsent, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Immer wieder ging er auch auf das Vorbild Adolph Kolping ein. Ein Witz von Tünnes und Schäl vermag manchmal mehr über das Auferstehungserlebnis der Christen auszusagen, als seitenlanges Studium in schlauen Büchern. Der „Bergische Jung“ ist eine Mischung aus „Pater Brown“ und „Don Camillo“ – nein -: Er ist Willibert Pauels, eben selbst ein Original!

Über 45 Kuchenspenden aus der gesamten Bevölkerung sorgten dafür, dass niemand hungrig den Heimweg antreten musste. Brigitte Laumann hatte hierfür die Organisationsfäden in der Hand, Rita Schröder warb tüchtig im Seniorenkreis um Kuchen.

Das große Jubiläumsfest wurde nur ermöglicht dank der Spendenbereitschaft der Stadt Lahnstein, sowie der Sparda-Bank, der Volksbank Rhein-Lahn, der Nassauischen Sparkasse, der Süwag, der Dachdeckerfirma Heimbach, der Krombacher Brauerei und dem Entgegenkommen von Freiwilliger Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz.

„So geht Jubiläum“, resümierte der erste Vorsitzende, Axel Laumann, geschafft aber total glücklich und auch stolz auf das Team der vielen Helferinnen und Helfer. Ein Geburtstagsfest für das Geschichtsbuch der Kolpingfamilie, ein Gemeinschaftserlebnis, welches hoffentlich nachhaltig bleibt und die große Wirkungskraft katholischer Verbände für die Kirche und die Gesellschaft unterstrich. Für Laumann bewahrheitete sich der Ausspruch Adolph Kolpings: „Wir können viel, wenn wir nur nachhaltig wollen, wir können Großes, wenn tüchtige Kräfte sich vereinen.“

Viele, viele Bilder sind auf der extra-Side auf dieser Homepage eingestellt.

Jubiläumswochenende gestartet

Unser Jubiläumswochenende hat begonnen. Schlagerstars brachten bei der Radioproduktion von SWR 4 "Wir bei Euch" Stimmung auf den Salhofplatz. Über 300 Besucher waren begeistert in einem Mix aus Wolken und Regen. Die Sonne hatten die Schlagerfreundinnen und -freunde, die teilweise von weit her angereist waren, in ihren Herzen. Alle Künstler sangen live, begleitet von der neunköpfigen Showband "Ikarus" und stellten samt und sämtlich unter Beweis, daß sie gut bei Stimme sind. "Eisbrecher" war Andreas Fulterer. Der charmante Südtiroler zauberte mit romantischen Songs wie "Donna Blue" südländisches Flair unter den Hexenturm. Als Fulterer vom Lebenslauf Adolph Kolpings erfuhr, gab er Preis, daß auch er als Handwerker einst seinen Mann stand als Parkettleger. Andreas Fulterer hatte überall auf dem Festgelände ein offenes Ohr für seine Fans und lud alle ein, auch mal eines seiner Weihnachtskonzerte zu besuchen. Von ihm wird man in Zukunft sicher noch einiges hören: Jonathan Zelter kam mit seinen teilweise nachdenklichen, selbstgetexteten Songs gut an. Die Menge auf dem Salhofplatz erlebte mit dem jungen Mann aus Wittlich einen aufgehenden Stern am Schlagerhimmel. Zelter begleitete sich selbst auf dem Piano. Noch jede Menge "Drive" hat Ingrid Peters aus dem Saarland. Seit den 70er Jahren ist sie gut im Geschäft. Man spürte förmlich, wie gerne sie live singt, begleitet von einer tollen Band. Sie wirbelte und tanzte über die Bühne. "Komm doch mal rüber" oder - nicht nur für alle Niederlahnsteiner - "Über die Brücke gehn" wurden textsicher vom Auditorium mitgesungen. Mit dem Abba-Medley stellte die vielseitig von der Muse geküsste unter Beweis, daß sie so viel mehr kann. Lena Valaitis versprühte Charme. Die "Grande Dame" des deutschen Schlagers sang sich mit "Ein schöner Tag" in die Herzen der jubilierenden Kolpingfamilie. Nicht nur unsere Mitglieder freuten sich über dieses live dargebotene Ständchen. Mit einem Augenzwinkern wurde ein neuerer Song "Heute scheint mal die Sonne" aufgenommen. Der Ohrwurm "Ob es so oder so oder anders kommt" war allen irgendwie immer noch präsent. Da konnte man mitsingen: So geht Schlager!  Ein Stimmungsvulkan aus München brach aus, als Patrick Lindner nicht nur die "Herz-Schmerz-Polka" anstimmte. Beim "Schneewalzer" wurde mitgeschunkelt und von New York aus ging es über Lahnstein zu den Sternen. Volksnah zog es den gut gelaunten Interpreten auf die Brauereibank mitten ins Publikum. Rainer Pleyer aus Koblenz hatte die souveräne Moderation der Sendung, welche am Samstag, 29. August 2014 in SWR 4 zu hören sein wird. Hinter der Bühne erhielten alle Mitwirkenden eine Flasche Kolping-Wein als Andenken. Schön, daß so viele Mitglieder aus dem Seniorenkreis "Kolping Ü 60" mitfeierten und schön, daß es auch dem "Treff 81" und den Behinderten aus dem Edith-Stein-Haus St. Goarshausen so gut gefiel. Bilder vom ersten Jubiläumstag folgen in der kommenden Woche.

Bilder vom Jubiläumswochenende gibt es auf der speziellen Seite zum Jubiläum auf dieser Homepage!

Mit der Ministerpräsidentin auf Tuchfühlung

Zwei Sternstunden erlebte die Kolpingfamilie St. Martin im Pfarrzentrum am Europaplatz. In einer öffentlichen Veranstaltung, dem Start der Veranstaltungsreihe "Kolping im Gespräch" war die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, zu Gast. Es war eine interessante und amüsante Veranstaltung zu gleich, die "Landesmutter" blieb keine Antwort schuldig. Charmant und äußerst authentisch stellte sie sich den Fragen des gut vorbereiteten Diplom-Politiologen Thomas J. Scheid, selbst Mitglied der Kolpingfamilie St. Martin, und auch den Fragen aus dem Publikum. Zunächst jedoch würdigte sie ausführlich das Werk Adolph Kolpings und stellte die Bedeutung des Ehrenamtes, auch in der Kolpingfamilie St. Martin, heraus. Gbit's einen schöneren Jubiläums-Glückwunsch, als von der Ministerpräsidentin des Landes höchstpersönlich? Nicht nur der Kolping-Vorsitzende Axel Laumann, in der ersten Reihe sitzend, war stolz, sondern alle Mitglieder zeigten sich erfreut, als Malu Dreyer von einer Flamme der Begeisterung sprach, welche Adolph Kolping einst entzündete. Dem Startschuß der Veranstaltungsreihe wohnten unter anderem auch Günter Kern, Staatssekretär, der Landrat des Rhein-Lahn-Kreises Frank Puchtler, der Oberbürgermeister der Stadt Lahnstein, Peter Labonte sowie Präses Pfarrer Armin Stum bei. Über das weltoffene, tolerante und soziale Rheinland-Pfalz sprach Malu Dreyer in ihrem Eingangsstatement. Aktuell stellte sie die vorbildliche Willkommenskultur heraus, die von vielen "runden Tischen" in vielen Kommunen des Landes mit Flüchtlingen gelebt wird. Dies sei anders und viel besser, als vor 10 oder 15 Jahren. Auch das Land Rheinland-Pfalz brauche Zuwanderung, um der demographischen Entwicklung gerecht zu werden. Sie dankte allen, die bürgerschaftliches Engagement einbringen, damit man gut leben kann in Rheinland-Pfalz. Spannend wurde es, als sie sich in einem Wort-Assoziazionsspiel den Fragen von Thomas J. Scheid stellte unter der Devise "Was fällt Ihnen ein zu...." Recht umfänglich beantwortete sie die eine oder andere Frage. In ihrer Freizeit unternehme sie am liebsten Waldspaziergänge mit ihrem Mann oder gehe ins Kino. Zur "K-Frage" in der SPD-Spitze gab sie aktuell die Empfehlung aus, "zu schweigen". Sie sprach sich für weitere politische Schritte gegen den Bahmlärm im Mittelrheintal aus und gab zu, daß das Thema "Windenergie" ein schwieriges Feld sei mit Befürwortern und Gegnern gleichermaßen. Auf keinen Fall gäbe es nach den nächsten Wahlen eine Koalition mit den Linken, die ihrer Einschätzung nach sowieso nicht in den Landtag kommen, weil Rheinland-Pfalz sozial sei. Sie stellte auch klar, daß die SPD grundsätzlich für eine Mittelrheinbrücke sei, dies jedoch in den letzten Koalitionsverhandlungen nicht habe durchsetzen können, auch zugunsten anderer wichtiger Verkehrsprojekte im Land. Dem aus Kamp-Bornhofen stammenden Innenminister Roger Lewentz attestierte sie ein gutes Krisenmanagement rund um die Ereignisse mit der Schiersteiner Brücke. Gefragt nach Papst Benedikt meinte sie: "Ich bin froh, daß wir jetzt mal Papst Franziskus haben". Wer, wenn nicht er, sei ihrer Einschätzung nach in der Lage, Reformen in die katholische Kirche zu bringen. Anschaulich berichtete sie von einer Audienz beim Papst. Sie nahm Stellung zu Publikumsfragen, welche sich um die Themen wie Pflege in Altenzentrem ("wir sind dabei, uns für einen neuen Pflegebegriff einzusetzen, der nicht mehr alles nach fest vorgegebenen Zeiten bemisst"), das Bestattungsrecht oder auch Welt-Gerechtigkeit drehten. "Kolping im Gespräch" hatte einen tollen Start, wer diese Veranstaltung nicht besuchte - sicherlich blieben einige wegen des Champions-League-Halbfinales mit den Bayern zuhause - hat etwas verpasst. Zum Thema Fußball meinte sie, daß sie den rheinland-pfälzischen Bundesligisten die Daumen drücke in ihrem Kabinett aber erstaunlicher Weise auch Bayern-Fans habe. Nach Veranstaltungsende bestand für viele die Gelegenheit ein persönliches Gespräch mit Malu Dreyer zu führen. Sie schüttelte viele Hände, stand für Fotos bereit und trug sich auch in das Jubiläums-Gästebuch der Kolpingfamilie St. Martin ein. Sie bedankte sich für den schönen, gemeinsamen Abend in Lahnstein. Dazu trug sicherlich auch der gekonnt agierende Moderator Thomas J. Scheid bei, der allen Helferinnen und Helfern der Kolpingfamilie St. Martin für die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung ausdrücklich dankte.

Gut 40 Prozent unserer Mitglieder im 150. Jubiläumsjahr Foto: Derdzinski

ANDERE LIEDER WOLL(T)EN WIR SINGEN

 War der gregorianische Gesang bis zum zweiten vatikanischen Konzil die einzig wahre Kirchenmusik, so war das zweite Vatikanum auch der "Türöffner" für das sogenannte "Neue Geistliche Lied". In einer einzigartigen Veranstaltung feierte die Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin nun 50 Jahre Neues Geistliches Lied, früher auch gerne "Sacro-Pop" genannt. Zum Mitfeiern gekommen waren Musiker mit ihren Instrumenten, die vom neuen geistlichen Lied geprägt wurden bzw. es durch eigene Kompositionen und Texte auch heute noch prägen. Der Liedermacher und Pianist Dietmar Fischenich gehört zu diesen Personen. Die Urbesetzung von Vox Juventutis mit Peter Auras, Gaby Auras und Manfred Heilscher erzählte auf dem Talk-Sofa wie in Lahnstein alles begann. Hier war der damalige Jugendpfarrer Gerd Linz ein ganz starker Impulsgeber. Teilweise zehn junge, begeistere Leute machten bei "Vox Juventutis" mit. Zur Musik - damals nur in der Niederlahnsteiner Barbarakirche erlaubt - kam auch die inhaltliche Gestaltung von Gottesdiensten. Teilweise recht provokant wurde auf Themen, wie die Hungerkatastrophe in Biafra aufmerksam gemacht. In Jimi-Hendrix-Manier wurden bekannte Kirchenlieder verfremdet. Die Moderatoren berichteten in ihrer Zeitreise auch von den Gegnern des Neuen Geistlichen Liedes, unrespektierlich auch als "Poesie der Gartenzwerge" betitelt. Der damalige Oberlahnsteiner Pfarrer, Paul Hergenhahn, gehörte zu diesen Gegnern. Gernot Schauren erzählte Markus Schild von "Shalom" und den etwas rockigeren "Ichthos". Vielen Musikern hat Gernot die "Flötentöne" beigebracht, so auch der Kirchenband "Spirit". Dietmar Fischenich begann seine NGL-Zeit bei "Arcanum" in Lahnstein, heute schreibt und komponiert der in St. Goarshausen tätige Gemeindereferent Lieder, die zum Beispiel bei der Eröffnungsveranstaltung des Katholikentages in Mannheim gespielt wurden oder von der bekannten Kölner Gruppe "Ruhama" interpretiert werden. Dietmar Wittenstein demonstrierte, warum das Neue Geistliche Lied früher von einigen als "Klampfenkatholizismus" bezeichnet wurde. Er hatte seine E-Gitarre mitgebracht und sang mit dem Chor der Caritas-Werkstatt für Behinderte unter anderem den Clemens Bittlinger Song "Aufstehen, aufeinander zugehen". In kurzen Blitzlichtern wurden die Biographien von Protagonisten des NGL, wie Ludger Edelkötter, Thomas Laubach oder Eugen Eckert vorgestellt. Monika Friedrich aus Koblenz-Niederberg von der "Pfarrverbänd" griff in die Saiten und stellte ein neues Lied vor. Ulrike Schneider befragte den Talk-Gast, auch zu den Teilnahmen der Gruppe bei Katholikentagen. Jeder Talkgast hatte die Möglichkeit, dem Publikum sein Lieblingslied zu präsentieren. Das Publikum selbst wählte aus 84 verschiedenen Liedtiteln seine eigene Hitparade. Der Song "Ins Wasser fällt ein Stein" gewann vor den Titeln "Von guten Mächten wunderbar geborgen" und "So ist Versöhnung". Die anwesenden Musiker verstanden es prächtig, die gewählten sechs besten Titel in verschiedenen Sessions ganz spontan zu spielen. Die Zuschauer hielten ob dieser handwerklich und musikalischen Leistung nicht den Atem an, sondern waren mit Leib und Seele ganz bei Stimme. Gewürzt wurde die Infotainment-Show mit Filmeinspielern aus einer NGL-Chartshow. Hier war es insbesondere Fernsehjournalist Peter Frey, der noch einmal die Bedeutung des verstorbenen Komponisten Peter Jannssens für dieses Musikgenre herausstellte. Alle Talk-Gäste sprachen davon, was ihrer Einschätzung nach aus den "Aufbrüchen" vor 50 Jahren geworden ist. Viele Neue Geistliche Lieder werden sich auch im neuen Gotteslob wiederfinden, daß im Herbst 2013 erscheinen soll. Sie alle gaben der Hoffnung Ausdruck, daß sich immer wieder junge Leute finden mögen, die zum Lobpreis Gottes zeitgemässe Lieder am Altar spielen werden.

Angefügt noch eine kleine zusammenfassende Bilderpräsentation
Andere Lieder woll(t)en wir singen.pdf
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Der Devotionalientisch

 Aufgebaut im Pfarrzentrum war übrigens ein lang gezogener "Devotionalientisch", das "Neue Geistliche Lied" entsprechend. Da waren etliche Langspielplatten ausgestellt von Peter Janssens, Ludger Edelkötter oder auch Akzente. Unter anderem die Platte zum Kolping-Jugendtag 1973 in Köln "Handeln, nicht behandelt werden" mit dem Titel "Ein Hallelujah für Dich" genauso wie die Edelkötter-Kolpingjugend-Platte mit dem Titelm "Eine Brücke lasst uns bauen". Da lag die Single-Platte von "Danke", mehrere Beatmessen und die "Mundorgel", das Liederheft, welches von der evangelischen Jugend CVJM vor ebenfalls 50 Jahren veröffentlicht wurde. Da waren CDs von Gruppen, wie "Ruhama" oder "Habakuk" ebenso wie ein Pfarrbrief von Lahnstein, St. Martin (Oberlahnstein) vom Sommer 1971, wo Paul Hergenhahn über die "Beatmesse" in Hofheim herzieht. Da war auch noch das Einladungs-Poster vom Kölner Kolping-Jugendtag. Auch eine einmalige Zusammenstellung. Eine tolle Zeitreise.

 Für Statistiker - Die Top Ten

 Der Ordnung halber hier nun die NGL-Hitparade, wie sie von den Besuchern der Veranstaltung zusammengestellt wurde:

1.) "Ins Wasser fällt ein Stein"

2.) "Von guten Mächten wunderbar geborgen"

3.) "So ist Versöhnung"

4.) "Eingeladen zum Fest des Glaubens"

5.) "Da berühren sich Himmel und Erde"

6.) "Ein Licht in Dir geborgen"

7.) "Danke für diesen guten Morgen"

8.) "Laudate omnes gentes"

9.) "Herr, Deine Liebe ist wie Gras und Ufer"

10.)"Keinen Tag soll es geben"

 Gesammelt für die "Vortour der Hoffnung"

 Mitte August 2013 startet die sogenannte "Vortour der Hoffnung" in Lahnstein. Mehr oder weniger prominente Zeitgenossen radeln für einen guten Zweck, nämlich die Kinderkrebshilfe. Der Vorstand der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin hat den Beschluss gefasst, bis dahin bei allen öffentlichen und auch nicht öffentlichen Gemeinschaftsveranstaltungen die "Spendenbüx" rundgehen zu lassen. Und so wurde bei "Andere Lieder wollten" wir singen" erstmals gesammelt. Da die Büchsen verschlossen sind, kann ein Spendenergebnis erst im August, vor der Übergabe durch den ersten Vorsitzenden, Axel Laumann, veröffentlicht werden.